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Depeche Mode - "Construction Time Again"

"Bring den Vorschlaghammer mit", dichtete einst Sven Regener, zwei Jahrzehnte vorher bringt es dieses Werkzeug zu einiger Cover-Prominenz. Nach der Sensenfrau vom "A Broken Frame"-Cover soll der Grobschmied am Matterhorn Depeche Modes neu entdeckte Liebe zum Industrial-Sound symbolisieren. Die Entdeckung des Fairlight-Samplers motiviert auch die nichtmusikalischen Bandmitglieder Dave Gahan und Andy Fletcher, sämtliche Geräusche aufzunehmen, die das Londoner West End so hergibt.

Die neue Arbeitsweise führt zu beeindruckenden Ergebnissen, sowohl in poppiger ("Everything Counts"), als auch in experimenteller Hinsicht ("Pipeline"). Während frühere Konkurrenten wie Ultravox und Duran Duran zu Rockbands mutieren, kehren DM ihren Abzählreim-Songs bewusst den Rücken und gehen voll auf Gusseisen-Elektro.

Erstmals versucht sich Gore an weltlichen Themen wie Kapitalismuskritik ("Everything Counts") und sozialer Ungleichheit ("Shame), während der Keyboard-Neuling Alan Wilder, ebenfalls eine Premiere, zwei Songs beitragen darf: "The Landscape Is Changing" und "Two Minute Warning" thematisieren beide Umweltzerstörung. Diese linkspolitischen Themen befreien die Band zunehmend von ihrem naiven Image, hier und da hänselt man sie dafür nun als Baby-Marxisten.

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Depeche Mode - "Construction Time Again"*

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Best of 1983 40 Jahre, 40 Alben

Völlig losgelöst im Sonderzug Gusseisen-Elektro, ein Hardröckchen, 99 Luftballons, Radiojingle-Punk und das Album finden, das "Thriller" entthront hat? Ja!

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