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Temple Of The Dog – "Temple Of The Dog"

Als "Phönix aus der Asche des Verlusts" bezeichnete Kollege Josef Gasteiger in seiner Meilenstein-Review das selbstbetitelte Album von "Temple Of The Dog". Wahrlich, genau das ist es: ein herzzerreißender Tribut an Andrew Wood, den Sänger von Mother Love Bone, dahingerafft wie so viele andere von der Arschloch-Droge Heroin. Sein Tod riss ein klaffendes Loch in die Musikszene seiner Heimatstadt. Chris Cornell erinnert sich: "Es war das Ende der Unschuld von Seattle. Viele Leute glauben, es war später, als Kurt Cobain sich erschossen hat. Nein, das war der Verlust der Unschuld."

Im Gedenken an seinen verstorbenen Mitbewohner schreibt Cornell Songs voller Melancholie und Trauer. Einen davon möchte er als Gedächtnis-Single herausbringen, und wer eignete sich für die musikalische Umsetzung wohl besser als die verbliebenen Mitglieder von Mother Love Bone? Die tasteten sich gerade zusammen mit Kumpel Mike McCready wieder ans Musikmachen heran. Irgendwie bekam Eddie Vedder Wind von der Sache und kreuzte bei den Aufnahmen in Cornells Studio auf. Hinter den Drums saß der Einfachheit halber Soundgarden-Schlagzeuger Matt Cameron. Sagt hallo zu Pearl Jam, bevor es Pearl Jam überhaupt gab.

Die ruhigen Songs auf "Temple Of The Dog" laufen den harten Gitarrennummern den Rang ab: atmosphärische Trauermusik, die den Schmerz ein bisschen erträglicher macht. Ziemlich exakt vier Jahre nach Andy Wood bläst sich Kurt Cobain das Licht aus, auf den Tag genau weitere acht Jahre später Layne Staley. Dieses Requiem gebührt auch ihnen.

Temple Of The Dog – "Temple Of The Dog"*

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