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Platz 20: Westside Gunn - "10"

Man muss dem Griselda-Oberhaupt Westside Gunn Respekt dafür erweisen, dass er überhaupt an einen Punkt gekommen ist, trotz wahrlich verrückter Release-Frequenz dafür zu sorgen, dass seine Alben weiterhin Event nach Event bedeuten. Wie macht man, dass der zehnte (!) Teil einer Mixtape-Reihe mit Fanfaren daherkommt, als wäre er jahrelang herbeigesehnt?

Gunns Geheimnis liegt in der Unvorhersehbarkeit des Vorhersehbaren: Ja, im Grunde sind Westside Gunn-Songs oft ähnlich. Grimmiger Boom Bap-Beat, johlend-schneidende Tonlage in den Raps, Referenzen auf Wrestling und B-Promis und sehr, sehr viele Schussgeräusche. "10" (kurz für "Hitler Wears Hermes 10", nach Kanyes jüngsten Eskapaden taktisch klug spontan umbenannt) macht aber einen guten Job, ihn in ein ebenso hochkarätiges wie gut aufgelegtes Netz passender Gäste einzubetten, sodass der Gastgeber nur dann selbst ans Mic muss, wenn es wirklich nötig ist.

Und diese Feature-Liste! Black Star, A$AP Rocky, Run The Jewels, Busta Rhymes, Raekwon ... Westside Gunn inszeniert sich hier als Bizarrowelt-DJ Khaled des guten Untergrund-Geschmacks, der verrückte Kombinationen auf fantastischen Beats vermählt und dann genug Respekt besitzt, um jedem eine Top-Performance aus dem Kreuz zu leiern. "10" ist Griselda-Erfolgsrezept in maximalistisch aufgefahren, unterfüttert mit so viel großartigem Beiwerk, dass Langeweile quasi unmöglich ist.

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Westside Gunn - "10"*

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