Elton John: Homophobe gegen Festival-Auftritt

Nichts Neues für Elton John: Homophobe wollen im Karibikstaat Trinidad und Tobago einen Auftritt des Briten bei einem Jazz-Festival verhindern. In den USA haben pro-homosexuelle Touren dagegen Konjunktur.

Plymouth, Tobago (ebi) - Ende April spielt Elton John im sonnigen Trinidad und Tobago als Headliner beim Plymouth Jazz-Festival auf der Insel Tobago. Voraussichtlich. In einer Frühstücks-TV-Show wurde jetzt Johns sexuelle Ausrichtung thematisiert und mit jeder Menge schwulenfeindlicher Anrufe garniert, berichten US-Online-Newsdienste. Auch in der Karibik, wo homophobe Tendenzen in Verbindung mit religiösen Aspekten zuweilen Wellen schlagen, weiß man schließlich, was Quote bringt.

Glaubt man den Berichten, kommen dort aber bevorzugt Schwulenhasser zu Wort. Elton, der für religionskritische Äußerungen bekannt ist, sollte dem "Feuer der Hölle auf Erden" ausgesetzt werden, so die Anrufer. Einer fragte: "Denken Sie, dass Elton John eine Schwulen-Orgie auf der Bühne oder im privaten Rahmen durchführen will?" Wer sich in der Call-In-Sendung dagegen beschweren wollte, sei am Telefon mehr oder weniger barsch abgewürgt worden, heißt es.

Auch Religionsvertreter und andere Gruppen aus Tobago machen gegen John mobil. Sein Auftritt öffne der Sünde Tor und Tür, wird der Vertreter einer religiösen Gruppe zitiert. Sogar ein altes Einwanderungsgesetz soll bemüht werden, um Eltons Auftritt zu verhindern. Bei der Veranstaltung sind auch Diana Ross, Mary J. Blige, LL Cool J oder Earth, Wind & Fire gebucht.

"Elton John kommt als das, was er ist: einer der großartigsten Performer der Welt. Er kommt hier nicht her, um über seinen Lebensstil zu predigen", zitiert azcentral.com den Festival-Organisator Anthony Maharaj. Der Musiker selbst kommentierte nicht.

Ganz anders derzeit die USA: Dort finden Support-Tourneen für und von Homosexuellen statt. So läuft in den Staaten im März die Homo-Revolution-Tour mit schwulen Rappern wie Deadlee an. Cyndie Lauper, Debbie Harry, The Dresden Dolls, Erasure und andere touren im Sommer mit dem Motto "True Colours" durch 15 US-Städte, um auf die Rechte von Homosexuellen aufmerksam zu machen.