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Trost für Moses

... nach Frankfurt am Main! Dort nämlich hat Moses Pelham dafür gesorgt, dass die Johanniskirche im Stadtteil Bornheim schier aus allen Nähten geplatzt ist. Seit einem Jahr veranstaltet die örtliche Kirchengemeinde immer wieder Vinyl-Gottesdienste. Die eingeladenen Gäste bringen ihre Lieblingsplatten mit, hören sie mit den Gottesdienstbesucher*innen zusammen an und sprechen anschließend darüber.

Die Selektion von Rap-Pionier Pelham interessierte offenbar viele: Zu Hunderten strömten die Interessierten ins normalerweise eher leere Gotteshaus. Klänge von Vivaldi gab es in den heiligen Mauern vielleicht vorher schon, Songs von Ed Sheeran oder den Onkelz dagegen: wahrscheinlich eher nicht.

Das große Thema der Veranstaltung, Trost, berührte besonders die Geschichte, mit der Pelham erklärte, warum er "I'm Going Home (To Live With God)" von O. V. Wright ausgesucht hatte: Er hatte es seinem Vater mitgebracht, als der im Sterben lag. "Dieses Lied war für mich ein unglaublicher Segen. Ich saß da am Bett meines Vaters und wusste: Das ist nicht das Ende. Ich wusste: Wir werden uns einmal wiedersehen. In dem Moment fühlte ich mich getröstet und geborgen."

Das Angebot, wiederzukommen und in der Kirche eine "richtige" Predigt zu halten, quittierte Moses Pelham trotzdem mit einer eher schwammigen Antwort: "Da muss ich erst meinen Rabbi fragen."

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