Marillion - "F.E.A.R."
Schockschwerenot. Provokant wie Omi benutzen Marillion im Titel ihres achtzehnten Albums das böse F-Wort. Damit manch zartbesaiteter Fan nicht sofort in Schnappatmung verfällt, verstecken sie diesen hinter der Abkürzung "F E A R". Ausgeschrieben "Fuck Everyone And Run". Das klingt nach einem eher schmerzhaften Konzept. Im kompletten Gegensatz zum unheimlich verwegenen Titel steht die Musik des Longplayers. Bieder und altersschwach schleppt sich die Band durch sechs neue Tracks, von denen drei in mehrteilige Epen ausarten. Wartete der Vorgänger "Sounds That Can't Be Made" wenigstens im Opener "Gaza" noch mit intensiven und ungewohnt wilden Ausbrüchen auf, bleibt hier nur noch geordnete Sachlichkeit. Marillion verwalten ihre Ideen. "F E A R" verfügt über die staubige Ausstrahlung einer Steuererklärung. Marillion schreiben ihre Musik nicht, sie verbuchen sie. Anstatt dabei moderne Technik zu nutzen, greifen sie weiterhin auf manuelle Kontenblätter zurück. So verkommen sie endgültig zu den Ellbogenflicken tragenden Buchhaltern des Prog-Rock.
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Marillion - "F.E.A.R."*
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