Am Freitag unterzeichnete Nicolas Sarkozy im Elysée-Palast mit Providern und Rechteinhabern ein Abkommen, das die Urheberrechte im französischem Netz sichern soll. Der Präsident der Grande Nation sorgt sich angeblich um französische Filme, Musik und E-Bücher, die kostenlos über die "nouvelle frontière" …

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  • Vor 17 Jahren

    Hallo Subversive. Danke für Dein Posting. Ich finde es sehr interessant, bitte Dich aber nicht zu ausschweifend zu werden. Ich nehme zwar Stellung zu Holocaust, Afrika, juristischen Exkursen etc. Aber ich bitte Dich beim Thema zu bleiben. Ich bin zudem kein Freund von Zitier-Exzessen. Vielleicht kannst Du da auch ein wenig sparsamer mit umgehen. Danke!

    1. Viertel Deines Postings: Korinthenkackerei. Fakt ist: zumindest das Uploaden urheberrechtsgeschützter Musik ist eindeutig und zweifellos illegal. Heutiges Filesharing geht nicht ohne uploaden. Basta. Ob Du das jetzt Reproduktion oder Diebstahl ist mir gleichgültig, das kannst Du mit Deiner Oma klären.

    2. Viertel Deines Postings: Deine Bemerkungen zum Holocaust mag ich eigentlich wirklich nicht kommentieren. Nur so viel: dass der Wohlstand Deutschlands in der Vorkriegszeit am Holocaust hing, halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Ich sehe eher die Aufrüstungsindustrie und die sonstigen Staatsausgaben nach keynesianischer Prägung (Stichwort: Autobahnen) als hierfür verantwortlich. Von der Arisierung konnte nur ein kleiner Teil profitieren. Nicht zu sprechen von dem gewaltigen Humankapital, das durch den Holocaust verloren ging.
    Afrika ist hingegen völlig irrelevant für unseren heutigen Wohlstand. Der basiert keineswegs auf einer"Ausbeutung" Afrikas, wie Du sie ansprichst. Schon lange nicht mehr. Das hast Du wohl im Autonomen Jugendzentrum aufgeschnappt.

    3. Viertel Deines Postings: Bzgl. Bonusprogramme: natürlich sind sie frewillig. Und dennoch machen viele von jenen mit, die ansonsten gross gegen den "gläsernen Menschen" anschreien, weil sie einmal im Jahr für 10% weniger einkaufen wollen. Das ist ja genau der Punkt, den ich hier machen will. Dass Du da nicht mitmachst, spricht für Dich. Allerdings gibt es schon heute Unternehmen, die sammeln wild Informationen über Dich. Die Kreditkartengesellschaften. Da kannst Du Dich nur gegen wehren, wenn Du wirklich keine KK besitzt, was heute wohl ziemlich schwierig ist.

    4. Viertel: Für eine Umsatz-Analyse der letzten 20 Jahre habe ich jetzt wirklich keine Zeit. Ich bin aber sicher, dass sie das bestätigt, was ich sage. Schauen wir uns also nur die kurzfristige Vergangenheit an. Alleine im Jahr 2005 hat die Musikindustrie in den USA 5.3% weniger Umsatz mit Musik erzielt als im Vorjahr. Und das bei einem deutlichen Wirtschaftswachstum und grandioser Konsumstimmung. Das führt auch inflationsbereinigt noch zu einem deutlichen Minus. Ökonomische Faktoren können daher für den Niedergang sicherlich ausgeschlossen werden. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, welchen Einfluss Deine sozialen Parameter haben, die Du aufführst . Geschlechterbewusstsein halte ich für irelevant, Bildung ebenfalls, denn das Bedürfnis nach Musik-Konsumption besteht unabhängig davon, ob man einen Uni- oder Realschulabschluss besucht hat. die Arbeitslosigkeit ist z.B. in den UK sogar deutlich niedriger als vor 20 Jahren (dank Maggie), in den USA und Deutschland sicherlich nicht signifikant höher. Ich denke die heutigen Jugendkulturen sind zudem sogar eher konsumfreudiger als frühere, was ja zu stärkerer Nachfrage nach CDs führen müsste. Aber eben, gerade die wissen manchmal gar nicht mehr, dass man für Musik bezahlen sollte.

    Missbrauch im Sinne von Runterladen und Weitergeben von geistigem Eigentum im grossen Stil, sollte eigentlich selbst-erklärend sein, aber ich wiederhole das gerne noch mal.

    So, jetzt muss ich aber wirklich nochmal was arbeiten!

  • Vor 17 Jahren

    Hallo Skywise: Du hast Recht. Vereinfacht ist natürlich Gewinn=Umsatz minus Kosten. Wenn man also seine Gewinnmarge behalten will, was tut man?

    Richtig! Man schraubt an den Kosten. Das heisst, man entlässt Leute, man investiert weniger in das Talent-Scouting, man investiert in weniger risikoreichte Projekte (d.h. Bands, die vielleicht etwas anders klingen als der Rest...), und so weiter. Alles Dinge, die Ihr beim besten Willen nicht gutheissen könnt. Und dennoch führt das grenzenlose Download-Verhalten zu ebendiesen Effekten.

  • Vor 17 Jahren

    @BzR (« Es geht mir hier nicht um die Bestrafung, sondern um den moralischen Stellenwert.

    Markenrechtliche Geschichten sind auch nicht ganz das Thema, denn da geht es meistens um Unternehmen, die ihre Produkte am Markt abgrenzen wollen.

    Um bei Deinem Beispiel des Nike-Pullovers zu bleiben, den die Omi strickt: Näher an der Problematik wäre, Du hättest eine quasi kostenlose Möglichkeit gefunden, Materie verlustfrei zu reproduzieren (stell Dir einen Star-Trek-Replikator vor), und würdest jetzt anfangen, kostenlos Nike-Pullis an jeden zu verteilen, der einen haben möchte.

    Wirtschaftlicher Schaden für Nike? Ich denke schon. »):

    Absolut richtig. Da drängt sich in der Folge aber zwingend die Frage auf, wie man diesem Problem Herr werden soll, zumal es nicht nur um ein Produkt eines Unternehmens geht. Von dem Problem sind schlicht und ergreifend mehrere komplette Branchen betroffen.

    Es ist nur immer lustig zu sehen, dass gerade diejenigen am lautesten nach Datenschutz rufen, welche den Einsatz solcher Maßnahmen überhaupt erst nötig machen. Ich finde es nach wie vor gut, dass drastisch gegen illegale down- bzw. uploads vorgegangen wird. Die Maßnahme, die jetzt in Frankreich diskutiert wird ist grundsätzlich gut (wie ich breits erwähnte). Um dabei Einzelheiten zu diskutieren reicht ein Artikel als Grundlage sicher nicht aus.

  • Vor 17 Jahren

    Und genau da widerspreche ich Dir. Man kann nicht einfach hergehen, und allen Internetusern die Freiheiten einschränken, und den Datenschutz schwächen, bloß, weil Einzelne das missbrauchen.

    Das meine ich mit Generalverdacht.

    Strafverfolgung kann nur dort einsetzen, wo ein konkreter Einzel-Verdacht auf ein konkret verübtes Verbrechen vorliegt.

    Dann kann man gegen die Leute vorgehen, vorher nicht.

    Alles andere führt irgendwann zu "Der sieht aus wie ein Dieb, sperrt ihn ein!"

    Abgesehen davon darf und kann es nicht sein, dass einzelne Industrievertreter Bürgerrechte außer Kraft setzen können.

  • Vor 17 Jahren

    @BzR: darf ich mal nachfragen, wie Du dem Problem hold werden würdest?

  • Vor 17 Jahren

    @BzR (« Und genau da widerspreche ich Dir. Man kann nicht einfach hergehen, und allen Internetusern die Freiheiten einschränken, und den Datenschutz schwächen, bloß, weil Einzelne das missbrauchen.

    Das meine ich mit Generalverdacht.

    Strafverfolgung kann nur dort einsetzen, wo ein konkreter Einzel-Verdacht auf ein konkret verübtes Verbrechen vorliegt.

    Dann kann man gegen die Leute vorgehen, vorher nicht.

    Alles andere führt irgendwann zu "Der sieht aus wie ein Dieb, sperrt ihn ein!"

    Abgesehen davon darf und kann es nicht sein, dass einzelne Industrievertreter Bürgerrechte außer Kraft setzen können. »):

    Ich verstehe deinen Punkt voll und ganz. Nur wäre es dann auch hilfreich, wenn du einen alternativen Vorschlag zur Behebung des Problems machen könntest. Also mir fällt keiner mehr ein.
    Es ist ja nicht so, dass es von Seiten der Unterhaltungsindustrie in den letzten 6 oder 7 Jahren nicht mit dem Mittel der behutsamen Aufklärung versucht worden wäre. Alle Apelle, Bitten oder Drohungen sind doch geradewegs an den Schuldigen vorbei ins Leere gelaufen. Die User hatten also sehr lange Zeit eigenverantwortlich zu Handeln. Es scheint aber wieder mal, dass regulierend eingegriffen werden muss um ein branchenbedrohendes Phänomen einzudämmen. Das ist, und da gebe ich dir Recht, schade, beschämend und beunruhigend...

  • Vor 17 Jahren

    Ich würde einfach die ganze Menschheit einsperren, dann wären auch Raubkopien kein Thema mehr...

    Im Prinzip machen es die Plattenfirmen bisher richtig. Die P2P-Provider anzeigen, bei begründetem Verdacht zur Herausgabe der Userdaten zwingen, und dann Einzelpersonen oder Firmen verklagen, solange die Beweise ausreichen.

    Zudem könnte man sich neue Vermarktungsstrategien ausdenken, das Produkt "Tonträger" wieder attrakriver machen, eventuell die Preise senken usw.

  • Vor 17 Jahren

    Nachtrag:
    Wer ist denn schuld daran, dass Musik heute als Konsumgut und nicht mehr als Kunst angesehen wird?

  • Vor 17 Jahren

    Ich würde auch gerne mal wissen, für welche Art von Musik die Verkaufszahlen sinken.

    Ich vermute ja mal, dass es bei "Chartmusik" (Majors..) einen stärkeren Schwund gibt, als bei Nischenmusik. Wenn sich das bewahrheiten sollte, sehe ich keinen Grund, warum die aktuelle Entwicklung der Verkaufszahlen ein Grund zur Sorge sein sollte :cool:

  • Vor 17 Jahren

    Interssanterweise wohl nein. Der Schwund existiert, was ich gelesen habe, zumindest bei Populärmusik genreüberfreifend, auch wenn er bei den entsprechenden Topsellern in Zahlen höhere Einbußen bringen wird.

    Mich würde dennoch tatsächlich interessieren, in wie weit diese Umsatzeinbußen zeitlich mit P2P-Technik korrelieren. Ich erinnere mich, dass die Plattenformen schon geheult ahben, als die ersten billigen CD-Brenner auf den Markt kamen.

  • Vor 17 Jahren

    @BzR: verzeih mein technisches Unverständnis. Aber was genau meinst Du mit P2P-Provider? Meines Wissens läuft das bei den heutigen Technologien (Bittorrent, etc.) doch völlig dezentral.

    Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass der französische Ansatz gar nicht so schlecht ist, solange ein guter Algorithmus bei den ISPs dafür sorgt, dass die wirklichen Missetäter rausgefiltert werden. Dieser Prozess kann durchaus anonym ablaufen und erst, wenn sich ein Verdacht auf illegale Aktivitäten erhärtet und mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Übeltäter ausgegangen werden kann, das ganze mit einem Namen gemappt wird.

    Ich denke aber, die Diskussion in diese Richtung bringt uns nicht mehr wirklich weiter. Ich denke, es wäre interessanter über andere Lösungsansätze zu diskutieren, wie durch BzR begonnen.

    Mein Vorschlag wäre, dass Bands ihre Musik gratis distribuieren, dafür aber auf grosse Touren gehen und mit sehr happigen Eintrittspreisen ihr Leben und Studiokosten finanzieren. Mit happig meine ich noch deutlich höher als heute, damit sich das Geschäftsmodell auch rechnet und mit den heutigen Einnahmen vergleichbar ist.

  • Vor 17 Jahren

    aber mal andersrum: kenn genug platten, deren stückzahlen so gering sind (deutlich unter 500), dass sie irgendwann vergriffen sind. was dann?

  • Vor 17 Jahren

    @BzR (« Nachtrag:
    Wer ist denn schuld daran, dass Musik heute als Konsumgut und nicht mehr als Kunst angesehen wird? »):

    Ich glaube zu verstehen worauf du hinaus willst, aber ich weigere mich die Schuld daran einzig bei den major Labels zu suchen. Ich denke das ist zu großen Teilen durch den sich wandelnden Zeitgeist zu erklären. Zudem ist es schlichtweg so, dass die einzige Zielgruppe, die noch fleißig Platten kauft nicht all zu viel von Kunst hält... :D.

    Nun ja und es wurde ja in der Vegangenheit durchaus viel versucht um im Marketing neue Wege zu beschreiten und den Konsumenten Alternativen anzubieten. Siehe die neuen Distributionswege über musicstores wie beispielsweise i-tunes... . Von den Preisen ist das absolut vertretbar...

  • Vor 17 Jahren

    Wenn dem so wäre, dass nur die grossen Mainstream-Bands/Musiker betroffen sind, würden wohl nicht andauernd kleine Independent-Labels zugrunde gehen (stand nicht erst vor kurzem eine entsprechende News auf laut.de oder hab ich das woanders gelesen?)

  • Vor 17 Jahren

    @masterpiece (« aber mal andersrum: kenn genug platten, deren stückzahlen so gering sind (deutlich unter 500), dass sie irgendwann vergriffen sind. was dann? »):

    ich will die saetia 7inch :(

  • Vor 17 Jahren

    @Krizztuffa (« Mein Vorschlag wäre, dass Bands ihre Musik gratis distribuieren, dafür aber auf grosse Touren gehen und mit sehr happigen Eintrittspreisen ihr Leben und Studiokosten finanzieren. Mit happig meine ich noch deutlich höher als heute, damit sich das Geschäftsmodell auch rechnet und mit den heutigen Einnahmen vergleichbar ist. »):

    erstens ist das doch mittlerweile bereits so, dass die Eintrittspreise bei fast allen Arten von Künstlern (aber v.a. bei sehr großen) ziemlich in die Höhe geschnellt sind.

    Andererseits bin ich seltenst auf ausverkauften Konzerten. Das wäre also eher ein Schnitt ins eigene Mark (hier wiederum eher bei kleineren...).

    Und zu den Verkaufszahlen nochmal: Wo werden die denn genau erhoben? Wer macht Statistiken über Platten von kleinen (fast schon DIY) Labels, die ihre Platten fast nur auf Konzerten (entweder direkt durch die Bands oder durch sogenannte "Distros") und über nicht an Chartmessungen teilnehmende Mailorder vertreiben?

    Ich höre die Meldungen von Umsatzeinbußen immer nur von Majors und irgendwelchen Phonoverbänden. Woran erkenn ich, welche Labels überhaupt Mitglieder dieses Verbands sind bzw. andersrum wie viele Labels es eben nicht sind?

  • Vor 17 Jahren

    @Krizztuffa (« Wenn dem so wäre, dass nur die grossen Mainstream-Bands/Musiker betroffen sind, würden wohl nicht andauernd kleine Independent-Labels zugrunde gehen (stand nicht erst vor kurzem eine entsprechende News auf laut.de oder hab ich das woanders gelesen?) »):

    wenn laut von nem Labeltod berichtet, mag das zwar ein Indie-Label gewesen sein, aber sicherlich kein allzu kleines.

  • Vor 17 Jahren

    @Krizztuffa («

    Mein Vorschlag wäre, dass Bands ihre Musik gratis distribuieren, dafür aber auf grosse Touren gehen und mit sehr happigen Eintrittspreisen ihr Leben und Studiokosten finanzieren. Mit happig meine ich noch deutlich höher als heute, damit sich das Geschäftsmodell auch rechnet und mit den heutigen Einnahmen vergleichbar ist. »):

    Das ist ja auch das, was viele Filesharer fordern.

    Allerdings Frage an die Fileshare-Pro-Fraktion: ist es dann nicht auch völlig o.k., alle technischen Mittel auszuschöpfen, um den Eintrittspreis zu umgehen.

    Andere Frage: Was ist mit Künstlern, bei denen Live-Aiftritte einfach nicht Teil des Konzepts sind, da ihre Musik nicht live entsteht?

  • Vor 17 Jahren

    Also ich habe einige Acts gesehen, deren Musik eigentlich nicht für die live-Reproduktion, wie Du es nennst, gemacht sind. Dennoch gehören diese zu den tollsten Live-Shows, die ich gesehen habe. Ich spreche von Kraftwerk, Daft Punk, Chemical Brothers, Underworld und ähnlichen. Gute Musik gut umgesetzt funktioniert auf alle Fälle auch live.

  • Vor 17 Jahren

    Ich würd btw. folgende Modelle bevorzugen:

    CDs abschaffen (wird über kurz oder lang eh passieren)

    Nur noch Vinyl produzieren und dann entweder die Möglichkeit zum Download des Tonträgers für den Käufer geben oder die MP3s (oder was auch immer) in hoher Qualität direkt mitzuliefern.