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Franz Ferdinand - "Franz Ferdinand"

2004 peakte im Rock'n'Roll-Hype-Cycle selbstverständlich nur eine Band, und die förderte ganz nebenbei noch geschichtliches Hintergrundwissen. So verbreitete sich damals bei vielen Jugendlichen schnell die Kunde, dass ein gewisser Franz Ferdinand ein habsburgischer Erzherzog war, dessen Ermordung 1914 zum Ersten Weltkrieg führte. Das Beste: Franz Ferdinand kamen gar nicht aus Deutschland, sondern aus dem fernen Schottland. Die deutsche Presse zeigte sich allerdings hocherfreut von dem biografischen Detail, dass Franz-Gitarrist Nick McCarthy in Rosenheim aufgewachsen ist und daher weniger mit den vermeintlichen Idolen The Smiths oder Blur aufgewachsen ist, sondern mit der Spider Murphy Gang, wie er uns damals erzählte.

Angesichts des komentenhaften Erfolgs des selbstbetitelten Debütalbums erstaunt es rückblickend, dass die Band nicht zügig unter die Räder kam. Vor der Veröffentlichung spielen sie 2003 noch Pub-Gigs in Glasgow, kurz darauf stehen sie im Line-Up von Glastonbury zwischen Paul McCartney und Oasis. Sie heimsen den renommierten Mercury Music Prize ein und öffnen Gratulations-E-Mails von David Bowie.

"The Dark Of The Matinee", "Michael", "Darts Of Pleasure" - Franz Ferdinand kloppten hier aber auch einfach mal elf perfekte Hitsingles raus, eine tanzbarer als die andere. Dass sich RTL vor rund zehn Jahren den Song "Take Me Out" samt Refrain-Einspieler für ihre gleichnamige Dating-Show borgte, erscheint einerseits wie reinster Frevel, belegt aber irgendwo auch die Langzeitwirkung diesr Platte. Dieses fantastische Gebräu aus Groove, Melodie und Witz hat die Zeit überdauert. 20 Jahre sind dennoch eine lange Zeit: Von der Originalbesetzung sind heute nur noch Sänger Alex Kapranos und Bassist Bob Hardy übrig geblieben.

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