DJ Premier und Swizz Beatz unterstützen Bushido, 50 Cent verschenkt Flatscreens - und schwule Rapper? Soll es alles geben ...
Konstanz (krm) - Der internationale Hip Hop-Stadl hat sich im Lauf der Zeit geändert. Es muss ja nicht gleich ein Drive By sein ... aber landet inzwischen eigentlich jede Mini-Streitigkeit vor Gericht? Alle scheinen viel zu viel beziehungsweise zu wenig Geld zu haben. Wer braucht da noch altertümliche Relikte wie Diss-Tracks? Richter Hold hätte an der Entwicklung seine helle Freude. Ihm zuliebe erstmal eine Story direkt vom Hof.
Forgot About Dre
Im Fall "The Chronic" geht Westcoast-Legende Dr. Dre als Gewinner hervor. In den vergangenen Jahren veröffentlichte sein Ex-Label Death Row immer mal wieder madige Digital-Releases, die eine Kombination aus schwächeren Songs des Labels und Hits des Produzenten (aus dessen Debüt "The Chronic") umfassten. Dabei hatte man bei Death Row doch prompt vergessen, den Doktor auszuzahlen, so dass dieser vor Gericht ging. Mit Erfolg: Nach dem frisch verkündeten Urteilspruch darf Dre nun nicht nur über 100% der digitalen Einnahmen aus dem Album verfügen. Auch die Nutzung seiner Songs für Compilations muss zukünftig direkt von ihm abgenickt werden.
Premo und Swizz Beatz für Bushido?
Gute Nachrichten fürs Ersguterjunge-Lager, ein Stich ins Herz der Golden Era-Fans: Das zehnte Studioalbum von Bushido bekommt tatsächlich Beats von DJ Premier und Swizz Beatz geschneidert. In welchem Maße die Produktionsunterstützung erfolgt, ist zur Stunde unbekannt.
Ausgerechnet am Todestag Gurus landete die Kunde auf dem Schreibtisch. Von welcher Seite die Geschmacklosigkeit dieses gesamten Unterfangens ausgeht, kann jeder mit sich selbst ausmachen. Bushidos neuer Longplayer "Jenseits Von Gut Und Böse" erscheint jedenfalls am 13. Mai. Seine erste Auskopplung, mit J-Luv als Gast, klingt schon mal so:
I'm Gay!
Beim diesjährigen Coachella Festival machte Rapper Lil B, auch unter dem Alias The Based God bekannt, eine aufsehenerregende Meldung: "I'm Gay", so werde er zumindest sein neuen Album taufen. Mit dem kontroversen Titel beabsichtigt der MC, Hip Hop-Homophobikern in den Arsch zu treten und auf den eigentlichen Ursprung des Wortes aufmerksam zu machen. Man könnte es aber auch einfach Publicity oder Suche nach Aufmerksamkeit nennen.
Tha Cova IV & The U2 Jigga
Kurz nach der Tracklist des neuen Albums von Lil Wayne erscheinen auch schon mehrere Versionen des Covers im Netz. Von offizieller Seite des Labels oder Künstlers wurde dieses Artwork leider nicht bestätigt:
Dafür bestätigte aber jüngst Jay-Z seine Assistenz beim geplanten Kollabo-Album "Duals" von U2: Bereits letzten Sommer gab der Jigga eine erweiterte Fassung von "Sunday Bloody Sunday" zum Besten, die auf der Platte enthalten sein soll.
Bring it back, Lupe
In keine neue Richtung, eher einen Schritt zurück, geht Lupe Fiasco. Der erklärte einem Radiosender diese Woche, sein neues Album "Food & Liquor 2" solle die Fortsetzung seines 2006er Debüts bilden. Für seine echten Fans. "Es ist mehr für die nerdigen Lupe-Fans da draußen, die die Super-Doubles, die Triple-Metaphern und die Konzeptsongs mögen." Alles beim Alten bei Lupe, also.
Um 50 Cent gebracht
Eine begehrte Diebestrophäe stellt offenbar die American Express Card von 50 Cent dar. Der arme Fiddy wurde Opfer eines Kreditkartenbetruges. Zwar wurde die eigentliche Karte nicht geklaut, aber unter ihrer Nummer aus fünf Städten der USA gleichzeitig Dinge gekauft. So spendierte der Rap-Star ein paar Schmalspurganoven unfreiwillig zahlreiche Flatscreens. Dumm nur, wenn man beim Abholen der technischen Ungetüme erwischt und verhaftet wird. Zwar wollten Fiddys Anwälte zu dem Vorfall keine Stellung nehmen, klar müsste aber sein, dass nur eine Person mit Zugang zu seinen persönlichen Informationen hinter der Angelegenheit stecken kann.
Track der Woche:
Jetzt ist es schon wieder ein Jahr her, dass die Rapwelt Guru verlor. Seitdem kursieren immer noch wilde Gerüchte über das Verhältnis zwischen ihm und DJ Premier. Das Geheimnis nahm Guru wohl direkt mit ins Grab. Im vergangenen Jahr machte Premo natürlich trotzdem sein Ding, nicht den Gangstarr'schen Ausverkauf, wie der MC im Testament mahnte. Da gab es einige Tribute-Shows, auf Konzertbühnen oder im Rahmen seiner eigenen Radio-Sendung. Fast schon rührend. So schlecht können die sich doch nicht verstanden haben.
Jedenfalls ist die Rap-Welt seit einem Jahr um einen begnadeten Lyricisten ärmer. Am Toca Tuesday, Tony Touchs Event @ Sutra, gedachte der Turntablist dem MC. Special Guest der Show: Premo.
Sie, Yo Mama Fromm, Er, Maximum Brandl, oder der andere, KRM-One, sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Kopfnicker-Universum. Anträge, Blumen oder Punchlines an dani@laut.de, max@laut.de oder karim@laut.de.
15 Kommentare
erst wenn die medien und szene drauf anspringt , kann man von publicity reden.. und wenn "I'm Gay" als Albumtitel dafür ausreicht, dann ist das wohl traurigerweise gerechtfertigt...
erst wenn die medien und szene drauf anspringt , kann man von publicity reden.. und wenn "I'm Gay" als Albumtitel dafür ausreicht, dann ist das wohl traurigerweise gerechtfertigt...
Bushido wird auch nicht mehr besser.
"Vergiss mich" geht ja mal gar nicht klar. Bushido und schnulzige Songs um Liebe und Gefühle ist für mich persönlich unglaubwürdiger als sein in die Jahre gekommenes Gangstergehabe.
Trotzdem wecken die von Premo und Swizz Beatz produzierten Tracks für Bushi meine Neugier.
@ Sodhan: Na ja über Bushido on point kann man streiten aber muss ja nicht sein^^.
On point, pfff...wasn das für ein Argument, das sollte doch Voraussetzung sein, selbst Oli P. rappte 'on point'...es sei denn, die Aussage impliziert, dass Busch-Guido auch gerne mal nicht on-point rappt