Statt Böhmermann mal ran zu lassen, hat der NDR wieder Gremien und Expertenrunden bemüht. Kann das gutgehen?

Berlin (laut) - Der NDR hätte es sich so einfach machen können. Seit Mai 2023 hatte Jan Böhmermann mehr oder minder deutlich um die Ausrichtung des deutschen ESC-Vorentscheids gebuhlt, und egal wie man zu Böhmermann steht: Ein Spektakel wär das sicher geworden. Stattdessen sichtete die Redaktion des NDR zunächst alle 693 Bewerbungen und lud selber noch weitere Kandidat:innen ein. 32 dabei ausgewählte Künstler:innen wurden sodann einem "internationalen Gremium aus Expert:innen" vorgestellt, die wiederum acht Teilnehmer:innen für den Vorentscheid bestimmte.

Und wie so oft, wenn Expert:innen, Gremien und Staatsbedienstete die Köpfe zusammenstecken, regiert am Ende die Mutlosigkeit und man setzt auf das geringste Risiko. Balladen überwiegen, schnelle Songs sind die Ausnahme, und nur wenigen Teilnehmer:innen traut man wenigstens einen Achtungserfolg zu. Vorgestern veröffentlichte der NDR schließlich die Start-Reihenfolge beim Vorentscheid, und da die späteren Starter meist bessere Chancen haben, kann man daraus wohl auch die Favoriten des Senders ablesen. Wir haben uns das mal angehört, hier sind die Acts in der Reihenfolge ihres Auftretens am Freitag Abend:

Die Kandidaten des ESC-Vorentscheides

Die Sendung moderiert bereits zum achten Mal Barbara Schöneberger. Auf der Gästecouch nehmen neben den "Ich will zum ESC!"-Coaches Rea Garvey und Conchita Wurst auch Schlagerstar Florian Silbereisen und ehemalige ESC-Teilnehmerin Mary Roos Platz. Auch Sängerin Alli Neumann und Entertainer Riccardo Simonetti sind zu Gast. Ausgetragen wird die Show ab 22:05 Uhr im Ersten, auf der ARD Mediathek und auf eurovision.de.

Nachdem die Sängerin Loreen mit "Tattoo" letztes Jahr zum zweiten Mal den Eurovision Song Contest gewann, findet die Show erneut in Schweden statt. Die Gewinner:in des ESC-Vorentscheids macht sich also bereit für Malmö. Das ESC-Finale spielt dort am 11. Mai 2024. Fun Fact: Schweden teilt sich derzeit mit den Niederlanden die meisten Siege beim ESC. Beide Länder entschieden bisher sieben Mal den Wettbewerb für sich. Deutschland zählt nach Finnland und Norwegen zu den Ländern, die am häufigsten den letzten Platz erreichten.

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ESC-Vorentscheid Wer darf nach Malmö?

Am 16. Februar kämpfen neun Acts um die Teilnahme am diesjährigen Songcontest in Schweden, darunter ein altes Gesicht: Max Mutzke will nach 20 Jahren erneut für Deutschland antreten.

laut.de-Porträt Isaak

Isaak Guderian ist ein Sänger und Songwriter aus Nordrhein-Westfalen. Er vertritt Deutschland beim Eurovision Song Contest am 11. Mai 2024. Der Sänger …

5 Kommentare mit einer Antwort, davon einer auf Unterseiten

  • Vor 10 Monaten

    Ich bin immer wieder fasziniert wie unfassbar austauschbar die Kandidaten jedes Jahr sind. Kaum bis keine Diversität beim Genre und die Kandidaten haben durchgehend diese "steht am Sonntag Nachmittag im Sommer mit Instagram Filter auf Berliner Dachterrasse und performt dort"-Ausstrahlung.

    Nächstes Jahr bitte Team Scheisse oder irgendwen von Audiolith.

  • Vor 10 Monaten

    Bevor ihr euch die Mühe macht und euch durchklickt: Lasst es. Es ist wieder nichts interessantes dabei, alle machen den Pop, der außer ein paar Australien-Lisas, die noch nie in ihrem Leben Musik gehört haben, vom Hocker haut.

    Ich meine, wir haben seit den Streaming-Diensten so viel musikalische Diversität, trotzdem wählt das "Experten-Gremium" immer wieder dieselben Abziehbilder von George Ezra und Ellie Goulding als Kandidaten.

  • Vor 10 Monaten

    Tönt das alles so schlimme wie Soffie- Frühling? Ab genau diesem Song wurde mein Lebenswillen aktiv ausgelöscht.

  • Vor 10 Monaten

    Wer wird den Käse denn nun eigentlich kommentieren, nachdem Peter Urban Der Ewige abgedankt hat?