PJ Harvey - "Oh My Lover"
Mit einem scheppernden Bassakkord und ihrer bereits in den ersten Takten irgendwie erschöpft klingenden Stimme eröffnet PJ Harvey ihr Debütalbum "Dry". Der Opener "Oh My Lover" enthält schon viele Trademarks ihrer überaus beeindruckenden Karriere, die hier ihren Anfang nimmt: die auf Gitarre, Bass und Schlagzeug reduzierte Besetzung, die staubtrockene, direkte Abmischung und PJs Texte, die meist unverblümt von Sex handeln, ohne jemals in Romantik oder Kitsch abzurutschen - und natürlich diese schwer zu beschreibende Stimme, mit der sie Kritiker weltweit in ihren Bann zieht.
"Polly holt diese Geräusche aus der Tiefe ihrer verletzten Seele und zerrt sie mit geballten Fäusten aus ihrem Mund", schreibt etwa der britische NME, doch auch in den USA wird man auf die Newcomerin aufmerksam. Die Chicago Tribune vergleicht "Dry" mit Meilensteinen wie "Broken English" von Marianne Faithfull und "Horses" von Patti Smith, und die Los Angeles Times sieht in dem Album "einen sofortigen Klassiker und eine verführerische Visitenkarte, die die Ankunft einer außergewöhnlichen neuen Künstlerin signalisiert".
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