Erst boykottieren MTV und VIVA seinen "Burger Dance", nun hat DJ Ötzi auch noch Streit mit Tierschützern.
Konstanz (ebi) - Irgendwie kann einem der Mann mit dem bekloppten Aka schon leid tun. Sein noch bekloppterer Titel "Burger Dance" steht an der Spitze der Single-Charts - doch VIVA und MTV, neuerdings Verteidiger des guten Geschmacks, boykottieren DJ Ötzis Videoclip u.a. wegen "mangelnder Qualität". Jetzt macht auch die Tierschutz-Organisation PETA gegen Gerry Friedle mobil und weist auf Ötzi-feindliche Websites hin.
"Die Ablehnung des Songs kommt uns sehr gelegen. Mit dem 'Burger Dance' wirbt DJ Ötzi für Fast-Food-Ketten
wie Kentucky Fried Chicken und deren tierquälerische Geschäftspraktiken", betont Jürgen Faulmann, Kampagnenleiter bei PETA-Deutschland. Bereits Mitte Juli habe man ihn gebeten, einen Brief an KFC zu unterzeichnen, in dem die Kette aufgefordert wird, PETAs geforderte Tierschutzstandards umzusetzen. Eine Reaktion blieb aus.
Um so mehr freut man sich über die Anti-"Burger Dance"-Website www.burgerdance-sucks.de.vu, die mit einem Flash Game nach dem Motto "DJ Ötzi steckt den Kopf hinten rein" aufwartet. Das Spiel kann derzeit aber nicht abgerufen werden, weil Ötzi offenbar an einem Kompromiss interessiert ist und mit den Tierschützern Kontakt aufgenommen hat.
Ötzis "Burger Dance" bleibt so oder so ein Offenbarungseid - welcher Songtitel brächte die eigene künstlerische Leistung besser auf den Punkt. Dennoch weckt der Video-Boykott Erinnerungen an Hartmut Engler und Pur. Deren Songs passen vorzüglich zum SWR 3-Format, wurden von dem Radiosender trotzdem ausgespart - zu schlecht war das Image der Band. In Ötzis Fall herrscht dieselbe fragwürdige Zensur. Denn wirklich ernst nehmen die Geschmackspolizisten ihren Job eh nicht: der Umfang der eigenen Produktpalette wäre ernsthaft gefährdet.
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