Dass sich die Musikbranche mit Internetpiraterie herumschlagen muss, ist hinlänglich bekannt. Die jährliche Marktanalyse des Weltverbands der Phonoindustrie (IFPI) zeigt allerdings die Ausmaße des Problems. Wie die Organisation vermeldet, handelt es sich bei 95 Prozent aller heruntergeladenen Musik-Dateien …

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  • Vor 15 Jahren

    @Skywise (« sondern das alles hat sich aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus entwickelt. »):

    Richtig.

    Die wirtschaftliche und technische Lage hat sich aber stark gewandelt - die Musikindustrie hat sich m.E. überlebt, ihre Daseinsberechtigung tendiert gegen Null.

    Man sieht ja wie viele Künstler komplett eigenständig ihr Ding machen und selbst vertreiben - die Qualität der Musik an sich ist eh besser als die für die stumpfe Masse produzierte der Majors (bis auf ein paar Ausnahmen natürlich).

    Die Art und Weise wie Musik gemacht und mit Ihr Geld verdient wird, wird sich noch sehr sehr stark ändern und ich bin großer Fan dieser Entwicklung. Sie kommt nämlich denen zu Gute, die Musik lieben und nicht denen die sie als Produkt sehen.

  • Vor 15 Jahren

    Das ist teils richtig, aber es ist gar nicht so einfach sich selbst zu produzieren. Bei großen Bands funktioniert das nur bedingt, kleinere machen dann bei Independent Labels mit oder gründen gleich selbst eins.
    In den Siebzigern haben das große Bands auch schon versucht (Deep Purple - Purple Records oder Led Zeppelin - Swan Song) Der Vertrieb erfolgte aber trotzdem durch die Majors. Letztenendes hat man es auch wieder bleiben lassen. Der Aufwand war scheinbar doch zu groß.

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« Man sieht ja wie viele Künstler komplett eigenständig ihr Ding machen und selbst vertreiben - die Qualität der Musik an sich ist eh besser als die für die stumpfe Masse produzierte der Majors (bis auf ein paar Ausnahmen natürlich). »):

    Ja, aber ich würde behaupten, daß immer noch die Mehrzahl der Künstler eben nicht ihr eigenes Ding macht, weil sie es nicht machen kann. Und ich kenne auch genügend Künstler, die vielleicht ihr eigenes Ding machen, aber trotzdem nur 08/15 produzieren.

    Zitat (« Die Art und Weise wie Musik gemacht und mit Ihr Geld verdient wird, wird sich noch sehr sehr stark ändern und ich bin großer Fan dieser Entwicklung. Sie kommt nämlich denen zu Gute, die Musik lieben und nicht denen die sie als Produkt sehen. »):

    Die Argumentation dahinter würde mich interessieren. Momentan kann wirklich jeder Depp sein eigenes Ding durchziehen, solange er nur genug Geld und Durchhaltevermögen besitzt. Wenn ich mir manchmal anhöre, was für eine grauenhafte Scheiße auf myspace & Co. dargeboten wird, dann komme ich nicht gerade zu dem Schluß, daß solche Entwicklungen wirklich allen zugute kommen, die Musik lieben. Man öffnet der gequirlten Scheiße Tür und Tor - und da sehe ich momentan wirklich keinen großen Unterschied zur jetzigen Situation.

    Gruß
    Skywise

  • Vor 15 Jahren

    ich muss leider weg, komme aber morgen nochmal drauf zurück und führe das weiter aus, skywise.

  • Vor 15 Jahren

    @Kevf («
    Es muss sich also einiges ändern!! »):

    Das ist mal ne Kernaussage, mal sehen wie viele Jahre die Musikindustrie noch braucht DAS endlich mal zu raffen und umzusetzen!

  • Vor 15 Jahren

    Wird Kopierschutz bei CDs überhaupt noch eingesetzt? Meine letzte geschützte CD war Savas' "Der beste Tag..." von 2002. Ich dachte, das Thema wäre längst erledigt :suspect:

  • Vor 15 Jahren

    Ich hab noch nie ne CD mit Kopierschutz gesehen, komisch.. ;)

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« Das Tonträger-Modell taugt nur noch bedingt.

    Musik sollte live entlohnt werden, die Tonträger zum Selbskostenpreis abgegeben werden. Diese ganze Musikindustrie kann man sich sparen, heute ist theoretisch JEDER Künstler in der Lage sich selbst zu produzieren und zu verkaufen, CDs zu pressen und Hallen zu booken.

    Niemand braucht Sony, BMG, Warner, Atlantic oder wie sie alle heißen. Und kein Musiknerd braucht einen Media-Markt oder ähnliches. »):

    So sehr reizvoll es auch ist, auf den Konzerten von der Band eigenhändig die selbstgebrannten CDs zu kaufen oder sie bei den Künstlern zu bestellen und dann handbeschriftet im Briefkasten zu finden, so das Wahre ist es dann doch nicht.
    Eine echte produzierte CD fühlt sich gleich viel wertvoller an. Erst recht wenn es eine richtig schicke (http://www.hardformat.org/) ist.

    Und ich weiß nicht, bei welcher Mindestmenge ein Presswerk anfängt zu arbeiten, bei 1.000, bei 5.000 (?) alber welcher Künstler kann sich das leisten um da in Vorkasse zu gehen, und sich zu denken "Ach meine Musik ist so toll, das kriege ich schon verkauft!"?

    Welcher Künstler, der sich dann damit beschäftigt ist in der Lage eine Konzertlocation zu organisieren, die nicht in seiner Heimatstadt liegt sondern in einem anderen Kontinent, die die richtige Größe besitzt um gerade so voll zu werden, und dann auch noch die Vermarktung, die PR zu organisieren, die Presse zu informieren, Plakate zu gestalten und auszuhängen?

    Auf Label schimpfen und sie verfluchen ist leicht, aber sie haben ihre Berechtigung, sie nehmen dem Künstler die Arbeit ab, die er nicht machen kann/ nicht machen will und so kann er seiner Aufgabe nachgehen, nämlich Musik zu machen!

  • Vor 15 Jahren

    @madMatt (« @lautuser (« Das Tonträger-Modell taugt nur noch bedingt.

    Musik sollte live entlohnt werden, die Tonträger zum Selbskostenpreis abgegeben werden. Diese ganze Musikindustrie kann man sich sparen, heute ist theoretisch JEDER Künstler in der Lage sich selbst zu produzieren und zu verkaufen, CDs zu pressen und Hallen zu booken.

    Niemand braucht Sony, BMG, Warner, Atlantic oder wie sie alle heißen. Und kein Musiknerd braucht einen Media-Markt oder ähnliches. »):

    So sehr reizvoll es auch ist, auf den Konzerten von der Band eigenhändig die selbstgebrannten CDs zu kaufen oder sie bei den Künstlern zu bestellen und dann handbeschriftet im Briefkasten zu finden, so das Wahre ist es dann doch nicht.
    Eine echte produzierte CD fühlt sich gleich viel wertvoller an. Erst recht wenn es eine richtig schicke (http://www.hardformat.org/) ist.

    Und ich weiß nicht, bei welcher Mindestmenge ein Presswerk anfängt zu arbeiten, bei 1.000, bei 5.000 (?) alber welcher Künstler kann sich das leisten um da in Vorkasse zu gehen, und sich zu denken "Ach meine Musik ist so toll, das kriege ich schon verkauft!"?

    Welcher Künstler, der sich dann damit beschäftigt ist in der Lage eine Konzertlocation zu organisieren, die nicht in seiner Heimatstadt liegt sondern in einem anderen Kontinent, die die richtige Größe besitzt um gerade so voll zu werden, und dann auch noch die Vermarktung, die PR zu organisieren, die Presse zu informieren, Plakate zu gestalten und auszuhängen?

    Auf Label schimpfen und sie verfluchen ist leicht, aber sie haben ihre Berechtigung, sie nehmen dem Künstler die Arbeit ab, die er nicht machen kann/ nicht machen will und so kann er seiner Aufgabe nachgehen, nämlich Musik zu machen! »):

    Ja und nein. Klar - für manche Künstler machen Labels, Booking-Agenturen, PR-Agenturen, etc Sinn. Macht man aber eh Massenuntaugliche Musik, dann kann man das auch selbst machen, bzw. eben sein eigenes Untergrund-Label gestalten - und glaub mir, irgendwo einen Laden buchen oder CDs pressen ist nicht so schwer, echt nicht.

    www.tunnelblick-music.de macht es vor. Eine wirklich schön gestaltete CD mit mächtigem Booklet, alles in Eigenregie gemacht für 12 Euro zzgl. 3 Euro Versand. Ohne Major und Co.

    Nachmachen, bitte!

  • Vor 15 Jahren

    @madMatt (« Welcher Künstler, der sich dann damit beschäftigt ist in der Lage eine Konzertlocation zu organisieren, die nicht in seiner Heimatstadt liegt sondern in einem anderen Kontinent, die die richtige Größe besitzt um gerade so voll zu werden, und dann auch noch die Vermarktung, die PR zu organisieren, die Presse zu informieren, Plakate zu gestalten und auszuhängen? »):

    Nur ist es so, dass nicht die Plattenlabel die Konzerte organisieren, sondern die Konzertagenturen... und wenn man dann jemand wie Live Nation an der Hand hat, dann wird die klassische Plattenfirma erst recht überflüssig!

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« www.tunnelblick-music.de macht es vor. Eine wirklich schön gestaltete CD mit mächtigem Booklet, alles in Eigenregie gemacht für 12 Euro zzgl. 3 Euro Versand. Ohne Major und Co. »):

    Ich kapier' immer noch nicht, wo der sensationelle Unterschied sein soll zwischen einem neuen Album eines Major-Labels, das ich für 15 Euro bei amazon bestellen kann und einem Album eines Unterground-Labels, das ich für 15 Euro beim Künstler selbst bestellen kann.
    Klar, in einem Fall bleibt mehr Geld beim Künstler selbst hängen, aber der hat dafür auch deutlich mehr Arbeit, die auch andere Leute bequem übernehmen könnten ... *schulterzuck* Und der Download-Problematik beugt diese Vorgehensweise meines Erachtens auch nicht unbedingt vor.

    Gruß
    Skywise

  • Vor 15 Jahren

    @Skywise («
    Ich kapier' immer noch nicht, wo der sensationelle Unterschied sein soll zwischen einem neuen Album eines Major-Labels, das ich für 15 Euro bei amazon bestellen kann und einem Album eines Unterground-Labels, das ich für 15 Euro beim Künstler selbst bestellen kann.
    Klar, in einem Fall bleibt mehr Geld beim Künstler selbst hängen, aber der hat dafür auch deutlich mehr Arbeit, die auch andere Leute bequem übernehmen könnten ... *schulterzuck* Und der Download-Problematik beugt diese Vorgehensweise meines Erachtens auch nicht unbedingt vor. »):

    1. bleibt mehr beim Künstler hängen, richtig und wichtig
    2. ist der Künstler komplett unabhängig
    3. fühlt man sich als Musikfan einfach wohler, wenn man dem Künstler das Geld direkt überweist und nicht in einen ominösen Schlund aus Händler, Vertrieb, Label, etc steckt und auch noch Schrott hoch zehn querfinanziert
    4. ist es m.E. die Zukunft der Musik, dass Künstler in alles selbst involviert sind
    5. wirkt dies DOCH dem illegalen Download entgegen, weil man eine viel persönlichere Bindung zum Künstler bekommt
    6. macht es - wie oben beschrieben - halt keinen Unterschied mehr von der Qualität der CD, also dann doch lieber direkt zum Künstler mit der Kohle

    Und wenn ein Künstler unbedingt ein großes Label / Major braucht - sollen sie doch machen. Mal gucken wie lange das alles noch gut geht.

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« 2. ist der Künstler komplett unabhängig »):

    ... bis ihm das Geld ausgeht.

    Zitat (« 3. fühlt man sich als Musikfan einfach wohler, wenn man dem Künstler das Geld direkt überweist und nicht in einen ominösen Schlund aus Händler, Vertrieb, Label, etc steckt und auch noch Schrott hoch zehn querfinanziert »):

    Nö. Ich fühle mich als Musikfan wohler, wenn ich einerseits den Künstler meiner Wahl unterstützen und vielleicht noch etwas dazu beitragen kann, daß ein anderes hoffnungsvolles Talent gefördert wird. Und wenn mein Geld dazu verwendet wird, neunundvierzig Wichs-Dich-zu-Tode-Interpreten zu fördern und ein einziges echtes Talent, dann reicht mir das um dieses einen Talents willen als Quote schon völlig aus.

    Zitat (« 4. ist es m.E. die Zukunft der Musik, dass Künstler in alles selbst involviert sind »):

    Ich warte hier noch auf die Argumentation. Mal rein vom Blickwinkel eines Kaufmanns betrachtet: den Künstler, der in alles selbst involviert ist, wird es auf breiter Basis nicht geben. Selbst, wenn die Musikindustrie zusammenbrechen sollte, wird es immer jemanden geben, der sich irgendwann mal an einen Musiker wendet und ihm - wahrscheinlich sogar zurecht - sagt: "Warum machst Du das eigentlich? Das kann ich doch viel besser."

    Zitat (« 5. wirkt dies DOCH dem illegalen Download entgegen, weil man eine viel persönlichere Bindung zum Künstler bekommt »):

    Ich gehe davon aus, daß sich Fans zu einem sehr hohen Prozentsatz den Krempel ihres Idols kaufen, scheißegal, ob dieser bei einem Major oder bei einem Independent oder bei überhaupt keinem Label unter Vertrag steht. Und ich gehe weiterhin davon aus, daß die meisten Leute, die Material illegal aus dem Netz nuckeln, sich nicht unbedingt als Fans eines bestimmten Interpreten bezeichnen würden, sondern die Bandbreite zwischen "nur mal reinhören" und "Hauptsache, mein Ei-Pott dudelt" bilden. Dieser Bandbreite ist die persönlichere Bindung zum Interpreten erst mal egal, behaupte ich.

    Gruß
    Skywise

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« und glaub mir, irgendwo einen Laden buchen oder CDs pressen ist nicht so schwer, echt nicht. »):

    Achso? Woher weißt du das? Schon mal gemacht?
    @lautuser («
    www.tunnelblick-music.de macht es vor. Eine wirklich schön gestaltete CD mit mächtigem Booklet, alles in Eigenregie gemacht für 12 Euro zzgl. 3 Euro Versand. Ohne Major und Co.
    Nachmachen, bitte! »):

    Meinst du den Sampler? (Die anderen Sachen sind auch alles nur Downloadgeschichten)
    @lautuser (« Der Tunnelblicke Sampler erschien im August 2005 in Kooperation mit Micarts und Flavamatic Records und wurde in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Roughtrade vertrieben. »):

    Sorry aber Roughtrade ist ja wohl mal wieder ein ordinäres Plattenlabel.
    Wie gesagt, ich kenne die charmante DIY-Art und Weise, da (http://www.entertainmentforthebraindead.co…) bekam man selbstgestaltete CDs für 4 Euro plus das was man bereit war dafür zu bezahlen und jetzt ist die Künstlerin auf tour und siehe da: Keine Zeit mehr!
    Ärgerlich, oder?

    Und selbst wenn das "Ich kann das ganz alleine"-Ding funktionieren könnte, würden wir das wollen, würden wir dann mehr gute Musik zu hören bekommen können, oder wird dann der Musikmarkt noch überfluteter und undurchsichtiger?
    Ich meine, wenn jeder der sich für einen großen Künstler hält eine CD rausbringt? Wenn jeder Konzertveranstaltungsort rund um die Woche mit täglich 2 Konzerten ausgebucht ist?
    Die Label haben schon auch eine Filterunktion. Sicher ist auch vieles was sie rausbringen Schrott, zumindest in den Augen einiger Betrachter, in den anderen sieht es wieder anders aus, aber ich möchte echt nicht wissen, was die alles so ablehnen..

    Würden die Leute dann nicht erst recht herunterladen und sich eine Meinung bilden, bevor sie auf ein Konzert gehen?
    Das spricht mir echt aus der Seele:@http://blog.kammerflimmer.net (« Ich bin ein ausgesprochener Freund von Musik – oder auch anderen Dingen –, die unter freien (meist Creative Commons) Lizenzen veröffentlicht wird bzw. werden. Seit bereits geraumer Zeit höre ich mich regelmäßig quer durch die Angebote der Netaudio-Szene mit ihren zahllosen Netlabels. Mal abgesehen von den unterschiedlichen Geschmäckern der Menschen, muss man natürlich auch sagen, dass in der freien Musikszene eine Menge Durchschnitt auf den geneigten Hörer wartet. Diverse Kritiker sagen (nicht zu Unrecht), dass viele (oder vielleicht auch die meisten) der frei verfügbaren Musikstücke und Alben kaum dazu angetan wären, professionelle oder »kommerzielle« Verbreitung (beispielsweise in Form eines Plattenvertrags) zu erfahren. »):

    Ist das denn nicht vielleicht jetzt schon ein Grund, daß man sich irgendwie kaum noch orientieren kann in dem riesigen Markt und das Herunterladen von Musik die unproblematischste Methode ist sich etwas anzueignen (nicht materiell sondern inhaltlich gesprochen)

  • Vor 15 Jahren

    @Skywise (« @lautuser (« 2. ist der Künstler komplett unabhängig »):

    ... bis ihm das Geld ausgeht.

    Zitat (« Niemand sagt, das Kunst ein leichter Weg ist? Wer sich dafür entscheidet das hauptberuflich zu machen, sollte die Risiken und Möglichkeiten halt vorher gut prüfen. »):

    Zitat (« 3. fühlt man sich als Musikfan einfach wohler, wenn man dem Künstler das Geld direkt überweist und nicht in einen ominösen Schlund aus Händler, Vertrieb, Label, etc steckt und auch noch Schrott hoch zehn querfinanziert »):

    Nö. Ich fühle mich als Musikfan wohler, wenn ich einerseits den Künstler meiner Wahl unterstützen und vielleicht noch etwas dazu beitragen kann, daß ein anderes hoffnungsvolles Talent gefördert wird. Und wenn mein Geld dazu verwendet wird, neunundvierzig Wichs-Dich-zu-Tode-Interpreten zu fördern und ein einziges echtes Talent, dann reicht mir das um dieses einen Talents willen als Quote schon völlig aus.

    Zitat (« Und ich nicht. Ich will niemanden querfinanzieren. Und mal ehrlich, welcher Major kümmert sich schon um wahre Talente? »):

    Zitat (« 4. ist es m.E. die Zukunft der Musik, dass Künstler in alles selbst involviert sind »):

    Ich warte hier noch auf die Argumentation. Mal rein vom Blickwinkel eines Kaufmanns betrachtet: den Künstler, der in alles selbst involviert ist, wird es auf breiter Basis nicht geben. Selbst, wenn die Musikindustrie zusammenbrechen sollte, wird es immer jemanden geben, der sich irgendwann mal an einen Musiker wendet und ihm - wahrscheinlich sogar zurecht - sagt: "Warum machst Du das eigentlich? Das kann ich doch viel besser."

    Zitat (« Der Künstler sollte bzw. muss ja nicht alles komplett alleine machen. Klar kann man Aufgaben teilen oder abgeben - der Künstler sollte aber Chef des ganzen sein. »):

    Zitat (« 5. wirkt dies DOCH dem illegalen Download entgegen, weil man eine viel persönlichere Bindung zum Künstler bekommt »):

    Ich gehe davon aus, daß sich Fans zu einem sehr hohen Prozentsatz den Krempel ihres Idols kaufen, scheißegal, ob dieser bei einem Major oder bei einem Independent oder bei überhaupt keinem Label unter Vertrag steht. Und ich gehe weiterhin davon aus, daß die meisten Leute, die Material illegal aus dem Netz nuckeln, sich nicht unbedingt als Fans eines bestimmten Interpreten bezeichnen würden, sondern die Bandbreite zwischen "nur mal reinhören" und "Hauptsache, mein Ei-Pott dudelt" bilden. Dieser Bandbreite ist die persönlichere Bindung zum Interpreten erst mal egal, behaupte ich.

    Zitat (« Ich als Fan kaufe die Künstler die es nötig haben und sich selbst veröffentlichen. Sonst nix. »):

    Gruß
    Skywise »):

  • Vor 15 Jahren

    @madMatt (« @lautuser (« und glaub mir, irgendwo einen Laden buchen oder CDs pressen ist nicht so schwer, echt nicht. »):

    Achso? Woher weißt du das? Schon mal gemacht? »):

    Ja, schon gemacht, beides. Mit ein bisschen Mühe und Herzblut kein Problem.

    Und ich rede vom "Rheinisches Blatt" Album. Das habe ich gekauft, fand ich unterstützenswert.

  • Vor 15 Jahren

    Ich finde, man kann sich ruhig CDs kaufen, nur sollte die Musikindustrie vielleicht dementsprechend reagieren und eine starke Preis-Reduzierung vornehmen...

    Ich persönlich tendiere eh mehr zum Vinyl, denn MP3s oder CDS verlieren einfach zu viel der Wärme und Qualität der Original-Aufnahme!

    Amen.

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« Niemand sagt, das Kunst ein leichter Weg ist? Wer sich dafür entscheidet das hauptberuflich zu machen, sollte die Risiken und Möglichkeiten halt vorher gut prüfen. »):

    Richtig, nur genau diese Fähigkeit spreche ich den meisten Künstlern ab. Das hat nichts mit deren Intelligenz oder angestrebten Beruf zu tun, eher mit mangelnder Weitsicht oder mit zu wenig Bodenhaftung. Findet man erfahrungsgemäß auch bei Forschern oder Politikern. Und wer als Künstler bodenständig ist, wird in den meisten Fällen nicht kaltschnäuzig versuchen, sein Ding auf Biegen und Brechen durchzuziehen, sondern solche Musik zu machen, die sich halbwegs verkauft, sprich: er wird versuchen, die Möglichkeiten zu nutzen und große Risiken vermeiden.

    Zitat (« Und ich nicht. Ich will niemanden querfinanzieren. Und mal ehrlich, welcher Major kümmert sich schon um wahre Talente? »):

    Gegenfrage: Welches Major-Label hat ausschließlich Schund in seinem Katalog?

    Zitat (« Der Künstler sollte bzw. muss ja nicht alles komplett alleine machen. Klar kann man Aufgaben teilen oder abgeben - der Künstler sollte aber Chef des ganzen sein. »):

    Was hätte er davon? Okay, wenn das Schiff sinkt, kann er mit einer wehenden Fahne auf dem Kommandodeck stehen und lauthals rufen: "Hey! Aber ich bin Chef des Ganzen!", aber sonst sehe ich da momentan keinen Sinn.

    Zitat (« Ich als Fan kaufe die Künstler die es nötig haben und sich selbst veröffentlichen. Sonst nix. »):

    Talentierte Künstler darf man Deiner Meinung also nicht unterstützen, nur weil sie auf einem Major-Label veröffentlichen? Erst dann, wenn jemand von einem Major-Label gefeuert und auf einem Independent-Label veröffentlicht, ist er gut? Irgendwie gefällt mir diese Scheuklappen-Sichtweise nicht ...

    Gruß
    Skywise

  • Vor 15 Jahren

    Skywise

    Ok Ok, natürlich hat auch jeder Major Acts von Bedeutung, das kann ich nicht von der Hand weisen. Diese würden aber auch - wie jeder andere Künstler - ohne Major Musik machen. Die heutige Zeit bietet nun mal die Möglichkeit auf Majors zu verzichten und direkt an die Fans heranzutreten - ich als Fan bevorzuge das.

    Auch wahr ist natürlich, dass nicht jeder Künstler auch ein Kaufmann ist. Klar meine ich auch nicht, dass es jeder Künstler auf Biegen und Brechen allein schaffen muss, man kann sich Hilfe holen, Aufgaben abgeben, im Künstler-Kollektiv oder kleinem Label arbeiten wie z.B. tunnelblick. Mich stört eher das der Künstler beim Major übervorteilt wird und viele Entscheidungen ohne ihn getroffen werden, was Promo, zu buchende Hallen, etc angeht. M.E. wäre es wichtig, wenn der Künstler in solchen Fragen mit zu entscheiden hat, bzw. diese Dinge absegnen muss, nicht beim Untergang mit Fahne winkend auf dem Schiff steht.. ;)

    Talentierte Künstler sollte man unterstützen, indem man ein Konzert-Ticket kauft und vor der Bühne Feedback gibt und abgeht. Von den CD Verkäufen sehen sie einen Bruchteil, das sehe ich nicht ein.

    Wie sagte Eisfeld so richtig: „Musik ist für immer da – auch ohne das Geschäft mit ihr“

  • Vor 15 Jahren

    @lautuser (« Die heutige Zeit bietet nun mal die Möglichkeit auf Majors zu verzichten und direkt an die Fans heranzutreten - ich als Fan bevorzuge das. »):

    Klar bietet sie die Möglichkeit, aber ich weiß nicht, ob das die Musik zwangsläufig besser macht ;)

    Zitat (« Mich stört eher das der Künstler beim Major übervorteilt wird und viele Entscheidungen ohne ihn getroffen werden, was Promo, zu buchende Hallen, etc angeht. »):

    "Übervorteilt" ... hm.
    Sagen wir's mal so: die Plattenfirmen haben im allgemeinen die Erfahrung, *wie* man am besten für einen Künstler die Werbetrommel rührt - das ist deren Job und das liegt auch in deren Interesse, immerhin tragen *sie* das finanzielle Risiko, nicht der Künstler. Dem Künstler steht es natürlich frei, hier mitzuziehen. Macht er das nicht, muß er damit rechnen, daß von seinem Album nicht genug Einheiten abgesetzt werden, und sein Plattenvertrag nicht von langer Dauer ist. Der Künstler sollte das abwägen ... hängt auch ein bißchen mit der Musik zusammen. Mit einer größeren Plattenfirma im Rücken ist eine große Karriere allerdings wahrscheinlicher als mit dem hauseigenen NERO.

    Zitat (« Talentierte Künstler sollte man unterstützen, indem man ein Konzert-Ticket kauft und vor der Bühne Feedback gibt und abgeht. Von den CD Verkäufen sehen sie einen Bruchteil, das sehe ich nicht ein. »):

    Von dem Geld für's Konzert-Ticket auch. Und so Leid es mir tut - ich kann pro Abend höchstens auf ein Konzert gehen und muß eine Entscheidung fällen, wenn zwei interessante Konzerte parallel angesetzt sind. Und für ein interessantes Konzert an jedem Abend reicht mein Gehalt hinten und vorne nicht. Okay, vielleicht mal in Ausnahmefällen wie der nächsten Woche (drei Konzerte für insgesamt 10 Euro), aber in diesen Fällen glaube ich nicht, daß das Wohl der Interpreten von meinem Eurofuffzich abzüglich Bierkonsum abhängig ist ... :D

    Zitat (« Wie sagte Eisfeld so richtig: „Musik ist für immer da – auch ohne das Geschäft mit ihr“ »):

    Ist ja auch richtig und in Ordnung, aber ohne das Geschäft bewegen wir uns auf einem immerwährenden Amateur-Niveau, und ich weiß nicht, ob das der Kultur wirklich gut täte.

    Gruß
    Skywise