Buchtipp: "Black Planet - Der Aufstieg der Sisters of Mercy"
vom 31. Januar 2023
Wie kommt eigentlich bei jungen Menschen heute an, was wir einst abgefeiert haben? Machen wir einen absolut nicht repräsentativen Stichprobentest: Sisters Of Mercy? "Nie gehört", entgegnet der gut 25 Jahre jüngere Kollege. "Temple Of Love"? "Alice"? "This Corrosion"? Nein? Praktisch, dann kann er …
Das mit dem "affig" sollte man aber differenziert sehen: Ich verstehe, das jüngere das so sehen; damals war es aber absoluter Zeitgeist. Genau wie die Performance anderer Bands und Künstler aus dieser Zeit, die auf heute 20 jährige sicher ähnlich albern wirken würden.
absolut. ich hab auch versucht, zu vermitteln, dass das damals halt schon was neues war. musik dieses härtegrads auf drumcomputern hat es vorher einfach nicht gegeben. aber bei aller liebe und allem respekt dafür, find' ich trotzdem, dass "affig" diese aufgesetzte, durchkalkulierte künstlichkeit echt gut trifft.
Witzigerweise haben nach den Sisters viele ihrer Epigonen aus dem Gothicbereich diese aufgesetzte Künstlichkeit kopiert, was bis heute anhält. Die Sisters waren für dieses Genre stilprägend, was Sound, Ästhetik und Performance angeht. Somit ist das vielleicht eher eine Eigenheit des Genres, statt der Sisters speziell.
Musste bei "aufgesetzte, durchkalkulierte künstlichkeit", aus deinem Kommentar Freddy, direkt an Rammstein denken... Aber auch schon beim lesen des Artikels.
Sie sind zwar vom Zeitgeist her noch näher dran, so das es dort noch nicht so "affig" wirkt, aber wer weiß, wie die Kids das in 30 jähren sehen....
Wenn ich mir einen Höllenaffen vorstellen müsste, käme Till Lindemann in voller Konzertmontur umgeben von Pyrotechnik dem Ganzen auf jeden Fall sehr nahe.
Der Unterschied ist aber, daß Rammstein sich von vornherein selbst nicht so ernst nehmen. Und nach allem, was man hört, ist Till auch kein Diktator. Mit JD kann man die Band also nicht vergleichen- das sind zwei verschiedene Welten.
Oh, ich denke, das Buch wird mir gefallen. Danke für den Tipp. „First And Last And Always“ dürfte tatsächlich mein liebstes Album überhaupt sein. So richtig schlimm affig wurde der Eldritch-Zirkus zumindest meinem Empfinden nach auch erst danach.
Danach war das auch keine richtige Band mehr, sondern das Solo-Projekt von Eldritch mit wechselnden Begleitmusikern. Allerding muss man ihm zugestehen, dass "Floodland" schon stark war, und in eine völlig andere Richtung ging, als das was Hussey und Adams dann mit The Mission gemacht haben. Vision Thing war dann nicht wirklich schlecht, wobei es von allen drei Alben am schlechtesten gealtert ist.
Wie kommt eigentlich bei jungen Menschen heute an, was wir einst abgefeiert haben? Machen wir einen absolut nicht repräsentativen Stichprobentest: Sisters Of Mercy? "Nie gehört", entgegnet der gut 25 Jahre jüngere Kollege. "Temple Of Love"? "Alice"? "This Corrosion"? Nein? Praktisch, dann kann er …
Interessanter Lesetipp, danke dafür!
Das mit dem "affig" sollte man aber differenziert sehen: Ich verstehe, das jüngere das so sehen; damals war es aber absoluter Zeitgeist. Genau wie die Performance anderer Bands und Künstler aus dieser Zeit, die auf heute 20 jährige sicher ähnlich albern wirken würden.
absolut. ich hab auch versucht, zu vermitteln, dass das damals halt schon was neues war. musik dieses härtegrads auf drumcomputern hat es vorher einfach nicht gegeben. aber bei aller liebe und allem respekt dafür, find' ich trotzdem, dass "affig" diese aufgesetzte, durchkalkulierte künstlichkeit echt gut trifft.
Witzigerweise haben nach den Sisters viele ihrer Epigonen aus dem Gothicbereich diese aufgesetzte Künstlichkeit kopiert, was bis heute anhält.
Die Sisters waren für dieses Genre stilprägend, was Sound, Ästhetik und Performance angeht.
Somit ist das vielleicht eher eine Eigenheit des Genres, statt der Sisters speziell.
Musste bei "aufgesetzte, durchkalkulierte künstlichkeit", aus deinem Kommentar Freddy, direkt an Rammstein denken... Aber auch schon beim lesen des Artikels.
Sie sind zwar vom Zeitgeist her noch näher dran, so das es dort noch nicht so "affig" wirkt, aber wer weiß, wie die Kids das in 30 jähren sehen....
rammstein sind doch auch höllenaffig!
Wenn ich mir einen Höllenaffen vorstellen müsste, käme Till Lindemann in voller Konzertmontur umgeben von Pyrotechnik dem Ganzen auf jeden Fall sehr nahe.
Der Unterschied ist aber, daß Rammstein sich von vornherein selbst nicht so ernst nehmen. Und nach allem, was man hört, ist Till auch kein Diktator. Mit JD kann man die Band also nicht vergleichen- das sind zwei verschiedene Welten.
Oh, ich denke, das Buch wird mir gefallen. Danke für den Tipp.
„First And Last And Always“ dürfte tatsächlich mein liebstes Album überhaupt sein. So richtig schlimm affig wurde der Eldritch-Zirkus zumindest meinem Empfinden nach auch erst danach.
Danach war das auch keine richtige Band mehr, sondern das Solo-Projekt von Eldritch mit wechselnden Begleitmusikern.
Allerding muss man ihm zugestehen, dass "Floodland" schon stark war, und in eine völlig andere Richtung ging, als das was Hussey und Adams dann mit The Mission gemacht haben.
Vision Thing war dann nicht wirklich schlecht, wobei es von allen drei Alben am schlechtesten gealtert ist.