Mando Diao - "Bring 'Em In"
David Bowie, T.Rex, die Beatles: Fünf schwedische No-Names aus der Provinz Borlänge sind im Frühjahr 2004 plötzlich der Rock-Hype der Stunde. Okay, nicht ganz. Ähnlich wie ihre Landsmänner The Hives nehmen die Anfangszwanziger aber jedenfalls kein Blatt vor den Mund, preisen in Interviews ihre Idole aus den 60er und 70er Jahren, und geraten so schnell in den Verruf, anmaßend zu sein.
Doch die Songwriter Gustaf Norén und Björn Dixgård lassen ihre Musik sprechen. "Bring 'Em In", eingespielt in sechs Monaten in einem Ferienhaus, verschleiert zwar zu keiner Sekunde, dass der Strokes-Hype aus New York auch in Schweden angekommen ist. Der Qualität des Songwritings tut dies keinen Abbruch.
Ein Deal mit dem Mobilfunkanbieter E-Plus, der ihren Song "Lady" für einen internationalen TV-Clip bestellt, facht den Wirbel weiter an. Vom fulminanten Auftakt mit "Sheepdog" und "Sweet Ride" weg treten Mando Diao aufs Gas, um mit dem Album-Highlight "Mr. Moon" dann auch im Balladensegment zu beeindrucken. Wie viele perfekte Debütalben der Rock-Historie, erreicht die Scheibe nicht einmal die 40-Minuten-Grenze, weil davor schon alles gesagt wurde.
Dennoch hätte wohl niemand geglaubt, dass die Band 20 Jahre später noch aktiv und obendrein weltweit erfolgreich ist. Hierzulande gelingt ihnen mit "Dance With Somebody" 2009 ein Radio-Superhit. In ihrer Heimat setzen sie dagegen eine andere Wegmarke: Ihr Album "Infruset" von 2011, auf dem Mando Diao Texte des schwedischen Lyrikers Gustaf Fröding in ihrer Landessprache vertonen, bleibt über 100 Wochen in den schwedischen Charts und erhält eine vierfache Platin-Auszeichnung.
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2 Kommentare mit einer Antwort
Oha, gleich meine nächsten Teenie-Helden, deren (damalige) Sachen ich immer noch wesentlich besser finde als ihre allgemeine Rezeption (meiner Wahrnehmung nach). Geiles Album indeed.
Ist es. Und der Nachfolger ist auch gut.
'Scuse me, aber Bring 'Em In wurde doch bereits 2002 veröffentlicht? 2004 kam dann schon Hurricane Bar raus.
Unabhängig davon, ich hab die Bring 'Em In erst kürzlich Mal wieder gehört und fühlte mich gleich 20 Jahre jünger und bereit, die Welt zu erobern. Nach wie vor eine geile Scheibe! Alleine für To China with Love werd ich der Band ewig dankbar sein.