Der Sender RTL hat DJ Tomekk aus dem Dschungelcamp geworfen, nachdem ein Video aufgetaucht war, in dem der gebürtige Pole den Hitlergruß zeigt und die erste Strophe des Deutschlandlieds anstimmt.

Dschungel (alc) - Im australischen Dschungel trifft man zurzeit auf die höchste Dichte an B- und C-Promis aus Deutschland. Dass die RTL-Sendung "Ich Bin Ein Star, Holt Mich Hier Raus" nicht unbedingt das Zepter der hochtrabenden Abendunterhaltung schwingt, war bereits im Vorfeld klar.

Wovon man jedoch nicht ausgehen konnte, war das Ausmaß an Blödheit, das der eine oder andere mit sich herum schleppt. Denn was jetzt dank "investigativer Recherche" der Bildzeitung ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde, offenbart mehr als nur ein gerütteltes Maß an Schwachmatentum.

Ein kurzer Videoschnipsel zeigt DJ Tomekk, wie er kurz vor der Abreise ins Camp in einem Hotel vor einer laufender Kamera posiert. Dabei marschiert er auf der Stelle, reckt den rechten Arm zum Hitlergruß und singt Teile der ersten Strophe des Deutschlandliedes. Zum Ende des Clips raunzt er noch: "So viele Ausländer sind im Haus".

RTL zog sowohl für den Fernsehzuschauer als auch für die verbliebenen Kandidaten im Camp völlig überraschend die "Notbremse". Moderator Dirk Bach verkündete um 23:14 Uhr hiesiger Zeit, dass Tomekk aus "persönlichen Gründen" das Camp verlassen habe.

Es seien Vorwürfe gegen ihn erhoben worden und man wolle ihm Gelegenheit geben, sich selbst dazu zu äußern. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinerlei Hinweise auf die Gründe.

In einem Interview, das der Dejott dann kurz nach seiner Demission vor Ort gab, stellte er sich erst ahnungslos. Später versuchte er, sich mit halbseidenen Aussagen heraus zu reden, was ihm gründlich misslang, denn Tomekk wird nicht mehr ins Camp zurück kehren.

"Ich bin in Wedding groß geworden, das ist ein Berliner Bezirk mit weit über Durchschnitt Ausländeranteil. Meine Freundin ist schwarz und ich bin alles andere als fremdenfeindlich."

Dass mit dem armen Krakauer Würstchen DJ Tomekk ein kleiner Nazi frei herum läuft, diese These ist wahrlich streitbar. Unstrittig bleibt jedoch, dass mit ihm anscheinend der dümmste Kandidat das Dschungelcamp verlassen muss. Schade!

Die Naivität, die Tomekk an den Tag legt, ist schon fast mitleiderregend. In Zeiten von Youtube, DSL und Konsorten sollte selbst einem (mittlerweile) semiprominenten DJ klar sein, dass man in der Öffentlichkeit gefälligst aufpassen sollte, welchen Hirnfurz man vor laufenden Kameras von sich gibt. Und sei es nur bekifft vor der des eigenen Homies.

Oder handelt es sich am Ende doch um eine kalkulierte Provokation? Der "Dschungelcamp-Skandal" zum Nachschauen:

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laut.de-Porträt DJ Tomekk

DJ Tomekk zählt um die Jahrtausendwende (neben Urgestein DJ Stylewarz und Turntablerocker Thomilla) zu den drei wohl bekanntesten Hip Hop-DJs in Deutschland.

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