Porträt

laut.de-Biographie

Marillion

Als das Buch "The Silmarillion" 1977 auf den Markt kommt, sind bereits 60 Jahre vergangen, seitdem Autor J.R.R. Tolkien mit seinem Werk begann. Das Quartett Steve Rothery, Doug Irvine, Brian Jelliman und Mick Pointer ist da entschlussfreudiger. Auf der Suche nach einem Bandnamen lehnen sie sich sehr eng an eben jenen Titel an und die Rockband Marillion erblickt 1978 das Licht der Welt.

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Von der Gründungsformation ist 25 Jahre später nur noch Gitarrist Steve Rothery übrig. Die restlichen Mitglieder kleckerten im Laufe der Jahre dazu. Mark Kelly stößt 1981 zur Band und bedient seitdem die Keyboards, Bassist Pete Trewavas gibt ein Jahr später sein Debüt, Ian Mosley sitzt seit 1983 hinter der Schießbude, und Sänger Steve Hogarth ist seit 1989 Marillions Stimme.

Das ist aber erst möglich, nachdem sich Fish (bürgerlich: Derek William Dick) auf Solopfade verabschiedete. Der charismatische, von Peter Gabriel beeinflusste Sänger führt acht Jahre und vier Alben lang Marillion zu ihren wahrscheinlich besten Zeiten.

Den Höhepunkt feiert die Band Mitte der 80er Jahre mit dem Album "Misplaced Childhood", dessen Singles "Kayleigh" und "Lavender" sowohl in England als auch Amerika einschlagen. Trotz des Erfolges beginnt das Bandgefüge anschließend zu bröckeln. Fish beschäftigt sich statt mit Musik mehr mit Drogen und Alkohol und gibt 1987 seinen Ausstieg bekannt.

Einen weiteren Tiefpunkt erleben Marillion 1995. Nach dem düsteren und persönlichen Album "Afraid Of Sunlight" zieht sich Vertragspartner EMI zurück, sodass das Nachfolgealbum auf einem kleineren Label herauskommt. Für eine Tour in den USA bleibt dabei kein Geld übrig. Die Auftritte kommen dennoch zustande: Die treuen Marillion-Fans starten im Internet einen spontanen Aufruf, bei dem sie rund 60.000 Dollar sammeln.

Im Laufe der folgenden Platten schlagen Marillion wieder fröhlichere Töne an. Einfluss darauf hat vor allem eine Bandpause, die fast alle Mitglieder nutzen, um Soloprojekte zu verwirklichen. Davon gestärkt, finden sich Marillion 1997 zu "This Strange Engine" wieder im Studio ein und zeigen sich seither von einer sanfteren Seite.

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2001 erscheint mit "Anoraknophobia" ein neues Studioalbum. EMI ist zwar wieder der Vertriebspartner, das Geld fürs Studio sammeln Marillion aber erneut bei ihren Fans. 13.000 zahlen für das Album, bevor die Aufnahmen überhaupt stattfinden. Die anschließende Tour ist auf der Live-CD "Anorak In The UK" dokumentiert.

Wie in den vorangegangenen sechzehn Jahren, bleibt der große Erfolg aus. Im Sommer 2003 findet daher eine Best Of-Offensive statt. Neben einem Album kommen drei DVDs auf den Markt. Das Ziel: genügend Geld für das dreizehnte Studioalbum zu sammeln. Fans können wie zuvor auf der Bandwebsite eine Vorauszahlung leisten und die Platte sechs Monate vor Veröffentlichung übers Internet beziehen.

Offiziell erscheint "Marbles" 2004. Obwohl die Band bei dieser Scheibe kein Majorlabel im Rücken hat, erreichen die Singleauskopplungen "Don't Hurt Yourself" und "You're Gone" immerhin die Top 20 der britischen Charts. Dagegen profitiert "Somewhere Else" (2007) vom Vertrieb über Rough Trade und erreicht so ebenfalls ordentliche Verkaufszahlen.

Im August 2007 kommt es zu einer spektakulären Reunion: 19 Jahre nach der Trennung übernimmt bei einem Festival in Buckinghamshire Fish für einen Song das Mikro. Daraus solle aber keiner auf dauerhafte Wiedervereinigungs-Pläne schließen, sagt Fish hinterher. Man habe nur demonstrieren wollen, dass zwischen der Band und ihrem früheren Sänger ein freundschaftliches Verhältnis bestehe.

Animiert vom Erfolg, den Radiohead mit der Online-Veröffentlichung von "In Rainbows" haben, vertreiben Marillion "Happiness Is The Road" 2008 zuerst eigenmächtig über das Internet, bevor es Anfang 2009 von EMI veröffentlicht wird.

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Von einer Pause gestärkt fanden sich Marillion zu "This Strange Engine" wieder im Studio ein und zeigen sich nun von ihrer sanfteren Seite. Seither erschienen noch zwei weitere Alben: genug Gesprächsstoff für ein ausführliches Interview mit Sänger Steve Hogarth.

Bis zum Nachfolger "Sounds That Can't Be Made" entsteht eine ungewohnt lange Pause von vier Jahren, die aber "Less Is More", eine Sammlung akustisch eingespielter Hits, überbrückt.

Die Studioalben "Sounds That Can't Be Made" und "F E A R" stoßen nicht überall auf Gegenliebe und changieren in der Bewertung zwischen "Kaffeefahrt-Rock" bei Kritikern und "Neo Prog-Offenbarung" bei Fans. Wesentlich positiver fallen die Live-Aktivitäten und Kompilations ins Gewicht.

"Marbles In The Park" und "All One Tonight" bilden die emotionale Bandbreite der Briten sehr gut ab. Mit "With Friends From The Orchestra" liefern Rothery und Co. eine klassisch-kammermusikalische Alternative bekannter Klassiker ab.

Egal, ob mit Fish oder Hogarth, Marillion können auf eine treue Fanschar zurückgreifen. In den Zeiten des Internets eine Verbindung, die sich auszahlt. "Marillion werden auch weiterhin mit der Zeit gehen, und wir können uns glücklich schätzen, bereits sehr früh verstärkt die Macht des Internets genutzt zu haben und in dieser Hinsicht auch in enger Verbindung mit unseren Fans zu stehen. Ohne Internet würden Marillion heute nicht mehr existieren", gibt die Band im Interview mit metal.de bekannt.

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