Lustig, lustig!
Feuerwerk mag ich übrigens auch. Funfact: Hatte vor einem halben Leben sogar mal angefangen, Chemie zu studieren, einzig und allein deshalb, weil ich Pyro nicht bloß abbrennen, sondern bauen wollte. Hoffentlich verleiden mir Rammstein dieses Faible nicht noch, alles was auch nur im entferntesten mit denen zu tun hat, stößt einem derzeit ja maximal sauer auf. Das Thema beherrscht die Schlagzeilen, es gibt kein Entrinnen, und Sido entblödet sich natürlich auch nicht, noch einen Lindemann-"Gag" zu reißen:
sido: "ich such mir hier grad noch eine aus die mir gleich unter der bühne einen blasen muss"
wenn man kritik üben will dann sollte man es ernsthaft tun oder einfach sein lassen aber mit solchen erzwungenen witzen macht man sich automatisch auch über die opfer lustig #rammstein pic.twitter.com/dVQB0VWDXX
— felix (@felixievich) June 10, 2023
Ja, Siggi, haha, lustig, lustig! Dutzende unter Druck und obendrein möglicherweise unter Drogen gesetzte Frauen und ein wenn auch nicht überraschender, deshalb extrafrustrierender Blick auf die schwärzesten Seiten eines Machtapparats, der Frauen als Ware betrachtet, und dir fällt dazu nichts besseres ein, als ein müder Blowjob-Spruch? Na, danke auch.
Nein, das ist keine gute Nachricht, auf dem fünften Slide bereits das Thema verfehlt, Jesses. Aber wenn dem eh schon so ist, können wir gleich noch schnell Wetten darauf abschließen, wie lange es wohl dauern wird, bis irgendjemand vom frauenverachtenden System Rammstein einen Bogen zum misogynen System Hip Hop schlägt.
Drei, zwei, eins ... here we go: Jakob Biazza erläutert in der Süddeutschen Zeitung: "Nach dem Fall Rammstein: Warum Rock, Rap und Hip Hop ein Sexismus-Problem haben". "Gewalt, Regelbrüche, Outlawtum, die Rolle des Bad-Guy: Das waren immer schon Garanten für Aufmerksamkeit und Bewunderung. Auch durch Journalisten, denen das Unangepasste aufregende Geschichten liefert", schreibt er da unter Berufung auf entsprechende Studien. "Ein riesiger PR-Zirkus". Ja. Seufz.
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