15: Samaris
Island, immerhin zweitgrößter Inselstaat Europas, bevölkern knapp 320.000 Einwohner. Damit kommt die Insel auf ein paar weniger Bürger als Bielefeld. Doch während es die Stadt gerade noch auf einen leidgeprüften Fußballverein, eine seltsame Verschwörungstheorie und Jochen Distelmeyer bringt, geben sich die Talente auf dem Eiland die Klinke in die Hand. Für uns gewöhnliche Mitteleuropäer verfügen Björk, Sigur Rós, múm, Of Monsters And Men oder Emilíana Torrini über eine unerforschte, magische Ausstrahlung. Spätestens seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum zählen auch Samaris in diese Kategorie.
Das aus Reykjavík stammende Trio hat bereits in jungen Jahren klare Vorstellungen. Kári Steinþórsson kreiert über skelettierte Trip Hop-Beats unergründliche Szenarien, die Áslaug Rún Magnúsdóttis allgegenwärtige Klarinette zu einem zartbesaiteten zerbrechlichen Organismus zusammenfügt. Sängerin Jófríður Ákadóttir erinnert im ersten Moment an eine entkrampfte Björk, frei von überzogener Theatralik. Nach einer kurzen Eingewöhnung und einem zweiten Blick zeigt sie jedoch schnell ihr eigenes andächtiges Wesen.
Die drei Musiker finden ihre ganze eigene gemeinsame Sprache, die aus Elementen aus Elektronik, Klassik, Trip Hop und Pop entsteht. Mit ihrem dritten Werk "Black Lights" wagen sich Samaris 2016 an ihren ersten auf Englisch gesungenen Longplayer.
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