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Jawollja

Aber ich kann auch kontroverser Haten:

Letzte Woche haben ich und Kollegin Dani uns ein wenig darüber unterhalten, warum wir es nicht so cool finden, dass Liser und Taby Pilgrim sich ein wenig hinter den Meta-Ebenen und der Ironie verstecken. In deren Video-Kontext hängt ja übrigens auch Conny drin. Und für den gilt die Kritik auf eine andere Weise, aber essentiell ähnlich doch genauso.

Seine Musik ist so reflektiert, dass es einem fast die Schuhe auszieht. Alles, was er im Vorfeld zu "Manic Pixie Dream Boy 2" an den Start gebracht, hat ist so reflektiert, ist das noch Rap oder schon eine Gender-Studies-Seminararbeit? Und man muss ihm ja lassen, dass das alles sehr kreativ, sehr gut durchdacht, sehr schön formuliert ist. Und ich nehme ihm voll ab, dass ihm das thematisch krass wichtig ist. Aber hier zum Beispiel: Wie das Video in den Song schneidet, wie er zwei Schauspieler für einen dramatischen Trennungs-Dialog aufgetrieben hat. Das ist klug, das ist kreativ, das ist subversiv. Aber es kommt überhaupt nicht bei mir an.

Ich weiß, er würde gerne Sachen dazu hören wie "mit seinen unterschwelligen Strategien subvertiert er die männliche Perspektive" oder "die verschiedenen Text-Ebenen befragen die Deutungshoheit in Gender-Dynamiken". Und bestimmt stimmt das auch. Aber ich bin einfach so durch mit gefühligen Trennungs-Raps, die Melodrama auf die Schwere eines Zementblocks anschwellen lassen. Kommt doch alle mal klar. 28 Semester und alles, was dabei rausgekommen ist, ist LEA mit mehr Wörtern. Ich passe.

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