Die Motto-Show 'Mega-Hits' versprach Kuschelrock-Folter und Wolfgang Petry-Hölle. Immerhin endete der jährliche Zickenkrieg früher als gedacht.

Köln (dani) - "Mega-Hits" - sogar bei "Deutschland sucht den Superstar" hatte man sich schon einfallsreichere Themen einfallen lassen. Angesichts der Veranstaltung am Samstagabend stellte sich aber eher die Frage nach dem Sinn so eines Mottos. Wenn die ausgerufene Parole sich weder auf die Auswahl der Songs noch auf die Beurteilung der Kandidaten auswirkt, könnte man sie sich gleich sparen.

Motto? Scheiß drauf!

So kam es wie es kommen musste: Die gemeinsam dargebotene Eröffnungsnummer stammte vom Fließband der Black Eyed Peas. Die stimmlich schwachbrüstige, aber dekorative Zazou Mall, längst zur "neuen Rihanna" erhoben, bekam einen Titel von Rihanna, während "die nächste Kelly Clarkson" Nina Richel an einer Kelly Clarkson-Nummer scheiterte.

Für die beiden übrigen Mädels lagen schwülstige Whitney Houston-Titel bereit: "I Will Always Love You" behauptete Anna-Carina Woitschack - ein Versprechen, das sich auf eine der Kolleginnen ausdrücklich nicht erstreckt, wie die bisher angeblich jungfräuliche Puppenspielerin zu betonen nicht müde wurde. Sticheleien gegen die Konkurrenz - viel sympathischer als deren rundum von sich eingenommenes Gehabe kam das auch nicht an.

Nina bleibt, Sarah heult

Die geschmähte Sarah Engels sang "When You Believe", das einst Mariah Carey und - da war sie wieder - Whitney Houston zusammen zum Besten gaben. Wieder einmal muss auf die Ohrstöpsel der Jury eine andere Tonspur eingespeist worden sein: Wo Dieter Bohlen, Patrick Nuo und Fernanda Brandao in Sarahs kurzatmiger, am laufenden Band hörbar nach Luft schnappender Vorstellung eine herausragende stimmliche Leistung entdeckt haben wollen, engelsgleichen Gesang gar - also, mir blieb das offenbar so verborgen wie dem abstimmenden Zuschauervolk: Das schickte am Ende des Abends eine entgeisterte Sarah in die Wüste.

Dass Nina Richel die Nase vorn behielt, hatte Nina selbst wohl am allerwenigsten erwartet. Was so ein Bikini-Foto in der Bild-Zeitung doch ausmachen kann ... Dumm nur, dass der jährlich ausgetragene, weil schlagzeilenträchtige Zickenkrieg mit Sarahs Ausscheiden ein unverhofft frühes Ende gefunden hat.

Die Jungs blieben ungeachtet des ausgegebenen Mottos ebenfalls in den ihnen zugedachten Ecken. Ardian Bujupi sang - dankenswerterweise ohne den AutoTune-Overkill der Vorlage - Jason Derülos "In My Head", Marco Angelini bekam Mando Diaos "Dance With Somebody" zugedacht: Beide Jungs absolvierten ihre Nummer so ordentlich wie unspektakulär.

Spaß mit und ohne Text

Deutlich mehr Spaß machte Pietro Lombardi: Auch sein Titel (Chris Browns "With You") ein sterbenslangweiliges R'n'B-Liedchen. Der Karlsruher scheint sich auf der Bühne allerdings von Woche zu Woche wohler zu fühlen. Herrlich ungerührt in der Nase popelnd nahm er aus den Händen Bohlens Lob und - wie bereits in der Vorwoche - Taschengeld für fehlerfrei behaltenen Text in Empfang.

Die Textpatzer blieben in dieser Woche die Domäne des Nachwuchs-Drews Norman Langen. Er verhaspelte sich gleich mehrfach, während er sein ihn nichtsdestotrotz frenetisch feierndes Publikum - "Wahnsinn!" - in die Wolfgang Petry-Hölle schickte. Trotzdem gabs Rosen wie weiland in der ZDF-Hitparade. Sie seien Norman von Herzen gegönnt.

Manchmal kommen sie wieder ...

Viel saurer stieß auf, dass man, kaum dass man die furchtbaren Castings überstanden zu haben wähnte, die schlechtesten Teilnehmer samt unlustigem Comic-Frosch schon wieder vorgeführt bekam. Die zur Grottigsten unter den Grottigen erkorene Teilnehmerin bekam fürs Trophäenregal einen goldenen Frosch aus Pappe. Da hat sich RTL mal wahrhaftig in Unkosten gestürzt, Jungejunge.

Als hätte sich der Abend nicht ohnehin schon langatmig gestaltet, musste man sich auch noch minutenlang das inhaltsleere Gefloskel des kritikresistenten Menderes Bagci anhören. Wie schön - ihn wird man also auch im nächsten Jahr wieder an der Backe haben.

Zweierlei Maß

Von den Verzweifelten zum Hoffnungsträger: Die Doppelseite in der Bravo hatte er zumindest schon. Sebastian Wurth baute seinen Favoritenstatus mit einer sicheren Interpretation des stinklangweiligen Westlife-Heulers "You Raise Me Up" weiter aus. Warum Bohlen bei ihm keinen Wert auf Choreografie legt, bei Marvin Cybulski hingegen ständig auf der "schlechten Verpackung" herumreitet, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Marvins "Mega-Hit" war übrigens "We've Got Tonight" von Kenny Rodgers. Irgendjemand wird schon noch "Kuschelrock 2" zu Hause haben ...

Fotos

Sebastian Wurth, Pietro Lombardi und Sarah Engels

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