Frank Goosen - "Sweet Dreams"
Worum gehts?
Um das Jahrzehnt, in dem Mädchen Claudia oder Frauke hießen und Jungs Frank. Letzterer liebt aber nicht etwa die Eurythmics, sondern Paul McCartney und die Beatles. Seine Kumpels im Kohlerevier heißen Pommes, Mücke und Spüli, mit denen er viele kuriose Erlebnisse teilt, darunter zu meiner großen und von Neid zerfressenen Freude ein Trio-Konzert 1982 in der relativ frisch eröffneten Zeche. Ansonsten steht der junge Goosen auf den Rockpalast, den VfL Bochum und Mädchen, die Reihenfolge verändert sich. Er füllt gleich reihenweise Seiten mit den vielschichtigen Bedeutungsebenen und möglichen Folgewirkungen, die eine konzentriert für die Schneider Kompaktanlage erarbeitete Liederabfolge auf Kassette (TDK C-90) beim anderen Geschlecht bewirken kann.
Wer hats geschrieben?
Ein Mann, der 13 Jahre alt ist, als die 80er Jahre ausbrechen und 24, als sie enden. Es besteht daher kein Zweifel daran, dass er weiß, worüber er schreibt.
Wer solls lesen?
Fans des Florian Illies-Klassikers "Generation Golf" und Anhänger von pubertierendem Jungs-Humor. Mittleres Interesse an einer Geschichte über Musik, Mixtapes, Rockpalast, den VfL Bochum, Boris Becker, Politdemos, Videotheken und über die erste Liebe ist dem Lesegenuss ebenfalls förderlich.
Das beste Zitat:
"Sie würde sagen: 'Waas? Du hast eine eigene Wohnung? Da sind wir ja völlig ungestört.' Ich sah alles genau vor mir. 'Ich denke, es geht wieder', sagte ich und belastete meinen Fuß, vorsichtig, aber entschlossen, den Schmerz zur Not rauszulaufen, wie es Fußballer tun, wenn sie sich verletzen, aber nicht ausgewechselt werden wollen. 'Vielen Dank, Sabine.' Ihr Blick verfinsterte sich. Das Rouge auf ihren Wangen verblasste. 'Petra', sagte sie, 'ich heiße Petra.' 'Ja, äh, klar', stammelte ich. 'Wusste ich, war ein Witz.' 'Ich lache morgen. Du kommst ja zurecht.' Sie ließ mich los und ging weg, und mein Schädel brummte wieder."
Wertung: 4/5
Text von Michael Schuh
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