Lauf!
Von jungen Talenten zu alten Hasen: Gab es eine Zeit vor Run The Jewels? Ehrlich, ich kann mich nicht daran erinnern, wann Killer Mike zuletzt einen Solo-Track veröffentlicht hat. Egal, er hat es wieder getan: "Run" empfiehlt er da, Seite an Seite mit Young Thug und Dave Chappelle. Der Beat stammt von No I.D., das bildgewaltige Video von Adrian Villagomez:
Song und Video erschienen pünktlich zum amerikanischen Unabhängigkeitstag, der auch eine Schwarze Geschichte hat, wie Killer Mike gegenüber Complex ausbreitet: "Ohne einen Schwarzen Mann und die Tatsache, dass die erste Person, die für das gestorben ist, das später die Republik namens Amerika wurde, Crispus Attucks war, gäbe es heute keinen Vierten Juli", betont er da. "Dass die Amerikaner darüber nicht Bescheid wissen, ist ein Problem für mich."
Am 5. März 1770 gab es die Vereinigten Staaten noch nicht, der Kontinent war in Kolonien aufgeteilt, als in Boston ein Streit zwischen dort einquartierten britischen Soldaten und Kolonisten eskalierte. Die einen sollten Steuern und Zollgebühren eintreiben, die andere Seite leistete Widerstand. Am Ende des Tages waren fünf Zivilisten tot, und der Zwischenfall ging als "Massaker von Boston" in die Geschichte ein. Denjenigen, die die Unabhängigkeit der Kolonien im Sinn hatten, diente der blutige Zwischenfall als Fanal, das den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg entfachte. Ich wusste das nicht. If you don't know, too: Now you know.
Der Protagonist im Video, darauf legt Killer Mike Wert, "rennt nicht vor etwas davon. Er rennt auf etwas zu. Die Schwarzen in diesem Land haben ihren Freiheitsdrang viel zu oft als Flucht vor etwas Bösem oder einem Unterdrücker betrachtet. In Wirklichkeit sind wir der Freiheit entgegengerannt. Wir laufen der Emanzipation, der Bildung und der Selbstverbesserung entgegen."
Das klingt zur Abwechslung ja mal hoffnungsfroh.
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