Psychic TV - "Force The Hand Of Chance"
Die 2020 verstorbene Britin Genesis P-Orridge (sie/er) ist eine der schillerndsten, einflussreichsten, aber auch vielseitigsten Musikerinnen der alternativen Musikgeschichte. Dank seiner Pionierarbeit bei Throbbing Gristle gilt P-Orridge als Industrial-Ikone. Psychic TV fällt da gerne etwas hinten hinunter, obwohl dieses Projekt viele Fans erst rekrutierte.
"Force The Hand Of Chance" ist das Debüt dieser äußerst langlebigen Formation, von Insidern als poppig gepriesen, während P-Orridges Vokalakrobatik für ungeübte Ohren eher als Katzengesang durchgehen dürfte. Schließlich überführt der damals 32-jährige Noise-Terrorist für Psychic TV das Prinzip von Throbbing Gristle in den Pop-Bereich und erschafft gemeinsam mit Peter Christopherson und Alex Fergusson einen so bizarren wie transzendenten Kosmos aus Industrial, Folk und experimentellen Synthsounds.
Vom Coil- und Birthday Party-ähnlichen "Terminus" bis zu samtweichen Schmusesongs wie "Just Drifting" oder dem mit leichtem "I'll Be Your Mirror"-Nachhall bezirzenden "Stolen Kisses" weist das Album eine erstaunliche Bandbreite auf. Aus dem Künstlerumkreis am prominentesten ist Soft Cell-Sänger Marc Almond, der auf zwei Songs in Erscheinung tritt.
Schon im Jahr zuvor gründet P. Orridge die Kunstsekte Temple Ov Psychick Youth, die mit "OV Power" eine entsprechend schräge Hymne erhält und bereits ein wenig in die rhythmusbasierte Acid House-Zukunft weist. 1985 erscheint der bekannteste Psychic TV-Song "Godstar", eine Hommage an Rolling Stones-Gründer Brian Jones.
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