Beklaut, aber topp
Siebtes Gebot, übrigens: Du sollst nicht stehlen. War denen, die Shirin David beklaut hatten, auch wurscht: Während sie sich mit ihrer Schwester auf Ibiza erholte, stiegen Unbekannte in ihr Ferienhaus ein und ließen, wie die beiden Opfer im Podcast erzählen, so allerlei mitgehen. Darunter: eine diamantenbesetzte Uhr, zwei Luxushandtaschen und ein Paar Chanel-Ohrringe. Was man im Urlaub halt so dabeihat.
Ja, bestimmt ärgerlich. Zum Trost darf sich Shirin aber über einen Rekord freuen: Mit ihrem Aerobic-Liedchen "Bauch Beine Po" landete sie ihren siebten Nummer-eins-Hit, womit sie häufiger die Spitzenposition der deutschen Charts belegt hätte, als jede andere Frau vor ihr. Kann man sich ruhig mal für feiern:
5 Kommentare mit 133 Antworten
Props und Glückwunsch.
Würdest du Capi auch für seinen drölfzigsten Rekord gratulieren, wenn der Song mit dem er ihn erreicht hat Dünpfiff war?
Wenn er eine Frau wäre und dazu so einen Text schreiben würde, ja.
So einen Post hat er bestimmt auch schonmal abgesetzt, zugegebenermaßen vermutlich mit mehr Rechtschreibfehlern.
Das ist für mich die selbe Ich hab es trotz aller Widersprüche geschafft, die dir jeder Megastar erzählt und nur weil Hitler hier weiblich ist, muss ich nicht heil schreien. Ich will harten Sexismus in der Szene oder im Deutschrapmittelbau gar nicht leugnen, aber an der kommerziellen Spitze des Genres sehe ich bei all den Jujus, Loredanas und Ninas kein Repräsentationsproblem.
Ich will aber gar nicht leugnen, dass sie bestimm Hürden zu nehmen hatte, die es bei einem Dude nicht gab, trotzdem muss man niemandem gratulieren, der einen moralisch fragwürdigen Schrottsong auf die 1 gehievt hat.
"So einen Post hat er bestimmt auch schonmal abgesetzt, zugegebenermaßen vermutlich mit mehr Rechtschreibfehlern."
Das bezweifle ich.
"Das ist für mich die selbe Ich hab es trotz aller Widersprüche geschafft, die dir jeder Megastar erzählt und nur weil Hitler hier weiblich ist, muss ich nicht heil schreien. Ich will harten Sexismus in der Szene oder im Deutschrapmittelbau gar nicht leugnen, aber an der kommerziellen Spitze des Genres sehe ich bei all den Jujus, Loredanas und Ninas kein Repräsentationsproblem."
Der in der Musikszene und in der Gesellschaft verwurzelte Sexismus macht den Unterschied. Aber wenn du kein Repräsentationsproblem siehst wird wohl alles gut sein.
"Ich will aber gar nicht leugnen, dass sie bestimm Hürden zu nehmen hatte, die es bei einem Dude nicht gab, trotzdem muss man niemandem gratulieren, der einen moralisch fragwürdigen Schrottsong auf die 1 gehievt hat."
Ich habe den Song nicht einmal gehört, und es ist gut möglich, dass ich ihn scheiße finde. Vielleicht ist er sogar moralisch fragwürdig, i don't care. Sie bekommt trotzdem meine aufrichtigen Glückwünsche und meinen Respekt, nicht dass eines von beiden irgendwas bedeuten würde.
Nachtrag: Der Song ist scheiße.
Fällt mir sehr schwer, Erfolg der durch bedienen der immer gleichen Mechanismen erreicht wird, zu beklatschen. Unabhängig vom Geschlecht, unabhängig davon ob das in Eigenregie oder durch ein Label finanziert wurde.
Wenn das Resultat nur auf kommerziellen Erfolg schielt, wird es doch nicht besser, dass da eine Privatperson der Industrie nacheifert.
Sie hatte es bestimmt auch nicht einfach, ist aber ja auch nicht von 0 gestartet, sondern mit 2-3 Mio. Followern (Youtube / Instagram) im Rücken. Da wird dir der eine oder andere trotz Blacklisting Interesse an der Zusammenarbeit gehabt haben.
Und natürlich beugen sich viele andere Künstler an einem gewissen Punkt ihrer Karriere den gleichen Mechanismen, der Ausgangspunkt ist aber - bei den Künstlern die mir eher zusagen - in meiner Wahrnehmung ein anderer.
Kommerzieller Erfolg sollte nur eine Rolle in der Bewertung spielen, wenn er sich einstellt, obwohl nicht alles von Beginn an darauf ausgerichtet ist. Erst recht in der Kunst.
Und Hallo an die üblichen Verdächtigen
Dont hate the player, hate the game.
Und ein sehr herzliches Willkommen zurück! Any chance, dass du dich auch im Chat blicken lässt?
Haine, Allah!!! Naise, dass du stist
True. Und mir ist schon klar, dass deine Props kein bedingungsloses abfeiern, sondern eher im Kontext zu verstehen sind.
Danke dir
Bestimmt, nehme an, immer noch gromky?
jap
Grüße dich Tooli
Werde hier jetzt ab und an mal wieder reinschauen und sicher die Tage auch mal im Chat vorbeischauen schauen. Du bist dort auch noch zugegen?
Ja, ist er. Und Forty, Morph, Molti, wolki, Para, Sodi. Nur der lautuser fehlt unentschuldigt. Und fumi fehlt entschuldigt
Sodi halte ich nach wie vor für ein Gerücht, seh ich nie bei meinen zugegeben etwas raren gromky Aufwartungen
Ja, stvmmt, in letzter Zeit etwas rarer gesäht, aber immernoch häufiger da als du.
Lautuser, hmm da klingelt irgendwas, aber so richtig kann ich den nicht zuordnen. War wohl nur kurz da oder halt nicht Erinnerungswürdig genug
Klingt aber gut, ich schau vorbei!
"Ich bin keine Industry Plant"
Verstehe nicht, was daran so lustig sein sollte. Das stimmt halt einfach objektiv, die Musikindustrie war daran Null beteiligt.
Auf ihrem Debutalbum gibt es Features von Kool Savas und Xavier Naidoo. Jeder Track hat mindestens 3 Songwriter. Wie genau bekommt man all das, wenn man nicht von Anfang an ganz oben mit Unterstützung einsteigt?
Zugegebenermaßen beschäftige ich mich mit Shirin David recht oberflächlich, aber sie ist doch, jetzt mal rein auf ihre musikalische Laufbahn im Deutschrap bezogen, keine, die ganz unten angefangen hat und dann entdeckt wurde, da steckt von Anfang ordentliches kommerzielles Kalkül hinter. Wenn du es besser weißt, kläre mich gern auf.
kurze Korrektur zu Savas: kein Feature, sondern am Songwriting beteiligt
Sie hat vorher Geld mit Youtube und so verdient und das in ihre Musikkarriere investiert, das Label, unter dem sie veröffentlicht hat, ist eine Firma, die ihr gehört. Savas mag für Sie geschrieben haben, aber wird dafür auch von ihr bezahlt worden sein. Steckt kommerzielles Kalkül dahinter? Jap, aber ihr eigenes, nicht dass von BMG, Universal oder einem anderen Major Label. Die "Industry" hat sie null gepusht, zumindest wirkt es nach kurzer Recherche so, sie hat sich komplett selbst in das Geschäft reingedrängt.
Ach Caps, du bist doch sonst nicht naiv. Als ob da niemand im Hintergrund die Fäden zieht und die kalkulierten Entscheidungen trifft. Windiger Manager mindestens.
Wenn ich allein von der Legende der autarken Powerfrau lebe, gehe ich damit natürlich nicht transparent um. An der ist nix echt.
Weißt du Chris, es gibt sowas wie Gewerberegister, den Bundesanzeiger, gesetzliche Anforderungen an Unternehmungen mit der Rechtsform GmbH. Daher WEIẞ ich, wem die Firmen aus Shirins Konglomerat gehören, und das sind Shirin (bzw Barbara) und ihr Lebensgefährte. Was du dir in deinem verquarzten Hirn zusammenspinnst hat hingegen gar keine Grundlage außer deinem Bias, also sei lieber still.
Homes, ich hab in letzter Zeit den Eindruck, dass hier auch zwischen den Muppets, die eigentlichen down miteinander sind, zunehmend mit harten Bandagen gekämpft wird. Deswegen halte ich mich z.B. seit einiger Zeit aus solchen Diskussionen lieber raus. Wenn ihr da cool mit seid, fein, haut rein, ich finds, ehrlich gesagt, nicht besonders geil. Kein Plan, ob das juckt, ich wollte das aber mal an dieser Stelle teilen.
Wenn mir jemand sagt, ich wäre naiv, und im gleichen Atemzug ein absolut null fundiertes „als ob“ in den Raum schmeißt (nachdem ich wie oben erwähnt) sogar recherchiert habe, und damit auch sehr sexistische sprich unterdrückende Vorurteile pflegt, dann ist eine drastische Antwort denke ich gerechtfertigt. Ich hoffe, dass sowas gepaart mit inhaltlich kohärenter Argumentation bei Personen, denen meine Meinung nicht egal ist (und mir ihre auch nicht, sollte klar sein), eher dazu führt, dass da ein Nachdenken stattfindet. Halte ich im übrigen natürlich auch im Umgang mit mir für sehr sinnvoll.
Yo, kannst du gerne so sehen, ich halte Dinger wie "Was du dir in deinem verquarzten Hirn zusammenspinnst hat hingegen gar keine Grundlage außer deinem Bias, also sei lieber still." unter Menschen, die sich eigentlich wohlgesonnen sind, nicht für angemessen, egal ob in einem Forum oder sonst wo. Und das durch sowas "ein Nachdenken stattfindet", wage ich sehr stark zu bezweifeln. Ich für meinen Teil denke durch sowas nicht nach, ich verpiss mich dann lieber, weil ich auf diese (btw klassisch aggresiv-männliche) Kommunikation keinen Bock habe.
Wenn man weiß, wie Caps reagiert und was man eigentlich meint, kann man ganz gut damit umgehen.
Es geht nicht darum, wem was gehört, sondern wer das Businesswissen und Verbindungen hat und nutzt. Und da finde ich es offensichtlich, dass sie kommerziell clever beraten wird. Nicht weil ich es Frauen nicht zutraue. Sondern weil ich sie bisher in Interviews und Außendarstellung als komplett hohle Frucht erlebt habe. Und als jemanden, der nicht über auswendig Gelerntes hinwegdenkt. Was das mit verquarzt zu tun hat, ist mir schleierhaft. Und für mich bleibst du hier entgegen seiner sonst exakten Beobachtungsgabe irgendwie freiwillig blind. Habe ich mehrfach gesagt und finde ich weiterhin. Klingt auch nicht besser als naiv, tut mir leid. Mir fällt keine exaktere Beschreibung ein. Ich möchte das aber nicht als Angriff verstanden wissen. Eher als verwunderte Beobachtung.
Vllt liege ich auch falsch und du hast recht. Dann ist sie klüger, aber deshalb nicht aufrichtiger oder weniger an den Markt angepasst und ekelhaft. Also nix, wofür man ihr gratulieren müsste.
Ich hoffe das bringt dich weniger in Wallung. Sonst isses halt so.
Dann sprich doch gleich so und fall nicht erst mit dem Stammtisch ins Haus
Und ja, weil mir deine Meinung wichtig ist reflektiere ich mich dann vllt noch etwas mehr. Hab ich hierzu aber mehrfach. Und bin weiterhin mindestens so 60/40 der Meinung, dass mich mein Eindruck nicht trügt. Daher hab ich deine Reaktion einkalkuliert.
Auf mich wirkt sie wie eine Industriepflanze (bzgl. Sound, Ästhetik, Merch (Eistee?)). Dass sie es geschafft hat, diesen (von mir so empfundenen) Eindruck/dieses Ergebnis vergleichsweise autonom zu erreichen, ohne Industrie, zeigt große Einsatzbereitschaft, Beharrlichkeit, Durchsetzungsvermögen (plus wahrscheinlich ne gewisse Portion Glück/Momentum), mehr aber auch nicht. Ungefähr so, wie einen Energy Drink erfolgreich ohne Brause, Coca-Cola whatever Hintergrund wirtschaftlich erfolgreich zu platzieren. Bisschen so american dream mäßig, was ich als durchaus respektabel betrachte, hat aber mit der Bewertung ihrer Kunst nix zu tun (die ich weder besonders gut noch besonders schlecht finde.)
Explizit sorry noch mal für "naiv". Das war provokant formuliert und unnötig. Hätte mir direkt die Arbeit machen sollen genauer zu beschreiben. Die Reaktion hab ich da schon etwas herausgefordert und es ist falsch anschließend so zu tun, als wäre nur die Reaktion unsouverän.
Mein Post bezog sich auch nicht explizit nur auf Caps, sondern war eher so ne allgemeine Beobachtung. Caps Antwort habe ich dann zitiert, weil er auf meinen Post reagiert hat.
Naja, vielleicht bin ich auch gerade ein bißchen übersensibel ob der allgemeinen Abgefucktheit der Welt, finde es nur zunehmend furchtbar, wenn Leute, die sich eigentlich in ihren Grundauffassungen einig sind, sich auch noch auf´s Maul geben.
Vielleicht auch Online-Forum nicht der richitge Platz dafür, I don´t know.
Streitet euch, aber habt euch lieb, homes.
Hab leider keine Zeit, um nochmal voll inhaltlich einzusteigen, aber zu einer Sache wollte ich noch was sagen:
„ich verpiss mich dann lieber, weil ich auf diese (btw klassisch aggresiv-männliche) Kommunikation keinen Bock habe.“
Finde es min. unglücklich Verhaltensweise so geschlechtsspezifisch zuzuordnen. Frauen können genauso kommunizieren (und sollten dies auch dürfen).
Weniger Verbissenheit, Capsi. Und zwischen dürfen und tun besteht oft ein großer Unterschied Hätte mir stattdessen von dir gewünscht, dass du dich zumindest auch noch mal entschuldigst oder Dinge revidierst. Manchmal zeigt zu wissen wann gut ist (oder einzudenken wie es wahrscheinlich gemeint war, weil man sein Gegenüber kennt) mehr Größe als die besseren Argumente zu haben, da bin ich schon bei Gueldi.
Fühlt euch alle feucht geknuscht. Pace milde Bleiche.
„Und zwischen dürfen und tun besteht oft ein großer Unterschied“
Jupp, weil Frauen lange Zeit „verboten“ wurde so zu kommunizieren, und das deswegen als männlich zu framen ist eine Fortsetzung dieser Tradition.
„Hätte mir stattdessen von dir gewünscht, dass du dich zumindest auch noch mal entschuldigst oder Dinge revidierst. “
Dann entschuldige die Spitze. Sehe aber nicht, wo es was zu revidieren gäbe. Sie leitet die Firmen, ergo trägt sie die Entscheidungsmacht. Dass sie sich wahrscheinlich auch fremde Meinungen einholt und dabei die richtigen auswählt und ihnen folgt steht in keinem Widerspruch zu ihrer Führungsrolle, im Gegenteil, das ist ein Zeichen dafür, dass sie das gut macht.
Und was du meinst aus einem oder mehreren Interviews über ihre Fähigkeiten ableiten zu können ist halt auch nicht sehr kräftig, abgesehen davon, dass sich diese Fähigkeiten nicht in Eloquenz in Gesprächssituationen äußern müssen, kann sie immernoch auch ihre Kunstperson spielen.
Die Faktenlage aber sagt was anderes, sie hat erfolgreich eine kleine Firmengruppe aufgebaut und, angenommen die Sachen aus dem Statement stimmen soweit, sich gegen starken Widerstand in dieser Szene etabliert und ihre Widersacher oftmals überflügelt.
Dass ich kein Fan der Mucke bin und grundsätzlich ein Problem mit der Kommerzialisierung der Kunst habe, geschenkt, aber ersteres ist halt nur mein Geschmack und zweiteres ist eine direkte Folge des Kapitalismus.
„Manchmal zeigt zu wissen wann gut ist (oder einzudenken wie es wahrscheinlich gemeint war, weil man sein Gegenüber kennt) mehr Größe als die besseren Argumente zu haben, da bin ich schon bei Gueldi.“
Das es für dich als nicht betroffene Person „gut“ ist, ist ja schön, Glückwunsch, aber ich schreib das hier nicht für Größe, sondern aus Überzeugung der Notwendigkeit.
Ich nenne es ungesunden Dogmatismus, der dich manchmal Offensichtliches nicht sehen lässt. Bei Rammstein zb war es doch auch okay, mit Erfahrungen und exakter Beobachtung systemimmanenter Vorgehensweisen zu argumentieren, wenn man Dinge nicht belegen konnte oder Publiziertes dagegen sprach.
Wo der Mehrwert und die Notwendigkeit liegen soll, wenn sich Linke in Wortklauberei und Pedanterie messen, erschließt sich mir kein Stück. Deshalb halte ich mich ähnlich wie Gueldi schon oft raus. Gestern war doof und zudem unglücklich formuliert.
Und sollte ihre Eigenleistung größer sein, muss ich dennoch keinen Respekti vor irgendwas haben, weil sie dieselbe Klaviatur bedient wie jeder gewiefte Manager oder A&R (die auch nicht alle männlich sind btw). Ist jetzt keine intellektuelle Meisterleistung, nur eine Frage des Netzwerks und der Gewissenlosigkeit. Deshalb verstehe ich nicht, warum du so verbissen Partei ergreifst.
„Ich nenne es ungesunden Dogmatismus“
Wie kann es Dogmatismus sein, wenn
ich das „Warum“ ganz klar benennen kann? Dass dahinter irgendwo das Dogma „keine Gruppe von Menschen sollte schlechter behandelt werden als die anderen, weniger Rechte haben, unterdrückt werden, etc.“ steckt, jap, aber das sind wir halt auch ganz nah beim Münchhausen-Trilemma und die Bezeichnung „Dogma“ ist dann nicht mehr sinnvoll.
„der dich manchmal Offensichtliches nicht sehen lässt.“
Was sehe ich hier denn nicht?
„Bei Rammstein zb war es doch auch okay, mit Erfahrungen und exakter Beobachtung systemimmanenter Vorgehensweisen zu argumentieren, wenn man Dinge nicht belegen konnte oder Publiziertes dagegen sprach.“
Hier sprechen allerdings die harten Fakten dagegen, dass Shirin ein kleines Dummchen ist, dass von gewieften Mànnern im Hintergrund erschaffen wurde und kontrolliert wird. Und es ist nunmal leider Tradition Frauen für kleine, unselbstständige Dummchen zu halten, und das schlägt sich immer wieder in den Kommentaren hier nieder.
„Wo der Mehrwert und die Notwendigkeit liegen soll, wenn sich Linke in Wortklauberei und Pedanterie messen, “
Worin siehst du Wortklauberei?
Überall, Caps, überall. Bzw solltest du den Begriff Bias vllt selber etwas vorsichtiger benutzen. Schönes Wochenende
Denn das meiste von dem, was du mir negativ auslegst, habe ich nicht nur anders gemeint, sonden nicht mal ansatzweise so geschrieben.
„Und sollte ihre Eigenleistung größer sein, muss ich dennoch keinen Respekti vor irgendwas haben, weil sie dieselbe Klaviatur bedient wie jeder gewiefte Manager oder A&R (die auch nicht alle männlich sind btw).“
Und sage ich irgendwo, dass du Respekt haben musst? Sage ich, dass irgendwer Respekt haben muss? NEIN, ICH SAGE SOGAR NUR, DASS ICH RESPEKT HABE UND GRATULIERE UND DAS WIRD IN FRAGE GESTELLT.
Dann sage ich noch, dass sie keine Industry Plant ist und belege das mit Fakten, aber weil sie eine geschäftliche Motivation hat ist sie es halt einfach trotzdem, obwohl die Industry sie null unterstützt hat und am Projekt nicht beteiligt ist. Ich habe mir nicht ausgesucht in einer Welt zu Leben, in der wir den Regeln des Kapitalismus folgen sollen, und ich setzte mich (mehr schlecht als recht) dafür ein, dass sich das ändert, aber wir Leben nunmal in einer Welt, in der viele Menschen kreative Arbeit leisten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Und es wirkt auf mich super unfair, dass erfolgreiche Frauen da wesentlich mehr Probleme haben, wenn sie erfolgreich bei dem Spiel mitspielen, was wir fast alle mehr oder weniger gezwungenermaßen mitspielen.
„Ist jetzt keine intellektuelle Meisterleistung, nur eine Frage des Netzwerks und der Gewissenlosigkeit.“
Eine Leistung muss keine intellektuelle sein, damit ich sie bewundern kann. Und allemal nicht, damit ich sie respektieren kann. Gewissenlosigkeit ist ein natürlich auch direkt wieder ein sehr frecher und abwertender Vorwurf, wie könnte sie auch ein guter Mensch sein, wenn sie eine erfolgreiche Frau ist?
„Deshalb verstehe ich nicht, warum du so verbissen Partei ergreifst.“
Das solltest du dringend mal versuchen, ich habe es mehrfache geschrieben.
Dito
Eigentlich geht dd nämlich die ganze Zeit nur um eine unterschiedliche Interpretation des Begriffs Industry Plant.
Shirin kann schon dumm im Sinne von nicht sonderich intelligent (was da so gemeinhin drunter verstanden wird) und wenig gebildet sein und gleichwohl mit einem Gespür fürs Geschäft gesegnet sein, gepaart ggf. mit einem Händchen für die richtigen Leute im Umfeld (zB Musiker, Songwriter, Manager, Geschäftspartner, vielleicht ner guten Anwältin) ausgestattet sein. Und schon läuft das Business. Auf mich wirkt sie so. Kann mich ja auch irren, klar, aber der Eindruck kommt auf.
So was gibt es im meiner Branche auch. Nicht so gute Anwälte (im fachlichen Sinne), die sich aber gut verkaufen, fachlich gute Leute dazuholen, im Ergebnis damit (wirtschaftlich) sehr erfolgreich sind. Das finde ich respektabel und fertig.
Chris meint Industriepflanze iSv „wie eine Industriepflanze“, glaube ich. Ich sehe sie auch so. Die gleichen Mechanismen/Strategien, halt selbst gemacht.
Das macht jetzt gar keinen Sinn. Soll ich versuchen zu verstehen, warum ich Partei ergreife? Das weiß ich, wie gesagt. Oder warum du gegen Sie Partei ergreifst? Weil ihre Musik für dich nur ein Produkt ist und nicht entsprechend deiner Überzeugungen hergestellt worden ist. Aber warum du sie als kleines Dummchen sehen musst, dass diesen Erfolg nicht selbst maßgeblich verantwortet haben kann, dass liegt glaube ich an der sexistischen Gesellschaft, von der du sozialisiert worden bist, und die du teilweise noch in dir trägst.
Für meinen Angriff hab ich mich entschuldigt. Deine Ansichten hierzu und den Respekt teile ich weiterhin null. Jeder also wie er meint. Und dennoch ist es ein unnötiges Battle zwischen zwei Menschen, die sich in vielem sehr nahe sind und keiner von uns ist frauenfeindlich oder traut ihnen nix zu, das ist einfach Bullshit.
Was verhuscht sagt.
@dito war das gemeint
Hab ich verstanden. Das sind wirklich müßige und anstrengende Diskussionen, da bin ich voll bei Gueldi. Ohne meinen Eigenanteil hier zu leugnen. Welcher Sache das dienen soll, keine Ahnung. Und ja, auch hab mich deshalb hier rarer gemacht bzw nehme an deutlich weniger Diskussionen teil. Weil sich Gleichgesinnte im Kreis drehen und die wirklich misogynen oder rassistischen Spackos lesen das wahrscheinlich beim Kacken und fühlen sich fürstlich unterhalten.
Zu dito: Nein, das sollte also bitte verstanden werden auch andersrum die Argumente oder Ansichten einfach mal wirken zu lassen.
„Chris meint Industriepflanze iSv „wie eine Industriepflanze“, glaube ich. Ich sehe sie auch so. Die gleichen Mechanismen/Strategien, halt selbst gemacht.“
Industry Plant bezeichnet aber nun mal Produkte, die von der Musikindustrie etabliert werden, die Methoden sind auch bei Audio88 und Yassin keine anderen, Marketing, Merch, Features, Zusammenarbeit mit qualifizierten Leuten, die bezahlt werden. Der Begriff wäre quasi obsolet, wenn er hier passen würde.
„Shirin kann schon dumm im Sinne von nicht sonderich intelligent (was da so gemeinhin drunter verstanden wird) und wenig gebildet sein und gleichwohl mit einem Gespür fürs Geschäft gesegnet sein, gepaart ggf. mit einem Händchen für die richtigen Leute im Umfeld (zB Musiker, Songwriter, Manager, Geschäftspartner, vielleicht ner guten Anwältin) ausgestattet sein. “
Für mich sind letztgenannte Fähigkeiten Teil von Intelligenz.
„keiner von uns ist frauenfeindlich oder traut ihnen nix zu, das ist einfach Bullshit.“
Ich erkenne in meinem Denken und Handeln immer wieder mal Aspekte, die sexistisch sind. Ich bin ja auch nicht der jüngste und wurde in eine Gesellschaft geboren, in der Vergewaltigung in der Ehe keine Straftat war. Und ohne dir zu Nahe treten zu wollen, ich bin mir ziemlich sicher, dass Teile deines Denkens und Handelns ebenfalls sexistisch sind. Es wäre auch komisch wenn nicht, denn egal wie sehr wir uns einreden, dass wir über etwas drüber stehen, sind wir alle ein Produkt unserer Anlagen und dessen, was wir erlebt haben, was uns geformt hat. Und sicherlich ist es möglich sich umzuformen, aber es ist noch viel einfacher (und für das ich meist suffizient) sich einzureden, dass mensch sich umgeformt hätte (was explizit auch auf mich zutrifft/zutraf).
Die größte Stärke ist meist auch die größte Schwäche, vllt müssen wir das einfach gegenseitig radikal akzeptieren.
No front Chris, aber du hast Shirin in Abrede gestellt, dass sie so einen Erfolg alleine erreichen könnte, ohne einen Manager im Hintergrund. Und das ist schon eine sehr konservative Sichtweise und das einzige, was Caps hier moniert.
Natürlich hinterfrage ich dorthingehend auch immer wieder, solltest du eigentlich wissen. Wenn ich aber bestimmte Eindrücke dennoch habe, stehe ich zu Ihnen. Alles Andere wäre Positivsexismus.
Warum ist das konservativ? Es hat ja nix mit ihrem Geschlecht zu tun, sondern mit der Klaviatur, die sie bedient und dem Industry Plants sehr ähnlichen Gebaren. Welche übrigens ebenso männlich sein können. Also was'n Quatsch.
Es geht allein um Erfahrungswerte, Beobachtung und Ableitung. Unsere Meinungen koexistieren jetzt und entweder es wird irgendwann zufällig aufgelöst oder wir werden es nie erfahren.
Mein verfestiger Eindruck ist einfach, dass die Verlogenheit und das den eigenen Anteil überhöhende Image bei ihr aus jeder Silbe tropft. Ob jetzt Interviews oder Statements.
„ Industry Plant bezeichnet aber nun mal Produkte, die von der Musikindustrie etabliert werden, die Methoden sind auch bei Audio88 und Yassin keine anderen, Marketing, Merch, Features, Zusammenarbeit mit qualifizierten Leuten, die bezahlt werden. Der Begriff wäre quasi obsolet, wenn er hier passen würde.“ Bezüglich der „Mechanismen/Methoden“ magst du weitestgehend recht haben. Audio88 und Yassin klingen (klangen) aber meine ich nicht so wie ein Industrieprodukt. Ich vermute, ihr Merch sieht auch nicht so aus. Das von Lena Stöhrfaktor o.ä. vermutlich auch nicht. Bei Shirin David scheint mir das alles wie bei einer Industriepflanze zu sein. Sound, Ästhetik , Auftreten etc. Wie gesagt, finde das überhaupt nicht schlimm, sondern okay. Aber mehr auch nicht.
„Warum ist das konservativ? Es hat ja nix mit ihrem Geschlecht zu tun“
Es steht unter einem Artikel, in dem darüber berichtet wird, dass eine Frau einen Text veröffentlicht wird, in dem Sie über die Schwierigkeiten spricht, die sie dabei hatte an sie Spitze des Musikbusiness zu gelangen, und die darin begründet liegen, dass sie eine Frau ist und Sexismus in Musikindustrie und Gesellschaft noch weit verbreitet ist. Insbesondere äußert sie dort, wie verletzend es findet, dass sie trotz des Gegenwindes der Industrie als Industry Plant bezeichnet wird. Es steht unter einem Kommentar zu diesem Artikel, der ihr vorwirft eine Industry Plant zu sein. Es ist die Antwort auf eine Antwort auf diesen Kommentar, welche darzulegen sucht, warum sie nach gängiger Definition keine Industry Plant ist.
Es mag sein, dass du denkst, dass das nix mit dem Geschlecht zu tun hat, aber durch den Kontext hat es eindeutig mit dem Geschlecht zu tun.
Und genau da unterscheiden wir uns halt fundamental, ich kaufe es ihr nicht ab und sehe es als Teil des Marketings.
Dass Frauen es oft schwerer haben, stand nie zur Diskussion.
„Bei Shirin David scheint mir das alles wie bei einer Industriepflanze zu sein. Sound, Ästhetik , Auftreten etc.“
Ich gehe insofern mit, dass das alles sehr „dem Massengeschmack“ entsprechend ist, was aber halt auch ihr Geschmack sein könnte und das ist hinsichtlich eurer Vermutungen zur mangelnden Komplexität ihrer Gedankenwelt dann auch recht wahrscheinlich.
Aber was du damit sagst ist dass es der gleiche Stil ist, der auch von Major Labels verfolgt wird, die beabsichtigen maximal viel mit ihren Produkten zu verdienen. Der Begriff „industry plant“ bezeichnet aber nicht den Stil der Kunst, sondern dass es sich ein von einem großen Unternehmen erdachtes Produkt ist, dass durch bestimmte Mechanismen am Markt etabliert wird. Es raubt Shirin in diesem Fall die Agenda, die sie aber ganz klar mehr hat, als echte industry plants. Darum ist der Begriff hier fehl am Platz und auch „wie eine industry plant“ finde ich unpassend, weil es sie mit der agendalosen Frau, die sie nicht ist, assoziiert. Von mir aus macht sie maximal massenkompatible Müllmusik mit maximal monetärer Motivation, aber sie ist keine industry plant und sie ist auch nicht wie eine i dustry plant.
So, jetzt muss ich doch nochmal reingrätschen.
Caps, ich habe in Bezug auf deine Kommunikation von "klassischem", also stereotypem männlichen Kommunikationsverhalten geschrieben. Meine Handlung, dies als solches zu benennen, als in einer patriachalen Tradition stehend zu bezeichnen... puh... Also, willst du mir ernsthaft sagen, die Benennung von doing gender, also dem performativen Akt einer Geschlechterkonstruktion ist patriachal?
Wenn das so ist: für mich ein wilder Ansatz, den ich nicht nachvollziehen kann.
Wenn Du ehrlich Bock hast, dich darüber auszutauschen: gerne. Wenn es dir, und das war mein Eindruck in den letzten Dialogen hier mit dir, allerdings nur darum geht, zu repräsentieren, wie schwer deine intellektuellen und moralischen Eier sind und in einer kompetativen Diskussionsform als Sieger vom Platz zu gehen (was mich dann wieder zu stereotyp männlichem Verhalten bringt), dann hab ich kein Interesse.
Vielleicht kannst du das beantworten, bevor ich mir die Mühe mach, hier was längeres zu schreiben.
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@huschi
Unter (älteren) Rockmusiker:innen nennt man diese (mitunter öfter mal recht erfolgreiche Art), mangelnde Fachkompetenz durch bauernschlaues Gebrauchtwarenhändlercharisma wettzumachen, bzw. zu kaschieren, "Larsulrichen", wie in: ""Klar weiß ich, was ich da mache!", sagte er und larsulrichte das Benzin in das Dieselaggregat."
@Tooli: Ehrlich jetzt? Mein Arbeitskollege spielt in einer Rockband (König Kobra, Schleichwerbung intended) und ist Metalfan. Wenn das stimmt, übernehme ich es in den Gruppenaltag...
Also: In dieser Diskussion über Gleichberechtigung und Sexismus, in der ich die Position vertrete, dass Shirin durch ihre eigene Agenda dahin gekommennist, wo sie heute ist und nicht durch Männer im Hintergrund, welches offensichtlich eine anti-patriarchalische Position, mir dann vorzuwerfen, dass meine Kommunikationsweise sehr patriarchalisch wäre, dann sehe ich darin eine Argumentation, die an der eigentlichen Sache vorbeiführt. Ich sehe darin ein „aber du bist ja jetzt selber gerade sexistisch“. Und das habe ich zurück gegeben, was zugegebenermaßen ebenfalls nicht okay ist, weil mir schon bewusst war, was du damit meintest. Somit einerseits ja, war von meiner Seite falsch auf dieser Ebene zu kontern, weil die Ebene an sich total deplatziert ist und nur vom eigentlichen Thema ablenkt. Zu meiner Verteidigung aber: Ich habe nicht angefangen.
Was ich eigentlich schreiben hätte sollen: „Es ist totaler Quatsch zu monieren, dass ich harsch und mit Nachdruck meine Meinung vertrete, nur weil das Frauen in der Vergangenheit „nicht gestattet“ war (und heute noch nicht ist). Der Hinweis darauf, dass das klassisch-männliches Gesprächsverhalten ist, ist nicht nur hinsichtlich des eigentlichen Themas irrelevant, sondern sucht auch mich persönlich anzugreifen, indem mir unterstellt wird, dass ich entgegen meiner Position handeln würde.“
Männer im Hintergrund hat ja niemand behauptet. Industrienahe Personen in ihrem Umfeld: Sehr wahrscheinlich. Meiner Meinung nach. Nächstes Mal gender ich sofort, damit das direkt klarer wird und ich es nicht erst dann konkretisiere, wenn die Diskussion längst Fahrt aufgenommen hat. Noch mal: Meine Schuld. Viele Positionen habe ich im Laufe der Zeit überdacht und adaptiert, auch weil du und andere mich immer wieder darauf hingewiesen haben. Sturheit und eine unverhältnismäßige Reaktion werden dir hier nicht zum ersten Mal vorgeworfen, Caps. Das kommt alle paar Monate mal wieder vor. Vllt wäre es irgendwann also auch für dich an der Zeit, dich dahingehend wirklich ehrlich mit dir selbst auseinanderzusetzen, um Dinge zu adaptieren. Ich zumindest fände dies wünschenswert und würde es goutieren. Du würdest nix verlieren, aber noch deutlich an Sympathie gewinnen. Dass ich dich jetzt schon sehr mag und schätze, sollte klar sein.
Ich weiß, dass ich zur Sturheit neige. Ich versuche im Rahmen einer solchen Diskussion einen Schritt zurückzutreten und die Sache soweit möglich von außen zu betrachten. Das gelingt nicht immer, aber immerhin manchmal. Verhindert auch oft, dass ich irgendwo eine Diskussion anfange, weil ich da auch öfters als früher passt schon sagen kann.
Im Thema jetzt hier sehe ich mich nach wie vor „im Recht“. Die industry plant Vorwürfe entwerten ihre Leistung und benötigen bei genaurem Hinsehen sehr viel Mentalgymnastik, und selbst dann reicht es nur für ein fragwürdiges quasi industry plant, weil sie Methoden und Stil nutzt, die die Industrie wahrscheinlich auch genutzt hätte.
Unabhängig davon, wie kacke wir die Musik finden, ob wir sie für problematisch halten, ob sie nicht unseren Ansprüchen an „integere Kunst“ genügen: mit dem eigenen Independent-Label so oft auf die 1 zu gehen ist als Frau eine große Leistung, ein Versienst und ein Schritt bei der Überwindung des Sexismus.
Für dich. Für andere eben nicht. Sie hat sich zb von Laas Dinge schreiben lassen, die nach lässiger Frauenpower klingen, weil sie ein Rapper mit Ahnung vom Transportieren von Inhalten formuliert hat. Der für sie ebenso seine Seele verkauft hat wie sie die ihrige für Zwei Mark Fuffzich u.a. an MC Donalds. Sie oder jmnd/mehrere Menschen in ihrem Umfeld hat/haben verstanden wie der Markt funktioniert und wie man polarisiert und im Gespräch bleibt. Und wie man gleichzeitig die ungefestigte und in der Persönlichkeitsentwicklung ziemlich am Anfang befindliche Zielgruppe glauben lässt, dass hier um wirkliches Female Empowerment geht. Optimiere dich und kauf zudem bitte meine Produkte. Das ist in puncto Ekelhaftigkeit auf einer Stufe mit Kolles Alpha-Seminaren. Das ist nun mal meine Meinung dazu, welche sich mit jedem Song, Posting und Imagetext immer mehr verfestigt. Somit konterkariert sie für mich den Kampf gegen Sexismus und ist sich nur selbst die Nächste. Und das finde ich abstoßend.
Und eben deshalb war mein Eindruck, dass du bei deiner Herzensangelegenheit, dem Kampf gegen Sexismus, die eigentlichen Gegner, welche auch weiblich sein können, positiv überhöhst. Während du Sexismus und Intoleranz witterst, wo keine ist, sondern jmnd hinter Fassaden schaut. Was du sonst ebenso tust.
Und ja, von mir aus das Imitat einer Industry Plant, das sich aber mindestens zur Mittäterin der Industrie gemacht hat. Künstler, die ihre ideale verraten und sich zu sehr kommerzialisieren, sind bei mir ebenso untendurch. Sie hat in meiner Wahrnehmung nie Ideale gehabt und auch Talent suche ich lange. Außer das Talent der Selbstinszenierung vllt.
@Capsi
1. „ Also: In dieser Diskussion über Gleichberechtigung und Sexismus, in der ich die Position vertrete, dass Shirin durch ihre eigene Agenda dahin gekommennist, wo sie heute ist und nicht durch Männer im Hintergrund,…“
Dann gehen wir beide - Du, Caps, und ich - von einem unterschiedlichen Diskussionskern aus. Für mich geht und ging es überhaupt nicht um Sex/Gender/Rapperin/Unternehmerin, die sich in einem männerdominierten Bereich durchsetzt, sondern um die Frage, ob/wie sie (hätte auch er, sie,es, m/w/d sein können, für mich an der Stelle wurscht) sich von einer industry plant unterscheidet. Und da sehe hinsichtlich Ästhetik/Sound/Eistee keinen für mich wesentlichen Unterschied.
2. Bei Wikipedia lautet eine der beiden Definitionen von industry plant: „(slang, derogatory, by extension) A music artist whose popularity is due to marketing efforts alone.“ Bei ihr steht das Marketing im Vordergrund, das (End-)Produkt als Ware, bei dem der Marktwert, der Kommerz im Vordergrund steht, eben wie bei der Industrie. Deshalb „wie eine industry plant.“ Das ist, was ich meinte.
Die andere Definition bei Wikipedia: „ (slang, derogatory) A music artist associated with a label but appearing as if they are independent and self-made.“, passt natürlich viel besser zu deinem Ansatz. Fair enough. Wusste bis gerade nicht, dass man industry plant auch so versteht. Dann ist sie nicht „wie eine industry plant.“
Die Frau ist Pepsi Cola, welches ein kleines Momentum gegen Coca Cola über hat. Christina gegen Britney. Gore gegen Bush. Ihr Begleittext zu ihrem Erfolg ist so hohl und unbedeutend wie eine Werbeanzeige, weil er eine Werbeanzeige ist.
SEHT HER- ICH HABE ES GESCHAFFT- INDEM ICH GENAU DEN SELBEN SCHEISZ MACHE WIE ALLE ANDEREN AUCH - NUR """UNABHAENGIG"""!!! KAUFT MEINEN EISTEE!!!
Finde es peinlich, das zu feiern, oder da Props zu geben.
*ersetze peinlich durch albern
Das ist die Art von widerständig-feministischem selfmade-Aktionismus, der eine einhergehende Auseinandersetzung in Jule und Sascha Lobos Podcast verdient hätte.
Ich bin mir auch sicher, dass entlang aller Vertriebswege die Schauermär kundgetan wurde vom künftigen Kassengift der Millionen YouTube-Abonnenten schweren Barbara D.. Sicher ließ sich kaum ein einziger Vertriebspartner finden, der sich diesem damals noch nicht ganz stromlinienförmig-umoperierten enfant terrible angenommen hätte, um ihr ganz und gar außergewöhnliches Produkt zu vermarkten. Sie hat es einfach gegen alle Widerstände geschafft. Sympathisch wie der Erfolg der Aldi-Brüder
@Huschi: Das zitierte war an Gueldi gerichtet, seines Einwurfs wegen. Wenn es dir rein um die Begrifflichkeit geht, okay, allerdings gehört der Kontext für mich schon dazu.
2. Was du zitierst ist wiktionary, nicht wikipedia. Bei Wikipedia steht nichts von dieser zweiten Definition, die meiner Meinung nach falsch ist (was auch am "by extension" erkennbar ist). Auch in anderen Quellen ist von dieser Definition eher nichts zu finden, da hat wohl einfach jemand Quatsch geschrieben. Aber keine Sorge, ich versuche mal das zu beheben. So, solange niemand das reverted stimmt es jetzt.
@Tooli:
In unserer Gesellschaft gibt es meiner Meinung nach mehrere Fehlstände. Die von dir hervorgehobene Perversion des Zusammenlebens durch den Kapitalismus ist einer davon, sogar ein sehr großer. Ein anderer sehr großer ist die Unterdrückung der Frau. Und obwohl es da klare Verbindungen gibt und diese beiden Probleme sich eindeutig an vielen Punkten berühren, glaube ich nicht, dass das eine gelöst wird, nur weil das andere gelöst wird.
Daher möchte ich das einmal auf zwei Ebenen erläutern. Erstmal die Sexismusseite:
Als erfolgreiche Unternehmerin und selbstständioge und -verantwortliche Frau im Musikgeschäft ist sie ein Vorbild für andere Mädchen und Frauen, und in dieser Rolle ein wünschenswertes, gutes Vorbild, ganz unabhängig davon, wie sehr ihr Lebensstil gutes oder schlechtes Vorbild ist. Solche Repräsentationsfiguren sind extrem wichtig als Sozialisatoren, um das Bewusstsein ob der eigenen Selbstwirksamkeit zu stärken. SXTN haben, trotz ihrer nicht sehr vorbildhaften Texte und Inhalte, eine ähnliche Rolle gespielt und waren damit für viele der nach Ihnen gekommenen weiblichen Rapper ein Vorbild. Zu sehen, dass jemand, der wie mensch selbst ist, etwas geschafft hat, motiviert junge Menschen auch etwas zu versuchen und zu schaffen. Und das ist etwas, dass nicht nur in diesem Kontext gilt, sondern auch bei (sozialer) Herkunft, Hautfarbe, Behinderung, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, prinzipiell bei allem, was auch Unterdrückung bedeutet (hat). So funktionieren wir Menschen nun einmal, und Shirin David ist halt durch viel Anstrengung in eine Position geraten, wo sie so ein Vorbild sein kann, und dafür respektiere ich sie.
Und nun zur Kapitalismusseite: Missfällt mir der Eisteeverkauf, die Werbung, die Musik? Ja. Ist sie deswegen DerFeind™? Meiner Meinung nach nein. Sie hält sich an die Regeln der Gesellschaft, ohne darüber ein Werturteil abzugeben, sie gehört nicht zu denjenigen, die so reich sind, dass sie faktisch unsere Overlords darstellen. Wenn Sie ein paar Milliönchen erwirtschaftet hat (und die Zahlen, die ich bei der Recherche kurz sah, deuten darauf hin), dann ist das natürlich ein Anteil an der Kaufkraft der Gesellschaft, der zu groß ist, aber verglichen mit dem Geldadel ist sie arm. Einfach auf Sie draufzuhauen ist viel zu kurz gedacht, einerseits ist sie nur ein Symptom und nicht die Krankheit selbst, andererseits müssen halt auch solche Leute auch davon überzeugt werden, dass unsere Gesellschaft schöner und fairer sein könnte, wenn wir die Verteilung der Ressourcen fairer regeln. Letzteres wird wohl kaum möglich sein, wenn sie derart dämonisiert werden (im Übrigen nehme ich es auch so wahr, dass sie und Katja Krassavice und andere Frauen da auch mehr Gegenwind bekommen als ihre männlichen Gegenstücke), dabei sollten solche Ideen bei ihr eigentlich fruchtbaren Boden finden, wo sie doch selbst ein Opfer von Unterdrückung ist.
+1 für alles was Tooli gesagt hat
„Ihr Begleittext zu ihrem Erfolg ist so hohl und unbedeutend wie eine Werbeanzeige, weil er eine Werbeanzeige ist.“
Verdammt seien all die Frauen, die versuchen aus ihrer Unterdrückung Kapital zu schlagen, oder wie? Wo fängt das an? Ist Waris Dirie bereits zu verurteilen oder ist euch das so moralisch mit euren Grundsätzen übereinstimmend, dass ihr die jovial durchwinkt? Evtl nochmal darüber nachdenken, ob Shelby Lynn nicht vllt auch nur auf Werbung aus ist?
Verbissenheit, Caps. An der Grenze zum Ungesunden. Da isse wieder.
Sexismus, chrissi, da isser wieder.
Wie ein in die Ecke getriebener Hund. Ich würde mir von dir wünschen, dass du weniger auf das siegbringende Argument aus bist. So ist dein als provokative Rhetorik uns gegenüber getarnter Zynismus frauenfeindlicher als alles, was du in diesem Verlauf als frauenfeindlich aufgefasst hast. Und auch eine Beleidigung bzw Unterstellung gegenüber deinen eigentlichen Homies.
Wo ist die Grenze... C'mon, das ist albern und uralt.
Bin raus, schönen Sonntag an alle.
Also, um zu checken, ob ich vllt falsch liege, habe ich Interviews gelesen von ihr, ihren Wikipedia-Artikel gelesen, und jetzt gerade studiere ich die Inhalte der Musik. Was hast du so gemacht? Und apropos ihre Musik bzw Texte, da muss ich jetzt tatsächlich noch einmal explizit nachfragen, was mit euch hier los ist? Ich bin echt verwundert wie manche hier ihren Eimer Hass hier über die ausschütten, ihr absprechen feministisch zu sein, sie dumm nennen, bestimmen wollen, wie sie sich anzuziehen hat. Alter. Geht mal in euch.
ich finde nicht ok wie alle sprechen mit capslokk seine wisdom klingen meisten dumm aber in seine kopf sie bestimmt machen sinn
Lösch mal lieber deinen Comedy-Acc.
das nicht commedy bruder ich spreche nur was alle denken
Capsi, wenn dein Anspruch ist, nach fundierter Recherche was superpräzise darzustellen, ist das aller Ehren wert. Meiner ist das nicht. Ich versuche, mich möglichst nicht vor anderen zum Affen zu machen, also kompletten Bullshit zu verzapfen, dann ist aber auch schon gut. Ich habe zB vorher nicht überlegt/recherchiert, wer wie genau industry plant definiert. Mein Verständnis passte dann ganz gut zu dem, was als eine Variante bei wiktionary stand. Ich habe mich auch nicht näher mit Shirin David befasst, sondern meinen Eindruck geschildert. Ich sehe mich bei einer öffentlichen Person auch nicht in der Pflicht, das vorher großartig zu machen, sondern haue meine Meinung/Bewertung hier raus. Das kann andere 3-7 Menschen interessieren oder auch keinen. Natürlich geht es immer präziser. Wenn ich schreibe, dass ich die für weniger intelligent halte (aber geschäftstüchtig), dazu eine Parallele bei Anwälten ziehe, dann meine ich mit „dumm“ ersichtlich nicht, dass sie hohl ist.
Ich habe auch nicht den Eindruck, dass irgendwer hier sie hasst oder sich überhaupt besonders auf sie fokussiert. Am Ende ging es doch nicht (mehr) um sie, sondern um interne Dinge. Da sollten wir uns alle locker machen, den Restsonntag genießen und Shirin nen guten Mann sein lassen.
Ich kann nur für mich sprechen, aber mir geht es noch mehr um sie als zu Beginn. Denn eigentlich dachte ich relativ ähnlich wie Tooli bisher und ein bisschen sogar wie chris, ich dachte sie wäre halt ein erfolgreiches Produkt, ihre Musik mittelmäßig bis schlecht und ihre Inhalte sehr flach und evtl sogar moralisch bedenklich. Da hab ich auch wohl mit dem Arsch gedacht, denn nach lesen eines Interviews und anhören ihres Albums bin ich mir bewusst geworden, dass das Quatsch ist. Umso mehr möchte ich alle einmal auffordern sich ebenfalls Interview und Album zu geben und sich dann nochmal zu äußern.
Oder wenigstens Schlechtes Vorbild und Bramfeld Stories.
Versuche mal eine konstruktive These in den Raum zu stellen:
Die Kulturindustrie hat sich unter dem Anpassungsdruck des Plattformkapitalismus derart verändert, dass die Vorstellung, dass die großen Player der Musikindustrie in Gestalt von Vertrieb, A&Rs, Manager:innen und Marketingabteilungen überhaupt die Macht haben, bestimmte Künstler:innen zu platzieren, ist veraltet. Der Bedeutungsverlust der Gatekeeperfunktion hat nicht zur Folge, dass veröffentlichte Musik weniger warenförmig ist.
Würde ich grundsätzlich mitgehen, wobei ich bei einem Aspekt widersprechen würde, nämlich haben die Player der Musikindustrie mMn nach wie vor die Macht, Leute zu platzieren (und bei Shirin sind sie natürlich als Verleger tätig), aber ein Teil ihres Monopoles darauf ist abgebrochen. Sie können das jetzt nicht mehr so exklusiv wie vorher.
Mein Bild von ihr selbst ist tatsächlich auch mit der Zeit besser geworden, for what it's worth. Aber, du hast es schon angeschnitten, für mich ist sie symptomatisch bis sinnbildlich für Vieles, was mir nicht schmeckt, und damit tue ich ihr als großzügig angelegter Projektionsfläche sicher auch an einigen Stellen Unrecht in Punkto Vehemz/Frequenz, aber yo, sowas sind halt Begleiterscheinungen davon, fame zu sein und die eigene Visage überall zu präsentieren.
Ist aber für meine Punkte auch eher nebensächlich, was ich von ihr als Person halte.
"Als erfolgreiche Unternehmerin und selbstständioge und -verantwortliche Frau im Musikgeschäft ist sie ein Vorbild für andere Mädchen und Frauen, und in dieser Rolle ein wünschenswertes, gutes Vorbild, ganz unabhängig davon, wie sehr ihr Lebensstil gutes oder schlechtes Vorbild ist."
Stimmt, mir ist der kleinste gemeinsame Nenner aber einfach zu niedrig. Qualität over quantity, es in dieser Ellbogengesellschaft mit noch dickeren Ellbogen geschafft zu haben, das Narrativ öööödet mich einfach an des Todes. Sie hat "es" geschafft ALS FRAU. Ok. Wenn dann noch Folgen würde, dass sie was Cooles geschafft hätte würde mir das besser reingehen. Darüber hinaus versperrt sie halt das Spotlight für Künstlerinnen, die es ein wenig ernster meinen mit ihrer feministischen Agenda, und sowas finde ich als Aktivist halt doppelt und dreifach ärgerlich. Wie wenn McDonald's halt irgendwann anfing auf den Biofleischzug aufzuspringen. Ist das eine komplett verwerflich Entwicklung? Sicher nicht. Muss ich die negativen Implikationen dahinter jetzt aufzählen? Ich hoffe nicht.
Ist alles bisschen assoziativ jetzt hier zwischen zwei Dingen hingeschrieben, ich hoffe, es passt trotzdem. Ich hab auf jeden Falls sehr wenig über für die Vereinnahmung von politischen Anliegen für Verkaufzwecke, und das ist halt, was sie tut. Der von ihr propagierte Feminismus , der dafür kämpft, dass die Vorstandsetagen der Ausbeuter künftig zur Hälfte aus queeren Ausbeuterinnen bestehen, ist kontraproduktiv, konterrevolutionär. "
"Against white Feminism" würde ich dir btw als Lektüre ans Herz legen.
"Übrigen nehme ich es auch so wahr, dass sie und Katja Krassavice und andere Frauen da auch mehr Gegenwind bekommen als ihre männlichen Gegenstücke"
Das liegt in meinem Fall mitunter daran, dass ich kein männliches Pendant kenne.
„Wenn dann noch Folgen würde, dass sie was Cooles geschafft hätte würde mir das besser reingehen.“
Sie hat:
- eine wichtige Rolle in dieser #deutschrap_metoo Geschichte gespielt und sich öffentlich sehr differenziert über sexuelle Gewalt in der Deutschrapszene geäußert
- thematisiert wirklich sehr viel Sexismus in ihren Texten, erzählt zum Beispiel in „Schlechtes Vorbild“ wie ihr 14-jähriges Ich getarnt als Fan eine DM an sie schreibt, in der sie von mutmaßlichen ihren Erfahrungen mit Sexismus erzählt
- hat endlich mal den Mund bzgl Bohlen aufgemacht (und wird von einschlägigen Medien dafür nicht unbedingt gefeiert, duckduckgo mal „shirin david dieter Bohlen“ und schau dir nur die Überschriften schon an)
- unterstützt andere Frauen durch namedropping in ihren Texten
- eröffnet ein eigenes Label und hat bereits Josi gesignt
Ist mehr als ein mein persönlicher Einfluss auf die Welt mit Mitte 20… und auch jetzt
Fair enough, aber ich belasse es mal bei dem McDonald's-Beispiel und füge dem noch an, dass der Red Nose Day sicher mehr Gutes bewirkt hat als mein verkiffter Arsch diesen Sonntagnachmittag
Ist von meiner Seite aus auch maximal unwohlwollend ggü allem, was David so macht, das gebe ich zu.
„Qualität over quantity, es in dieser Ellbogengesellschaft mit noch dickeren Ellbogen geschafft zu haben,“
Ich kenne keinen Fall, wo sie versucht hat irgendwen unten zu halten oder zu schaden. Sie spielt das kapitalistische Spiel mit, aber das machen wir alle, wenn wir für Geld arbeiten gehen (und uns dabei abziehen lassen) oder mit Geld Sachen kaufen (und uns dabei abziehen lassen). Sie hat es nicht erfunden und es ist gut möglich, dass sie es mit abschaffen würde, immerhin kommt sie selbst als Tochter einer alleinerziehenden Migrantin aus dem prekären Millieu. Die ist einfach nicht das Böse, zu der sie von Kommentatoren hier und Medienpersonen andernorts stilisiert wird.
„Ist von meiner Seite aus auch maximal unwohlwollend ggü allem, was David so macht, das gebe ich zu.“
Das kann ich ja sogar voll nachvollziehen, diese kapitalistischen Geldmachmethoden sind mir ebenfalls zuwider, aber sie ist erstens nur eine von sehr vielen, es spiegelt halt die Gesellschaft und ihre Regeln wider. Willst du die alle pauschal als „Feind der Revolution“ haten und verurteilen, oder wäre es sinnvoll zumindest in betracht zu ziehen, dass Menschen - und insbesondere sie bei ihrer sozialen Herkunft - einer Änderung der Gesellschaft vielleicht sogar sehr zugeneigt gegenüberstehen würden, ihnen allerdings das politische Wissen fehlt un das zu erkennen und niemand es ihnen gut genug erklärt hat.
„Die ist einfach nicht das Böse, zu der sie von Kommentatoren hier und Medienpersonen andernorts stilisiert wird.“ Zu Medienpersonen andernorts kann ich nichts sagen, aber ich habe die anderen Beiträge (chris, gueldi, tooli, gentleman usw) nicht so verstanden (und meine nicht so gemeint), als dass einer sie als das Böse beschrieben hätte. Ich verstehe es so, dass viele sie in erster Linie als (selbst-produziertes) Marketingprodukt wahrnehmen. Und das Produkt halt nicht so dolle finden. Und im Ergebnis Parallelen zu Kunst sehen, wie sie sich unter industrieller Herrschaft/Begleitung entsprechend anhören würde.
Zu ihrem sonstigen Engagement kann ich wenig sagen, außer dass ich das mit der Regenbogenfahne gut fand (und nicht so richtig verstanden habe, warum das kritisiert wurde) und ich die Idee mit diesem Video, in dem ein Mann Opfer des Sexismus wurde, sogar richtig gut (hoffe, das war von ihr), ich nur mit der Mukke nix anfangen konnte.
Die wechselseitige Aufregung hier habe ich vor dem Hintergrund nicht verstanden, aber das geht mir öfter so (Ausnahme latürnich, wenn ich mich aufrege, dann ist das IMMER sachlich berechtigt).
Die Musik muss man nicht mögen, ich z.B, bzw höre es erst gar nicht an, aber man kann schon attestieren, dass sie es geschafft hat im Haifischbecken der Popmusik und das kann man einfach mal goutieren
Props an Carmen Geiß und Heidi Klum an der Stelle, yo! Stay strong, sistas!
Alice Weidel auch so eine richtige Macherin im Haifischbecken der Politik, einfach mal goutieren
Man kanns latürnich auch übertreiben
Nochmals: ich höre S. Davids Musik nicht (außer die omnipräsenten Sachen) und hab auch keine Lust dazu, würdige jedoch ihren anhaltenden Erfolg in einem schnelllebigen Genre, mehr nicht. Halte sie auch für kein Industry Plant, das sind nochmals ganz andere Gestalten. Dazu ist dieser kontext- und sinnbefreite AfD-Querverweis ziemlich unnötig und plump
Ich habe ja gerade ihr letztes Album gehört und diese Vergleich zeugen nur davon, dass du das nicht hast und aus deinem Arsch sprichst, Tooli.
Ich habe einfach andere Bezugspunkte für meine Vergleiche, yo.
Und die haben mit der Mucke nix zu tun in diesem Fall, finde einfach nur den OP etwas dümmlich.
"Dümmlich"
Alles klar, bin raus
Sorry für die harten Bandagen, aber gerade von dir, der halt jahrelang hier diese verbitterte antifeministische Agenda gefahren ist, wirkt das halt irgendwie extrem shallow, was zu meinem Grundmissfinden bzgl dieser ganzen Causa beiträgt.
Aber vllt reagiere ich da auch komplett über und gerade deine offensiv zur Schau getragene Affirmation des kommerziellen Erfolgs Shirin Davids ist zumindest ein Teil der Entwicklung, die ich mir all die Jahre heimlich gewünscht habe, und jetzt, wo sie wahr wird, komme ich nicht auf die Veränderung klar? Kann auch sein, hoffentlich ist das einfach so.
Was ich ab und an mit diesmal treffend formuliert"dümmlichen" Internetkommis in diese Richtungen gedankenlos gepostet habe, ist mir sehr bewusst, war daneben, weit übers vermeintlich witzige Ziel hinausgeschossen, scheiße. Habe mich dafür entschuldigt, privat online desinfiziert und das kommt generell nicht wieder vor, außerdem bin ich RL im sozialen Umgang nicht so verbittert drauf, daher nervt so mancher Beitrag mich persönlich immer noch.
Das hatte aber eigentlich gar nichts mit meinem Ursprungspost zu tun, also jetzt als pro-offensive Reinwaschung, sondern schlicht meine Meinung zu einem tagesaktuellen Thema. Ich gönne es ihr einfach, hab das jedoch gar nicht so plakativ beschrieben, außer dir aus Sympathiegründen nochmals meine Grundgedanken darzulegen. Werde auch in Zukunft nicht mit derber Kritik an schlechter Musik oder Verhaltensweisen egal von wem sparen oder ehrliche Props verteilen, auch egal an wen.
Dieser Kommentar wurde vor 3 Monaten durch den Autor entfernt.
Ok, ich hab den Wandel nicht so vertieft wahrgenommen tbh, also danke, dass du das hier nochmal etwas ausführlicher dargelegt hast!
Ich war letzten Dezember psychisch labil unterwegs, habe daraufhin mein mindset geändert, infolge dessen kamen dann auch solche Internetsachen auf den Tisch
Props für Bekenntnis, Erkenntnis und Umstellung, Garret! Und schön, dass du noch hier an Bord bist sowieso!
Du weißt doch: in der laut.bar scheint mir die Sonne aus dem Arsch
Ja, definitiv props an Garri.
Jap, sehr stark!
Schließe mich an, fordere außerdem Fallbeispielaufnahme von garri in den "Optimalverläufe"-Teil eines entsprechenden Fachbuchs, mindestens aber in den "Gegenteil"-Teil der nächsten Gesamtausgabe des "großen laut.de-Almanachs der anstößigsten Kommentarspaltenauffälligkeiten"!
Props, an den lieben Greisen Hai, der hat es voll verstanden.
Eine wertvolle Botschaft für alle jungen Frauen, die Erfolg haben wollen: Wenn man den Körper nur oft genug operieren lässt, viel Zeit für Krafttraining, Ausdauertraining, Make-Up, Hautpflege, Haarentfernung und jede Art von Entfernung des Natürlichen aufwendet wird man ein Star. Wenn man sich in jeder Sekunde optisch den aktuellen Schönheitsbildern der Industrie unterwirft und auf jedem Foto und Video nach deren Standards perfekt aussieht, kann man häufiger auf Platz 1, nämlich sieben mal, als alle anderen hässlichen Künstlerinnen, weil die sich bei den wirklich wichtigen Dingen nicht anstrengen und dafür nur so einen Quatsch draufhaben wie richtig singen, Texte schreiben oder Instrumente gelernt haben.
Habe mich jetzt mal mit der Person Shirin David beschäftigt, um zu verstehen, warum ihr die so sehr hasst, wie dumm sie wirklich ist. Und wisst ihr was? Die ist weder dumm noch ein schlechter Mensch (oder sehr gut darin, so zu tun ), warum erzählt ihr so einen Müll. Ich bin wirklich enttäuscht von einigen hier.
https://archive.ph/20221104221708/https://…
Hass ist ein großes Wort. Ich glaube niemand der hier einen negativen Kommentar über die Kunstfigur Shirin David schreibt hegt einen Groll die Privatperson Barbara Davidavicius oder wirft ihr vor dumm zu sein. Ja, ein paar Teenager und misogyne Mistkerle dann doch aber 99% der Kritiker haben wohl eher dasselbe Problem wie ich. Es geht den meisten wahrscheinlich nur darum wie entsetzlich es ist das dieses Produkt, diese menschgewordene KI, den Beweis abliefert das echte Kunst, echte Fähigkeiten und Talent, sowie Kreativität und makelbehaftete Authentizität in dieser ungerechten Welt keine Chance haben gegen seelenlose, wirtschaftlich potentere Musikdienstleisterinnen. Alle deutschsprachigen Künstlerinnen seit der Aufzeichnung der wöchentlichen Charts beginnend im März 1954 bekommen den Stempel aufgedrückt weniger wertvoll als Shirin David zu sein oder weniger belohnenswert zu sein als Shirin David und das ist schade, da sie weder ihre Texte selber schreibt, noch die Musik komponiert, noch (ohne Software) außergewöhnlich gut singen kann.
Ah, noch jemand, der kein Album von ihr gehört hat, aber trotzdem jede Menge Urteile darüber hat.
Die rappt tight auf nice abgemischte beats. haben viele 2021 nicht geschafft.
Und sie hat nicht alleine geschrieben, aber sie hat mitgeschrieben. Außerdem leitet sie halt das Projekt.
„ noch (ohne Software) außergewöhnlich gut singen kann.“
Sie ist Rapperin
Ich hab ihr letztes Album seinerzeit hoch und runter gehört, es hat einige deutliche begrüßenswerte feministische Züge und die beiden Highlights - "schlechtes Vorbild" und "Bramfeld Stories" - hast du ja schon irgendwo erwähnt. Ich denke auch, dass Shirin im Vergleich zu den artverwandten Loredana und Katja Krasavice sowohl die bessere Rapperin als auch der bessere Mensch ist.
"Bauch Beine Po" allerdings geht wieder 20 Schritte zurück (in Richtung ihres ersten Albums, das wirklich furchtbar war) und ist mMn. die Antithese zu "schlechtes Vorbild", beide Songs geben eine unterschiedliche Message raus, ob die Hörerin nun selbstbewusst zu sich stehen oder hart an ihrer Veränderung arbeiten soll. Mit dem Song hat sie sich echt keinen Gefallen getan - ich denke, Songs wie dieser sind der Grund, warum Leute bei Shirin David nicht reinhören.
Ich würde Ceee3s Vergleich sogar über Geschlechtergrenzen ausweiten und behaupten, dass ich mir eher einen Song von ihr als von Bushido, Capital Bra oder Raf Camora anhören würde. Aber wie oben schon geschrieben, denen würde ich halt auch nicht zu einem Charterfolg gratulieren.
Das letzte Album hatte halt Bars und gute Beats war damit vielen anderen Rappern voraus, allerdings fremdele ich mit ihrem Girlboss Feminismus (immer noch besser als die Mysogynie anderer Rapper) und hab halt noch keine geile Line aus ihrem Mund gehört.
Aber es ist wahrscheinlich auch einfach nicht meine Disziplin und von daher: Möge sie in interessanten Zeiten leben.
Stimmt, guter Punkt. Der Song ist wirklich eher scheiße, vor allem im Vergleich zu Bitches brauchen Rap.
Also erstmal freut es mich ohne
Ironie das hier so viele an Shirin Davids Musik Freude haben. Das Gefühl ist wahrlich der wichtigste Parameter für die Qualität von Musik, ob Gänsehaut, lachen, weinen, Aggressionen ausagieren können oder ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen. Das alles kann Musik und da ist es auch unerheblich wie kompliziert ein Stück ist. Ich bin manchmal ein verbitterter alter Sack und ärgere mich das Musik nicht nach ihrer Qualität (konservativ betrachtet: Leistung am Instrument, Textblock oder gesanglich durch viele Übungsstunden) bewertet wird, wobei dann ja wahrscheinlich am Anspruch gemessen, nur Klassik in den Single Charts sein dürfte oder sowas wie Bohemian Rhapsody etc. und das wäre kein Abbild der Realität, wobei auf der anderen Seite Shirin David als erfolgreichste Frau (7 x die 1) und Capital Bra als erfolgreichster männlicher Künstler in Deutschland (22 mal auf 1) auch nicht den Geschmack der 83 Millionen Bürgerinnen und Bürger widerspiegeln. Ich frag mich auch wo denn Helene Fischer, Unheilig und die Toten Hosen sind, das ist doch gefühlt die deutsche Seele.
Ich finde, dass die Anzahl der Nummer 1-Hits ein schlechter Indikator sind. Wenn wir danach gehen, wie viele Wochen jemand auf der Nummer 1 war, dann wischt Freddy Quinn mit Capital Bra und Shirin David den Boden auf.