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Ffft!

"Bushido": Alles gelogen. (Bild: riva Verlag. Danke.)

Stell' dir vor, du hast über Jahre hinweg an deinem harten Gangster-Image herumgeschraubt. Hast dich als "Staatsfeind Nummer eins" inszeniert und öffenlich dickste Busenfreundschaft mit den ganz harten Jungs zelebriert. Dann läuft es irgendwann nicht mehr rund zwischen dir und besagten ganz harten Jungs (oder eigentlich zwischen deiner Frau und den ganz harten Jungs), und es kommt zum Streit. Plötzlich brauchst du die Dienste der zuvor unentwegt geschmähten Polizei, um dich vor den ganz harten Jungs zu beschützen, und die genau so geschmähte Justiz, um dich aus den Klauen der ganz harten Jungs zu befreien. Peinlich genug.

Ich finde fast unanständig befriedigend, zu beobachten, wie die Kunstfigur Bushido gerade einfach verpufft. Glaubt man dem Prozessbericht im Spiegel, erklärt am Landgericht Berlin derzeit ein weinerlicher Mann dem Richter und dem Verteidiger der Gegenseite, was an seiner "Autobiografie" alles erstunken und erlogen war. "Für die Außendarstellung" und "sein Gangsterimage" sei besser gewesen, die Zusammenarbeit mit Arafat Abou-Chaker als freiwillig darzustellen, so Ferchichi.

Klar: Sich als die arme, erpressbare Wurst ohne Freunde, dafür aber quasi in Leibeigenschaft eines Kriminellen zu beschreiben, die er seiner eigenen (nun aber wirklich, wirklich wahren) Aussage nach ist, hätte nicht halb so verwegen gewirkt. Allerdings wäre die Fallhöhe dann auch nicht so dramatisch. Vielleicht hätte ich dann sogar ein bisschen Mitleid mit diesem Haufen menschlichem Elend, dessen aufgeblasenem Image die Luft ausgeht, und übrig bleibt ein lauer Furz im Wind. Ffft!

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7 Kommentare mit 19 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Womit dann aber wieder eines sichtbar sein sollte: Bushido ist ein manipulativer Mensch, der jetzt alles daran setzt, seinen Hintern irgendwie zu retten und keinen Halt davor macht, Menschen ab dem Punkt zu hintergehen, ab dem sie ihm nichts mehr nützen. Fler und Kay One haben es schon mehrmals gesagt, jetzt kriegt man dieses Verhalten mal endlich live und in Farbe mit.

    Und dieses Mal kann er sich nicht mit einem epochalen Disstrack aus der Affäre ziehen. Oder mit dem nächsten Album, wo er uns erklären will, wie hart er doch ist.

  • Vor 3 Jahren

    also zum teil berichtete der spiegel sehr wohlwollend über den abmahngangsta. gerade die ersten prozesstage, als er dem richter seine anfänge und seine sicht auf das entstehen der berliner rapszene erzählt

  • Vor 3 Jahren

    Für garret muss gerade die Welt zusammenbrechen. :lol:

    Ich hoffe wirklich auf Aussagen von anderen Rappern, am Liebsten den teigigen 31er und Farid. :D