In ihrem neuen Video zu "Role" landen Ferge X Fisherman in den unendlichen Weiten des amerikanischen Südens und sehen sich, nun ja, mit sich selbst konfrontiert.
Palm Desert (ana) - Mit Selbstmorden in Musikvideos ist das ja immer so eine Sache. Inhaltlich geht's meistens eher dramatisch zu, dementsprechend verortet sich auch der Akt (oder dessen Abwendung) selbst auf der eher melodramatischen Seite. Spaß beim Zusehen hat da in der Regel niemand.
Anders im neuen Ferge X Fisherman-Video. In "Role" verschlägt es die beiden in die trockene Steppwüste von Palm Desert, Kalifornien. Dort geht es zu wie im Neo-Western: Beeindruckende Landschaftsaufnahmen, ein einsames Auto auf einer staubigen Straße, weit und breit kein Zeichen von Zivilisation, finstere Männer mit Masken und verzweifelte Bald-Tote im Kofferraum, die ihr eigenes Grab zu schaufeln haben. Der Twist: Ferge X Fisherman sind Täter und Opfer zugleich - und schauen sich nebenbei auch noch aus der sicheren Entfernung eines Tropenhauses dabei zu. Es, Ich und Über-Ich nach Jazz-Rap Art, sozusagen.
"Role" ist mittlerweile die vierte Video-Auskopplung aus "Blinded By The Neon" und zeigt, wie flüchtig die Grenze zwischen Künstler-Rolle und Man-selbst-bleiben ist. Einige der Aufnahmen dazu entstanden bereits 2019, als sich Ferge X Fisherman auf einer Berghütte im kalifornischen Idyllwild einschlossen, um das besonders durch Tom Waits inspirierte Album fertig zu stellen. Die US-Gemeinde wird übrigens durch zwei Kletterfelsen begrenzt, den Tahquitz Peak - und den Suicide Rock. Ganz passend, in Anbetracht des Videos.
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