Die Backstreet Boys erinnerten gestern Abend in London an den kleinen Bruder von Nick Carter.

Los Angeles (ebi) - Aaron Carter ist tot. Der ehemalige Kinderstar und jüngere Bruder von Backstreet Boy Nick Carter wurde am vergangenen Samstag tot in seinem Haus in Lancaster, nördlich von Los Angeles aufgefunden, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten. Er wurde nur 34 Jahre alt. Über die Todesursache machte seine Familie offiziell keine Angaben, diese werde noch untersucht. Erste Meldungen gehen von einem Tod ohne Fremdeinwirkung aus, Carter soll tot in der Badewanne gelegen haben.

Ein Abschiedsposting Nick Carters legt zudem einen Zusammenhang mit Drogen und psychischen Problemen nahe. "Mein Herz ist gebrochen. Obwohl mein Bruder und ich eine komplizierte Beziehung hatten, habe ich ihn immer geliebt. Sucht und psychische Erkrankungen sind die wahren Bösewichte", schrieb er.

Vor drei Jahren hatte Aaron Carter, der 1997 als Neunjähriger mit Tracks wie "Crush On You" weltbekannt wurde und seine letzten größeren Erfolge in den Nullerjahren feierte, schwere Probleme öffentlich gemacht: Er leide an einer multiplen Persönlichkeitsstörung und an akuten Angstzuständen, sei schizophren sowie manisch-depressiv, gestand er damals in einer US-Talkshow. In der Folge zerstritt er sich heftig mit seiner Familie, vor allem mit seinem erfolgsverwöhnten Bruder Nick. Viele Kommentare sehen nun die Wurzel seines traurigen Schicksals in dem hohen Druck, den Kinder und Jugendliche in der US-Unterhaltungsbranche erleben würden.

Aaron Carter hinterlässt einen Sohn, der erst vor knapp einem Jahr zur Welt gekommen war. Von der Mutter, Melanie Martin, hatte er sich nur eine Woche nach der Geburt getrennt, sie hat auch das Sorgerecht inne. Noch vor wenigen Wochen hatte sich Aaron zum fünften Mal auf Entzug begeben. Sein letztes Album "LøVë" erschien 2018. Carter war auch als Schauspieler aktiv.

Gestern Abend erinnerten Backstreet Boys auf ihrem Konzert in London in der O2 Arena an Aaron Carter, man habe ein Familienmitgled verloren. Beim Song "No Place" blendeten sie Bilder des Verstorbenen ein, schreibt der NME

Menschen, die unter Depressionen leiden und Suizidgedanken haben, finden bei der Telefonseelsorge online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800-1110111 und 0800-1110222 Telefonseelsorge rund um die Uhr Hilfe. Die Beratungsgespräche finden anonym und vertraulich statt. Angehörige, die eine nahestehende Person durch Suizid verloren haben, können sich an den AGUS-Verein wenden. Der Verein bietet Beratung und Informationen an und organisiert bundesweite Selbsthilfegruppen.

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