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Platz 2: Black Celebration

"Black Celebration" ist eine Art zweites Debüt, mit dem sich die Gruppe 1986 als Goth-Pop-Impressarios neu erfindet. Es ist das letzte Album, das in Berlin aufgenommen wird, und das letzte mit Stamm-Produzent Daniel Miller. Die jahrelange Zusammenarbeit auf engstem Studio-Raum erzeugt Druck, und diese Intensität prägt auch Stücke wie "Black Celebration" und "Stripped". Die Single chartet nur auf Platz 15, für alle Beteiligten eine riesige Enttäuschung. Nach wie vor wird eifrig gesamplet, aber mit etwas mehr Verstand als 1984. So darf der 24-jährige Gahan seinen Porsche 911 für den Songbeginn anlassen, diverse Motorengeräusche mischt man hinzu. Der musikalische Mut zahlt sich zwar nicht unbedingt kommerziell aus, doch der Song beweist über die Jahre einen langen Atem (bis hin zu Rammstein).

Aus der lächelnden Teenie-Band für Bravo-Starschnittsammler sind plötzlich ernste Männer geworden, die in einem Video einen Lada zertrümmern. Düstere Stimmungen, düstere Sounds, düstere Texte. "To celebrate the fact that we've seen the back of another black day": Die Tür zur Gothic-/Wave-Szene steht sperrangelweit offen, die Band kleidet sich schwarz und Gore obendrein in Frauenklamotten. Die perfekte Outsider-Band. Findet auch Trent Reznor, der DM 1986 in Cleveland/Ohio erstmals live sieht und anschließend seine Berufspläne konkretisiert. Pain and suffering in various tempos: "Black Celebration" ist das Album, das Fans zu Obsessiven macht. Der Nährboden für den zwei Jahre später eintretenden Triumph von Pasadena.

Anspieltipps:

"Stripped", "Black Celebration", "A Question Of Time", "Fly On The Windscreen (Final)".

"Black Celebration"*

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