Schauergeschichten aus dem Ghostwriter-Schlag
Noch eine sehenswerte Angelegenheit auf YouTube kommt von arte Tracks. Die haben sich mit dem Prozess des Ghostwritings beschäftigt und dafür drei der üblichen Verdächtigen interviewt: Takt32, Montez und Chima Ede.
Grundsätzlich geht es um die irgendwie wenig fruchtbare Grundfrage, ob das jetzt noch echter Hip Hop sei oder nicht, wenn man Ghostwriter hat. Wie die sympathische Moderatorin dann auch schnell aufdeckt, gehört das spätestens seit Zeiten von Dr. Dre oder P Diddy eigentlich zum raptechnischen Tagesgeschäft. Auch die Rapper werden dann im Gespräch natürlich nicht die Artists in die Pfanne hauen, für die sie geschrieben haben, vor allem, wenn es hier im Gegensatz zum Titel vor allem um transparent von anderen geschriebene Songs geht. Shirin David, Fler oder Katja Krasavice haben da ja auch schon mehr als ausführlich drüber gesprochen.
Trotzdem natürlich ganz interessant, diese hintere Perspektive abzubekommen, vor allem, wenn man merkt, dass diese eigentlich eher als Randfiguren wahrgenommenen Dudes doch so viel Einfluss auf die Szene haben können. Ohne jetzt zu sehr den Rucksack aufziehen zu wollen, aber mit vereinzelten Ausnahmen ist die Liste der Künstler, für die hier geschrieben wird, ja schon ein ziemliches Gruselkabinett. Gerade die aktuelle Musik von Montez und denjenigen, für die er so schreibt, könnte meinem Geschmack nicht ferner liegen.
Andererseits: Der Typ wirkt ja schon sehr, sehr sympathisch. Dann soll er doch sein fettes Geld mit all der Scheiße machen. Ist ja auch wichtiger, als dass die Mukke irgendeinem Nerd im Internet gefällt.
2 Kommentare
Na ja, zu dem Punkt, dass es primär nur Frauen angelastet wird, kann man an der Stelle aber auch sagen, dass sich gerade Künstlerinnen wie Shirin David und Katja Krasavice immer wieder als selfmade hervortun und es anscheinend Teil von ihrem Image ist zu behaupten, dass man alles alleine geschafft habe. Shirin selbst hatte doch mal gesagt, dass sie alles "ohne einen Mann" geschafft hat, was im Anbetracht ihrer Ghostwriter und ihres Managements schon ein bisschen übertrieben als Flex erscheint. Natürlich wird dann da mehr drauf geachtet als jetzt bei einem Gzuz z. B.
ein furchtbar langweiliges video, man erfährt nix neues, sinnlose, schon zig mal gehörte Argumente und fast jeder eingespielte song ist geschmacklos