Am Freitag unterzeichnete Nicolas Sarkozy im Elysée-Palast mit Providern und Rechteinhabern ein Abkommen, das die Urheberrechte im französischem Netz sichern soll. Der Präsident der Grande Nation sorgt sich angeblich um französische Filme, Musik und E-Bücher, die kostenlos über die "nouvelle frontière" …
@Paranoid_Android (« nach deutschem jugendschutzrecht ist youporn halt nicht legal, da keine altersprüfung in geeigneter form stattfindet. daher steht die seite ja auch auf dem index. »):
Naja, ich bin bei Arcor, und ich habe gerade nachgesehen: Youporn ist derzeit noch erreichbar.
Der Witz an der Sache, und er unterstützt so wunderbar, was ich gemeint habe:
Der Jugendschutz wurde als Vorwand benutzt, ausgerechnet von einem kommerziellen Porno-Anbieter, um seine Geschäftsinteressen zu schützen.
Dabei ging es null um den Schutz von Minderjährigen, sondern alleine darum, dass jemand anderes etwas umsonst zur Verfügung stellt, für das man selber Geld verlangen will.
@BzR (« Naja, ich bin bei Arcor, und ich habe gerade nachgesehen: Youporn ist derzeit noch erreichbar.
Der Witz an der Sache, und er unterstützt so wunderbar, was ich gemeint habe:
Der Jugendschutz wurde als Vorwand benutzt, ausgerechnet von einem kommerziellen Porno-Anbieter, um seine Geschäftsinteressen zu schützen.
Dabei ging es null um den Schutz von Minderjährigen, sondern alleine darum, dass jemand anderes etwas umsonst zur Verfügung stellt, für das man selber Geld verlangen will. »):
na das steht ja außer frage----bei mir ist die seite allerdings nicht mehr erreichbar...
@Subversive1 (« P.S.: Hast Du auch noch was zum Thema beizutragen? Positionen, Erfahrungsberichte mit Themenbezug, Ideen zum Umgang mit der Problematik? »):
Hättest du diesen Thread aufmerksam verfolgt, wüsstest du, dass ich meine Meinung zum eigentlichen Thema (illegale Downloads aus dem Netz) bereits dargelegt habe. In diesem Zusammenhang lasse ich mir vielleicht noch eine gepflegte und fundierte Debatte bezüglich Datenschutz gefallen. Aber hier über rechtsfreie Räume oder den Zugang Minderjähriger zu pornographischen Inhalten zu diskutieren geht meiner Meinung nach weit am Thema vorbei und ist darüber hinaus auch nicht diskussionswürdig...
Das Thema ist aber nicht Deine Meinung zu illegalen Downloads aus dem Netz, sondern streng genommen der französische Versuch, dagegen vorzugehen.
Frage: ist es o.k., wenn sich die Exekutive eines Staates aus eigenem Antrieb dazu verpflichtet, Ermittlungsarbeit für einzlene private Firmen zu übernehmen, insbesondere, wenn es sich bei dabei um einen Fall von Zivilrecht handelt?
Ist das nicht ein grober Verstoß gegen das Prinzip, dass in Fällen des Zivilrechts die Initiative von einem der Beteiligten ausgehen muss, "ohne Kläger kein Richter".
Ist es also o.k., wenn der Staat auf Kosten der Steuerzahler einen Job übernimmt, den eigentlich die Industrie selber übernehmen müsste?
Ist es o.k., alleine aufgrund wirtschaftlicher Interessen einzelner Firmen so weit in die Rechte der eigenen Bürger einzugreifen?
Den Faschovorwurf habe ich geflissentlich überlesen (geh mal "Faschist" googeln, nicht immer nur im Autonomen Jugendzentrum rumhängen;) ) und über Dummheit lässt sich glücklicherweise streiten. Zudem bin ich generell kein Freund von "WORD"- oder "SIGNED"-Voten. Aber jedem das Seine, ist wohl heute modern.
Nun zum Inhaltlichen: Ich gehe davon aus, dass 95% jener Privathaushalte, die einen Traffic von über 5 Gigabyte haben, diesen durch Filesharing erzielen. @Skywise: ich verstehe Dein Problem nicht ganz. Der ISP bemerkt, dass Du einen hohen Traffic hast, überprüft diesen kurz und stellt fest, dass alles rechtens ist und fertig. Die anderen 95% bleiben hier jedoch hängen. Und um die geht es ja letztlich.
Raubkopieren/Filesharing sind keine Offizialdelikte, zum Glück für die Filesharer. Keine Urheberrechtsverletzungen sind Offizialdelikte. Wohl weil es nicht möglich ist, alle Delinquenten zu verfolgen. Insofern hast Du recht, dass es in gewisser Weise einen Paradigmenwechsel darstellt, wenn der Staat Indizien für den Prozess einer Unternehmung gegen eine Privatperson sammelt. Dies mag fragwürdig sein, aber es geht auch um eine Güterabwägung. Ich bin dafür, dass der Mensch ein kleines bisschen seiner Privatsphäre preisgibt, wenn man damit eine ganze Industrie vor massivem Diebstahl schützen kann. Schliesslich hängen an dieser Industrie auch viele Arbeitsplätze und bei den grossen öffentlichen Unternehmen via institutionelle Investoren auch Eure höchsteigenen Pensionen.
Und wieviel gibt man denn letztlich preis? Wohl viel weniger, als Ihr freiwillig preisgebt in den Bonuspunktprogrammen, Flugmeilenprogrammen, etc. wo ihr für ein paar lächerliche Punkte durch Euer Einkaufverhalten Euer Persönlichkeitsprofil offenbart. Es gibt nichts zu verharmlosen. Filesharing ist Diebstahl. Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. Im übrigen finde ich die aktuelle kommerzielle Popmusik deutlich hochwertiger als bspw. in den 90ern (Geschmackssache). Wenn man eine ganze Industrie vor massivem Missbrauch schützen kann, halte ich es darum für absolut opportun, das Download-Verhalten jener Leute zu scannen, die ein auffälliges Traffic-Profil aufweisen. Aber eben, ich hab ja auch nichts zu verbergen. 1984-Schwarzmalereien sind auch nicht angebracht.
Und nochmal Sarko rocks (nicht nur bzgl. dieses Themas).
Ja fast. Ich würde vielleicht den roten Stempel mit einer .mp3/avi-Endung ersetzen. Kann ja nicht so schwer sein, ein entsprechendes Programm zu schreiben. What's the big deal?
Der Generalverdacht ist ja im Grunde auch angebracht. Schliesslich macht p2p-Traffic nach einer ipoque-Studie von 2006 30% (tagsüber) resp. 70% (nachtsüber) am gesamten Internet-Traffic aus. Ich gehe aus, dass dieser Anteil noch ansteigt, auch aufgrund der immer weiter verbreiteten Breitband-Anschlüsse, die es ermöglichen, auch Video-Inhalte (Serien, Kinofilme) ziemlich zügig auf den Rechner zu laden. Wieviele Gründe gibt es denn, das neuste Madonna-Album (Beispiel) im mp3-Format zu verschicken? Okay, es mag sein, dass man das als E-Mail an sich selber sendet, bspw. um es auf einem anderen Rechner zu haben, einverstanden. Wenn die betreffende Person aber kein p2p-Filesharer ist, wird er wegen der (von mir willkürlich gesetzten) 5 GB-Hürde trotzdem nicht weiter erfasst werden, da er durch dieses Raster fällt.
@Krizztuffa (« Ja fast. Ich würde vielleicht den roten Stempel mit einer .mp3/avi-Endung ersetzen. Kann ja nicht so schwer sein, ein entsprechendes Programm zu schreiben. What's the big deal? »):
aha. wenn ich also ein paar aufnahmen á 4 stunden von feiern mache, weil ich z.B. partys veranstalte, und die dann zum test auf nen server hoch- und runterlade, dann krieg ich traffic. und das nicht wenig.
@Krizztuffa (« Dies mag fragwürdig sein, aber es geht auch um eine Güterabwägung. Ich bin dafür, dass der Mensch ein kleines bisschen seiner Privatsphäre preisgibt, wenn man damit eine ganze Industrie vor massivem Diebstahl schützen kann. »):
Lies mal nach was Diebstahl ist:@§242,1 StGB (« Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. »):
Da steht "wegnimmt". Wenn ich etwas downloade, nehme ich allerdings niemandem was weg, sondern reproduziere es mit eigenen Mitteln. Wie wenn Dir Deine Oma 'nen Nike-Pulli strikt...
Man könnte es auch so sagen:
Stealing music is like shaving Santa... You'd like to, but you can't... -- Moo Moo Says The Cow
@Krizztuffa (« Schliesslich hängen an dieser Industrie auch viele Arbeitsplätze und bei den grossen öffentlichen Unternehmen via institutionelle Investoren auch Eure höchsteigenen Pensionen. »):
Im Dritten Reich hing ein Großteil des Wohlstandes der Nation am Holocaust. Man hat ihn trotzdem gestoppt - auch auf die Gefahr hin, dass ein Land für immer in seiner eigenen Scheiße versinken könnte. Aber wie Du siehst haben wir's trotzdem geschafft. Ohne Adolf. Und wir schaffen's auch ohne die Musikindustrie.
Und wer mir jetzt mit Godwin kommt: Godwin's Law ist keine Regel, sondern eine häufige Beobachtung eines scheinbar standardisierten Verhaltens in Internet-Diskussionen. Wenn ihr solche Standardmenschen seid, die auf häufig auftretende Ereignisse auch nur standardisiert reagieren können, dann plz be quiet. Ham wer hier alle schon tausend mal gehört...
Im Übrigen: Auch die Ausbeutung Afrikas ist zur Erhaltung unseres Wohlstandes notwendig. Die könntest Du also mit den selben Argumenten verteidigen wie den Status der Musikindustrie und des Urheberrechts. @Krizztuffa (« Und wieviel gibt man denn letztlich preis? Wohl viel weniger, als Ihr freiwillig preisgebt in den Bonuspunktprogrammen, Flugmeilenprogrammen, etc. wo ihr für ein paar lächerliche Punkte durch Euer Einkaufverhalten Euer Persönlichkeitsprofil offenbart. »):
Auch wenn ich von Bonusprogrammen etc. nichts halte, u.a. weil man all zu leichtmütig sensible Daten irgendwelchen Unternehmen zu kommen lässt, hast Du den Unterschied, der Deinen Vergleich zum vollendeten Schwachsinn degradiert ja selbst genannt: freiwillig
Freiwillig kann jeder machen was er will. Egal wie schwachsinnig oder selbstzerstörerisch das auch immer sein mag. Die Herausgabe dieser Daten zu erzwingen ist 'ne ganz andere Nummer... @Krizztuffa (« Es gibt nichts zu verharmlosen. Filesharing ist Diebstahl. »):
s.o. @Krizztuffa (« Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. »):
1. Sie sprechen für sich. Richtig. Die exakten Zusammenhänge die zu einer Steigerung oder einer Minderung des Absatzes bestimmter Güter führen sind vielseitig und müssen detailliert analysiert werden. Man darf hier auch grundsätzliche soziale Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Bildung, Veränderte Jugendkultur, Geschlechterrollen und vieles, vieles mehr nicht außer Acht lassen. Bestimmte Ereignisse pauschal als Ursache für wirtschaftliche Entwicklungen zu betrachten ist hier vollkommen verfehlt.
2. Hast Du eine Übersicht der Umsatzentwicklung der gesamten MI über die letzten 20 Jahre? Mit Berücksichtigung von Inflation, Warenkörbe und der Umsatzentwicklung bei verwandten Konsumgütern (Unterhaltungsindustrie allgemein, Musikinstrumente) @Krizztuffa (« Wenn man eine ganze Industrie vor massivem Missbrauch schützen kann, halte ich es darum für absolut opportun, das Download-Verhalten jener Leute zu scannen, die ein auffälliges Traffic-Profil aufweisen. Aber eben, ich hab ja auch nichts zu verbergen. 1984-Schwarzmalereien sind auch nicht angebracht. »):
Wie kann ich eine ganze Industrie missbrauchen? Inwiefern missbrauche ich auch nur einen Song den ich downloade? Und was zum Teufel hat das mit dem Staat zu tun in dem ich lebe?
Vielleicht muss man die Definition von Diebstahl überdenken. Denn durch das Kopieren entsteht nunmal ein wirtschaftlicher und ideeller Schaden für den Rechteinhaber.
Die Definition dürfte aus einer Zeit stammen, als es technisch noch gar nicht möglich war, eine exakte Kopie von geistigen Inhalten zu erstellen, zumindest nicht ohne größeren Aufwand.
Womöglich stammt sie sogar aus einer Zeit, als das geistiges Eigentum noch gar nicht als schützenswert empfunden wurde.
@Krizztuffa (« Wieviele Gründe gibt es denn, das neuste Madonna-Album (Beispiel) im mp3-Format zu verschicken?^ »):
Die Angelegenheit mußt Du umgekehrt angehen: wie wahrscheinlich ist es, anhand des Traffics auf illegales Treiben zu schließen? Selbst urheberrechtlich geschütztes Material muß nicht immer illegal durch die Drähte wandern. Das gilt auch für den Krempel, der über P2P zugänglich ist. Erschwerend kommt hinzu, daß die Rechtslage bei P2P nicht gerade besonders einfach ist. Wenn Du Dir ein Micky-Maus-Logo über P2P nuckelst und dieser Server in Russland steht - welches Recht gilt da? Das amerikanische? Dann wäre auf der Micky Maus noch ein Copyright drauf. Das deutsche, weil Du in Deutschland sitzt? Dann würde das Urheberrecht gelten. Oder das russische, weil der Server in Russland steht? Dort sind die Schutzrechte für die Micky Maus bereits abgelaufen und die Maus ist somit frei verfügbar. Hm!
P. S.: @Krizztuffa (« Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. »):
Japp. Trotzdem nochmal zum Drübergrübeln: ich lese ständig was von Umsatz-Einbrüchen bei der Musikindustrie. Nur - "Umsatz" =/= "Gewinn".
@HerrDerFlinten (« Aber hier über rechtsfreie Räume oder den Zugang Minderjähriger zu pornographischen Inhalten zu diskutieren geht meiner Meinung nach weit am Thema vorbei und ist darüber hinaus auch nicht diskussionswürdig... »):
Ich bin hier nur auf den weitverbreiteten Irrglauben, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, eingegangen.
Und damit geht meine Äußerung mal absolut nicht am Thema vorbei sondern rückt die zentrale Frage um die es hier geht in den Mittelpunkt. Die Frage lautet:
Reichen die juristischen Grundlagen um es den Behörden zu ermöglichen Rechtsvertöße die im Internet stattfinden, vollkommen unabhängig ihrer Art, ausreichend zu verfolgen um die Gesellschaft, den Auftraggeber (Big Boss) der Regierung so zu schützen, das Recht und Ordnung nach Maßgabe des Gesetzes gewährleistet sind?
Ich meine ja. Schäuble meint Nein, genauso auch die MI. Und die Regierung streitet noch darüber...
Und was die Diskusionswürdigkeit betrifft: Die Frage, in wiefern Du in der Position bist zu entscheiden welche Themen diskussionswürdig sind und welche nicht, ist diskussionswürdig...
@BzR (« Vielleicht muss man die Definition von Diebstahl überdenken. Denn durch das Kopieren entsteht nunmal ein wirtschaftlicher und ideeller Schaden für den Rechteinhaber. »):
Es gibt aber auch Gesetze, die die nicht autorisierte Reproduktuion markenrechtlich geschützter Güter reglementieren - Und die sind Meiner Meinung nach vollkommen ausreichend um Raubkopien angemessen zu bestrafen...
Es geht mir hier nicht um die Bestrafung, sondern um den moralischen Stellenwert.
Markenrechtliche Geschichten sind auch nicht ganz das Thema, denn da geht es meistens um Unternehmen, die ihre Produkte am Markt abgrenzen wollen.
Um bei Deinem Beispiel des Nike-Pullovers zu bleiben, den die Omi strickt: Näher an der Problematik wäre, Du hättest eine quasi kostenlose Möglichkeit gefunden, Materie verlustfrei zu reproduzieren (stell Dir einen Star-Trek-Replikator vor), und würdest jetzt anfangen, kostenlos Nike-Pullis an jeden zu verteilen, der einen haben möchte.
Wirtschaftlicher Schaden für Nike? Ich denke schon.
Am Freitag unterzeichnete Nicolas Sarkozy im Elysée-Palast mit Providern und Rechteinhabern ein Abkommen, das die Urheberrechte im französischem Netz sichern soll. Der Präsident der Grande Nation sorgt sich angeblich um französische Filme, Musik und E-Bücher, die kostenlos über die "nouvelle frontière" …
@Paranoid_Android (« nach deutschem jugendschutzrecht ist youporn halt nicht legal, da keine altersprüfung in geeigneter form stattfindet. daher steht die seite ja auch auf dem index. »):
Soviel zum Thema rechtsfreier Raum...
Naja, ich bin bei Arcor, und ich habe gerade nachgesehen: Youporn ist derzeit noch erreichbar.
Der Witz an der Sache, und er unterstützt so wunderbar, was ich gemeint habe:
Der Jugendschutz wurde als Vorwand benutzt, ausgerechnet von einem kommerziellen Porno-Anbieter, um seine Geschäftsinteressen zu schützen.
Dabei ging es null um den Schutz von Minderjährigen, sondern alleine darum, dass jemand anderes etwas umsonst zur Verfügung stellt, für das man selber Geld verlangen will.
@BzR (« Naja, ich bin bei Arcor, und ich habe gerade nachgesehen: Youporn ist derzeit noch erreichbar.
Der Witz an der Sache, und er unterstützt so wunderbar, was ich gemeint habe:
Der Jugendschutz wurde als Vorwand benutzt, ausgerechnet von einem kommerziellen Porno-Anbieter, um seine Geschäftsinteressen zu schützen.
Dabei ging es null um den Schutz von Minderjährigen, sondern alleine darum, dass jemand anderes etwas umsonst zur Verfügung stellt, für das man selber Geld verlangen will. »):
na das steht ja außer frage----bei mir ist die seite allerdings nicht mehr erreichbar...
@BzR (« Naja, ich bin bei Arcor, und ich habe gerade nachgesehen: Youporn ist derzeit noch erreichbar. »):
habs bei nem kumpel probiert, der arcor hat, da gings auch nicht mehr.
@Subversive1 (« P.S.: Hast Du auch noch was zum Thema beizutragen? Positionen, Erfahrungsberichte mit Themenbezug, Ideen zum Umgang mit der Problematik? »):
Hättest du diesen Thread aufmerksam verfolgt, wüsstest du, dass ich meine Meinung zum eigentlichen Thema (illegale Downloads aus dem Netz) bereits dargelegt habe. In diesem Zusammenhang lasse ich mir vielleicht noch eine gepflegte und fundierte Debatte bezüglich Datenschutz gefallen. Aber hier über rechtsfreie Räume oder den Zugang Minderjähriger zu pornographischen Inhalten zu diskutieren geht meiner Meinung nach weit am Thema vorbei und ist darüber hinaus auch nicht diskussionswürdig...
Das Thema ist aber nicht Deine Meinung zu illegalen Downloads aus dem Netz, sondern streng genommen der französische Versuch, dagegen vorzugehen.
Frage: ist es o.k., wenn sich die Exekutive eines Staates aus eigenem Antrieb dazu verpflichtet, Ermittlungsarbeit für einzlene private Firmen zu übernehmen, insbesondere, wenn es sich bei dabei um einen Fall von Zivilrecht handelt?
Ist das nicht ein grober Verstoß gegen das Prinzip, dass in Fällen des Zivilrechts die Initiative von einem der Beteiligten ausgehen muss, "ohne Kläger kein Richter".
Ist es also o.k., wenn der Staat auf Kosten der Steuerzahler einen Job übernimmt, den eigentlich die Industrie selber übernehmen müsste?
Ist es o.k., alleine aufgrund wirtschaftlicher Interessen einzelner Firmen so weit in die Rechte der eigenen Bürger einzugreifen?
Wohin führt eine solche Entwicklung?
Den Faschovorwurf habe ich geflissentlich überlesen (geh mal "Faschist" googeln, nicht immer nur im Autonomen Jugendzentrum rumhängen;) ) und über Dummheit lässt sich glücklicherweise streiten. Zudem bin ich generell kein Freund von "WORD"- oder "SIGNED"-Voten. Aber jedem das Seine, ist wohl heute modern.
Nun zum Inhaltlichen: Ich gehe davon aus, dass 95% jener Privathaushalte, die einen Traffic von über 5 Gigabyte haben, diesen durch Filesharing erzielen. @Skywise: ich verstehe Dein Problem nicht ganz. Der ISP bemerkt, dass Du einen hohen Traffic hast, überprüft diesen kurz und stellt fest, dass alles rechtens ist und fertig. Die anderen 95% bleiben hier jedoch hängen. Und um die geht es ja letztlich.
Raubkopieren/Filesharing sind keine Offizialdelikte, zum Glück für die Filesharer. Keine Urheberrechtsverletzungen sind Offizialdelikte. Wohl weil es nicht möglich ist, alle Delinquenten zu verfolgen. Insofern hast Du recht, dass es in gewisser Weise einen Paradigmenwechsel darstellt, wenn der Staat Indizien für den Prozess einer Unternehmung gegen eine Privatperson sammelt. Dies mag fragwürdig sein, aber es geht auch um eine Güterabwägung. Ich bin dafür, dass der Mensch ein kleines bisschen seiner Privatsphäre preisgibt, wenn man damit eine ganze Industrie vor massivem Diebstahl schützen kann. Schliesslich hängen an dieser Industrie auch viele Arbeitsplätze und bei den grossen öffentlichen Unternehmen via institutionelle Investoren auch Eure höchsteigenen Pensionen.
Und wieviel gibt man denn letztlich preis? Wohl viel weniger, als Ihr freiwillig preisgebt in den Bonuspunktprogrammen, Flugmeilenprogrammen, etc. wo ihr für ein paar lächerliche Punkte durch Euer Einkaufverhalten Euer Persönlichkeitsprofil offenbart.
Es gibt nichts zu verharmlosen. Filesharing ist Diebstahl. Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. Im übrigen finde ich die aktuelle kommerzielle Popmusik deutlich hochwertiger als bspw. in den 90ern (Geschmackssache).
Wenn man eine ganze Industrie vor massivem Missbrauch schützen kann, halte ich es darum für absolut opportun, das Download-Verhalten jener Leute zu scannen, die ein auffälliges Traffic-Profil aufweisen. Aber eben, ich hab ja auch nichts zu verbergen. 1984-Schwarzmalereien sind auch nicht angebracht.
Und nochmal Sarko rocks (nicht nur bzgl. dieses Themas).
man schaut nur mal kurz, ob alles rechtens ist. haben ja alle dateien in den 5GB aufwärts nen dicken roten stempel, ne?
Autonome Jugendzentren, lol.
Ja fast. Ich würde vielleicht den roten Stempel mit einer .mp3/avi-Endung ersetzen. Kann ja nicht so schwer sein, ein entsprechendes Programm zu schreiben. What's the big deal?
Das Problem ist der Generalverdacht. Es gibt genug Gründe, so etwas legal zu verschicken...
Der Generalverdacht ist ja im Grunde auch angebracht. Schliesslich macht p2p-Traffic nach einer ipoque-Studie von 2006 30% (tagsüber) resp. 70% (nachtsüber) am gesamten Internet-Traffic aus. Ich gehe aus, dass dieser Anteil noch ansteigt, auch aufgrund der immer weiter verbreiteten Breitband-Anschlüsse, die es ermöglichen, auch Video-Inhalte (Serien, Kinofilme) ziemlich zügig auf den Rechner zu laden.
Wieviele Gründe gibt es denn, das neuste Madonna-Album (Beispiel) im mp3-Format zu verschicken? Okay, es mag sein, dass man das als E-Mail an sich selber sendet, bspw. um es auf einem anderen Rechner zu haben, einverstanden. Wenn die betreffende Person aber kein p2p-Filesharer ist, wird er wegen der (von mir willkürlich gesetzten) 5 GB-Hürde trotzdem nicht weiter erfasst werden, da er durch dieses Raster fällt.
@Krizztuffa (« Ja fast. Ich würde vielleicht den roten Stempel mit einer .mp3/avi-Endung ersetzen. Kann ja nicht so schwer sein, ein entsprechendes Programm zu schreiben. What's the big deal? »):
aha. wenn ich also ein paar aufnahmen á 4 stunden von feiern mache, weil ich z.B. partys veranstalte, und die dann zum test auf nen server hoch- und runterlade, dann krieg ich traffic. und das nicht wenig.
@Krizztuffa (« Dies mag fragwürdig sein, aber es geht auch um eine Güterabwägung. Ich bin dafür, dass der Mensch ein kleines bisschen seiner Privatsphäre preisgibt, wenn man damit eine ganze Industrie vor massivem Diebstahl schützen kann. »):
Lies mal nach was Diebstahl ist:@§242,1 StGB («
Wer eine fremde bewegliche Sache einem anderen in der Absicht wegnimmt, die Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zuzueignen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. »):
Da steht "wegnimmt". Wenn ich etwas downloade, nehme ich allerdings niemandem was weg, sondern reproduziere es mit eigenen Mitteln. Wie wenn Dir Deine Oma 'nen Nike-Pulli strikt...
Man könnte es auch so sagen:
Stealing music is like shaving Santa...
You'd like to, but you can't...
-- Moo Moo Says The Cow
@Krizztuffa («
Schliesslich hängen an dieser Industrie auch viele Arbeitsplätze und bei den grossen öffentlichen Unternehmen via institutionelle Investoren auch Eure höchsteigenen Pensionen. »):
Im Dritten Reich hing ein Großteil des Wohlstandes der Nation am Holocaust. Man hat ihn trotzdem gestoppt - auch auf die Gefahr hin, dass ein Land für immer in seiner eigenen Scheiße versinken könnte. Aber wie Du siehst haben wir's trotzdem geschafft. Ohne Adolf. Und wir schaffen's auch ohne die Musikindustrie.
Und wer mir jetzt mit Godwin kommt: Godwin's Law ist keine Regel, sondern eine häufige Beobachtung eines scheinbar standardisierten Verhaltens in Internet-Diskussionen. Wenn ihr solche Standardmenschen seid, die auf häufig auftretende Ereignisse auch nur standardisiert reagieren können, dann plz be quiet. Ham wer hier alle schon tausend mal gehört...
Im Übrigen: Auch die Ausbeutung Afrikas ist zur Erhaltung unseres Wohlstandes notwendig. Die könntest Du also mit den selben Argumenten verteidigen wie den Status der Musikindustrie und des Urheberrechts.
@Krizztuffa («
Und wieviel gibt man denn letztlich preis? Wohl viel weniger, als Ihr freiwillig preisgebt in den Bonuspunktprogrammen, Flugmeilenprogrammen, etc. wo ihr für ein paar lächerliche Punkte durch Euer Einkaufverhalten Euer Persönlichkeitsprofil offenbart. »):
Auch wenn ich von Bonusprogrammen etc. nichts halte, u.a. weil man all zu leichtmütig sensible Daten irgendwelchen Unternehmen zu kommen lässt, hast Du den Unterschied, der Deinen Vergleich zum vollendeten Schwachsinn degradiert ja selbst genannt: freiwillig
Freiwillig kann jeder machen was er will. Egal wie schwachsinnig oder selbstzerstörerisch das auch immer sein mag. Die Herausgabe dieser Daten zu erzwingen ist 'ne ganz andere Nummer...
@Krizztuffa («
Es gibt nichts zu verharmlosen. Filesharing ist Diebstahl. »):
s.o.
@Krizztuffa («
Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. »):
1. Sie sprechen für sich. Richtig. Die exakten Zusammenhänge die zu einer Steigerung oder einer Minderung des Absatzes bestimmter Güter führen sind vielseitig und müssen detailliert analysiert werden. Man darf hier auch grundsätzliche soziale Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Bildung, Veränderte Jugendkultur, Geschlechterrollen und vieles, vieles mehr nicht außer Acht lassen. Bestimmte Ereignisse pauschal als Ursache für wirtschaftliche Entwicklungen zu betrachten ist hier vollkommen verfehlt.
2. Hast Du eine Übersicht der Umsatzentwicklung der gesamten MI über die letzten 20 Jahre? Mit Berücksichtigung von Inflation, Warenkörbe und der Umsatzentwicklung bei verwandten Konsumgütern (Unterhaltungsindustrie allgemein, Musikinstrumente)
@Krizztuffa («
Wenn man eine ganze Industrie vor massivem Missbrauch schützen kann, halte ich es darum für absolut opportun, das Download-Verhalten jener Leute zu scannen, die ein auffälliges Traffic-Profil aufweisen. Aber eben, ich hab ja auch nichts zu verbergen. 1984-Schwarzmalereien sind auch nicht angebracht. »):
Wie kann ich eine ganze Industrie missbrauchen? Inwiefern missbrauche ich auch nur einen Song den ich downloade? Und was zum Teufel hat das mit dem Staat zu tun in dem ich lebe?
Vielleicht muss man die Definition von Diebstahl überdenken. Denn durch das Kopieren entsteht nunmal ein wirtschaftlicher und ideeller Schaden für den Rechteinhaber.
Die Definition dürfte aus einer Zeit stammen, als es technisch noch gar nicht möglich war, eine exakte Kopie von geistigen Inhalten zu erstellen, zumindest nicht ohne größeren Aufwand.
Womöglich stammt sie sogar aus einer Zeit, als das geistiges Eigentum noch gar nicht als schützenswert empfunden wurde.
@Krizztuffa (« Wieviele Gründe gibt es denn, das neuste Madonna-Album (Beispiel) im mp3-Format zu verschicken?^ »):
Die Angelegenheit mußt Du umgekehrt angehen: wie wahrscheinlich ist es, anhand des Traffics auf illegales Treiben zu schließen? Selbst urheberrechtlich geschütztes Material muß nicht immer illegal durch die Drähte wandern. Das gilt auch für den Krempel, der über P2P zugänglich ist.
Erschwerend kommt hinzu, daß die Rechtslage bei P2P nicht gerade besonders einfach ist.
Wenn Du Dir ein Micky-Maus-Logo über P2P nuckelst und dieser Server in Russland steht - welches Recht gilt da? Das amerikanische? Dann wäre auf der Micky Maus noch ein Copyright drauf. Das deutsche, weil Du in Deutschland sitzt? Dann würde das Urheberrecht gelten. Oder das russische, weil der Server in Russland steht? Dort sind die Schutzrechte für die Micky Maus bereits abgelaufen und die Maus ist somit frei verfügbar. Hm!
Gruß
Skywise
P. S.:
@Krizztuffa («
Und die eingebrochenen Umsätze in der Musikindustrie sprechen für sich. Bitte kein Schönredner-Gesülze von wegen "die Musikindustrie ist eingebrochen wegen mangelnder Kreativität und Qualität". Ist doch alles Unsinn, in den Achtziger gab es auch viel Cash-Flow-orientierte Schrottmusik und die Umsätze waren trotzdem viel höher. »):
Japp. Trotzdem nochmal zum Drübergrübeln: ich lese ständig was von Umsatz-Einbrüchen bei der Musikindustrie. Nur - "Umsatz" =/= "Gewinn".
Gruß
Skywise
@HerrDerFlinten (« Aber hier über rechtsfreie Räume oder den Zugang Minderjähriger zu pornographischen Inhalten zu diskutieren geht meiner Meinung nach weit am Thema vorbei und ist darüber hinaus auch nicht diskussionswürdig... »):
Ich bin hier nur auf den weitverbreiteten Irrglauben, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, eingegangen.
Und damit geht meine Äußerung mal absolut nicht am Thema vorbei sondern rückt die zentrale Frage um die es hier geht in den Mittelpunkt. Die Frage lautet:
Reichen die juristischen Grundlagen um es den Behörden zu ermöglichen Rechtsvertöße die im Internet stattfinden, vollkommen unabhängig ihrer Art, ausreichend zu verfolgen um die Gesellschaft, den Auftraggeber (Big Boss) der Regierung so zu schützen, das Recht und Ordnung nach Maßgabe des Gesetzes gewährleistet sind?
Ich meine ja. Schäuble meint Nein, genauso auch die MI. Und die Regierung streitet noch darüber...
Und was die Diskusionswürdigkeit betrifft: Die Frage, in wiefern Du in der Position bist zu entscheiden welche Themen diskussionswürdig sind und welche nicht, ist diskussionswürdig...
@BzR (« Vielleicht muss man die Definition von Diebstahl überdenken. Denn durch das Kopieren entsteht nunmal ein wirtschaftlicher und ideeller Schaden für den Rechteinhaber. »):
Es gibt aber auch Gesetze, die die nicht autorisierte Reproduktuion markenrechtlich geschützter Güter reglementieren - Und die sind Meiner Meinung nach vollkommen ausreichend um Raubkopien angemessen zu bestrafen...
Es geht mir hier nicht um die Bestrafung, sondern um den moralischen Stellenwert.
Markenrechtliche Geschichten sind auch nicht ganz das Thema, denn da geht es meistens um Unternehmen, die ihre Produkte am Markt abgrenzen wollen.
Um bei Deinem Beispiel des Nike-Pullovers zu bleiben, den die Omi strickt: Näher an der Problematik wäre, Du hättest eine quasi kostenlose Möglichkeit gefunden, Materie verlustfrei zu reproduzieren (stell Dir einen Star-Trek-Replikator vor), und würdest jetzt anfangen, kostenlos Nike-Pullis an jeden zu verteilen, der einen haben möchte.
Wirtschaftlicher Schaden für Nike? Ich denke schon.
@BzR (« Das Thema ist aber nicht Deine Meinung zu illegalen Downloads aus dem Netz »):
Ich kann mich nicht entsinnen, das Thema so definiert zu haben aber ist ja auch egal... .