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Jenseits von Nelken und Pralinen


(Bild: Montecruz Foto. Danke.)

Schuhe. Genau mein Ding. Dann doch lieber Nelken & Pralinen: Wir erinnern uns? Kleines Festival, das in Berlin rappenden Frauen eine Bühne bietet? Das fand am vergangenen Sonntag planmäßig statt. Unser Spitzel Manuel Berger war dort und hat uns ein paar Eindrücke zu den Bildern mitgebracht:

Am internationalen Frauentag fand in Berlin das "Jenseits Von Nelken Und Pralinen Festival" statt, um Nachwuchstalente im Rap zu fördern. Die Booker gingen dabei quer durch die Nationen: Rapperinnen aus Deutschland, Russland, Spanien, Großbritannien und Frankreich standen auf der Bühne.

Den Anfang macht Kaleo Sansaa aus Köln, die mit einer dreamy, poetischen Mischung aus Soul, Dub und Hip Hop eher experimentell und ruhig einstimmt. BURD setzen danach auf Interaktion mit dem Publikum. Das Duo schrieb 2015 Geschichte, als es als erstes weibliches Team einen Beatbox-Meisterschaft enterte (und auf Anhieb gewann). Heute haben sie Nachwuchsförderung im Sinn: Die Zuschauer sollen beatboxen lernen und die Soundeffekte für ein von BURDs Bellatrix gespieltes imaginäres Drumkit liefern. Nach anfänglichem Zögern funktioniert das tatsächlich erstaunlich gut.

Mit deutlich mehr Härte und Dreck im Sound präsentieren MC Lentos & Dym ihren Oldschool-Hip Hop. Angereist sind sie aus Sibirien - offenbar herrschen dort hervorragende Bedingungen für eindrückliche Rap-Stimmen. Die beiden werfen sich mit beneidenswertem Flow die Bälle zu, ergänzen sich hervorragend. Dass sich auf die Frage, wer die russischen Texte überhaupt verstehe, nur eine Hand hebt, tut der Stimmung keinen Abbruch. Jazz Woman nimmt die Vorlage dankend an und treibt sie mit Latin-Pop auf die Spitze. Im Kontrast zur eher unbeschwerten Musik behandelt sie inhaltlich unter anderem Gewalt gegen Frauen.

Zurecht als letzte und damit inoffizielle Headlinerin steht Illustre auf der Bühne. Die Französin entwickelt sich langsam zu einer der wichtigsten jungen Stimmen der queeren Hip Hop-Szene – nicht mehr nur in Frankreich. Wütend feuert sie ihre Worte in die Menge, die transportierte Energie ist gewaltig – die gelegentlichen Bass-Drops sind es ebenfalls.


(Bild: Montecruz Foto. Danke.)

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