Die toxische Wirkung von Drogen wird durch laute Musik verstärkt. Schwere Hirnschäden sind die Folge, fanden britische Wissenschaftler heraus.
Konstanz (ebi) - In der deutschen Partyszene sind Pillen mit dem starken Aufputschmittel Metamphetamin als "Crystal-Speed" oder "Thai-Pillen" längst bekannt. Die Einnahme der Modedroge sei besonders in der Disko gefährlich, da der toxische Effekt durch laute Musik erheblich verstärkt wird, heißt es in einer neu veröffentlichten Studie der Cambridge University.
Ein Team um die Pharmakologin Jennifer Morton verabreichte Mäusen die Droge und untersuchte, wie die Tiere auf unterschiedliche Reize reagierten. Während 40 Tiere mit dem Sound von The Prodigy beschallt wurden, hörte eine weitere gleich große Mäusegruppe ein Violinkonzert von Johann Sebastian Bach. Die Kombination von Musik und Drogen endete beidesmal tödlich: Während zu Liam Howletts Beats sieben Mäuse das Zeitliche segneten, starben aber bei Bach nur vier Nager.
Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass die Tiere in den Gehirnregionen, in denen das Metamphetamin wirkte, gravierende Schäden erlitten. Die beschallten Mäuse verharrten zudem verunsichert auf einem Fleck. Tiere, die keine Musik hörten, rannten dagegen ziellos umher. Laute Musik ohne Drogen schadete den Tieren jedoch nicht.
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