Zwei Mitgliedern soll wegen satanischer Musik der Prozess gemacht werden.

Teheran (juf) - Der Fall liegt schon einige Monate zurück: Nikan 'Siyanor' Khosravi (23) und Khosravi Arash 'Chemical' Ilkhani (21), Mitglieder der iranischen Metallband Confess, wurden im vergangenen November von der islamischen Polizei Irans verhaftet. Ende Oktober hatten sie ihr neues Album "In Pursuit Of Dreams" veröffentlicht.

Die Vorwürfe reichten unter anderem von "satanischer" Musik über blasphemische Texte bis hin zum Betrieb eines illegalen Plattenlabels sowie Kontakt zu verbotenen Radiosendern. Nach einer Zahlung von einer Milliarde Rial (rund 30.000 Dollar) wurden sie knapp drei Monate später am 5. Februar wieder aus einem Teheraner Gefängnis entlassen. Seitdem warten sie mit ihren Anwälten auf den Prozess.

Petition gestartet

Im Falle einer Verurteilung würde den beiden Thrashmetallern eine Haftstrafe von sechs Monaten bis hin zu sechs Jahren drohen - sollten sie der Blasphemie schuldig gesprochen werden sogar die Todesstrafe. Gegenüber der britischen Daily Mail - der Fall erregt immer mehr Aufsehen - erklärte Tara Sepehri Far, Mitglied von Human Rights Watch, fünf Jahre Gefängnis seien realistisch, wenn man sie wegen "Beleidigung des Glaubens" verurteilen würde. Bei ähnlich gelagerten Fällen sei dies bisher meistens der Fall gewesen. Mit der Todesstrafe müsse dagegen rechnen, wer die Person des Propheten beleidigt habe.

Ein Freund der Band hatte Anfang Februar Trev McKendry von Metalnationradio.ca kontaktiert, um die Geschichte der Band öffentlich zu machen. Der Mann, der anonym bleiben will, berichtet, dass sowohl die privaten Email- und Facebook-Konten wie auch diejenigen der Band unter staatlicher Kontrolle stünden. Trotzdem befinden sich inzwischen massenhaft Solidaritätsbekundungen auf der Facebook-Seite von Confess. Vor knapp zwei Wochen wurde auch eine Petition gestartet, in der vom iranischen Präsident die Freiheit für die Confess-Mitglieder gefordert wird. Inzwischen haben bereits über 6.500 unterschrieben.

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