22: Saint Etienne
Die guten, alten 90er. Da schwelgt man doch gerne in Erinnerungen und kramt in den Plattenregalen nach Bands, die einen nachhaltig prägten. Dazu gehört sicherlich die englische Indie-Popband Saint Etienne. 1990 gründeten Bob Stanley und Peter Wiggs die Gruppe in London. Eigentlich wollten die beiden Musiker wechselnde Sänger einsetzen, waren dann aber von Sarah Cracknells Stimme so begeistert, dass sie seit der Hit-Single "Nothing Can Stop Us Now" 1991 als offizielles Bandmitglied zählt.
Musikalisch konnte man die Band nie so wirklich festlegen. Designerpop wurde als Genre kreiert und passt sich in das Songspektrum ganz gut ein. In ihrem früheren Schaffen prägten aber auch Dance, Dub und House ihren Wohlfühl-Sound. Unvergessen das großartige Neil Young-Cover "Only Love Can Break Your Heart" mit elektronischem Tanzbeinschwung. 2000 ließen Saint Etienne ihr Album "Sound Of Water" von der Elektronik-Formation To Rococo Rot abmischen. Auch Marc Almond durfte sich glücklich schätzen und lieh sich 2007 die charismatische Sängerin für einen Song für sein Coveralbum "Stardom Road" aus.
Am Ende stehen die Popmelodien immer wieder im Vordergrund. Seit "Tales From Turnpike House" aus dem Jahr 2005 nehmen sich Saint Etienne auch mehr Zeit für ihre Songs. Das letzte Studioalbum "Word And Music" erschien 2012 und schwelgte in Erinnerungen. Nostalgie war schon immer Thema der Band. Somit erleben wir 2017 mit ihrem neuen Album "Home Counties" eine bittersüße Reise in die Vergangenheit, die man keinesfalls verpassen sollte.
Album-Tipp: "Tiger Bay"
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