Vier Jahre nach dem Tod seiner Frau veröffentlicht Herbert Grönemeyer wieder ein Album. Eine Rückkehr nach Deutschland schließt der in London lebende Musiker nicht mehr aus.
Hamburg (ebi) - Vier Jahre nach dem Tod seiner Frau Anna hat Herbert Grönemeyer dem Hamburger Magazin stern Auskunft über sein gegenwärtiges Seelenleben gegeben. Er erlebe "eine Spannung zwischen nach wie vor starker Verzweiflung, Melancholie und Zuversicht", sagte der Popstar.
Diese Verfassung spiegele sein Album "Mensch" wider, das am kommenden Montag erscheint. Erst ein Jahr nach dem Tod seiner Frau habe er wieder erste musikalische Gehversuche gemacht und sich in seiner Wahlheimat London "in langsamen Schritten vorgetastet, Takt für Takt. Im vergangenen Sommer habe er dann gemerkt, dass seine Energie zurückkam. Er habe auch gemerkt, dass seine Musik für seine Kinder Felix und Marie "Lebensenergie" repräsentiere. "So sehen sie ihren Vater, so kennen sie ihn: Solange der singt, ist alles halbwegs okay. Solange er Musik macht, lebt er".
Dass er nach dem Tod seiner Frau nicht zynisch und
menschenfeindlich geworden sei, führt der Popstar unter anderem auf die Zuwendung zurück, die er in Deutschland erfahren habe: "Es ist unfassbar, wie viele Leute mir seitenlange, einfühlsame Briefe geschrieben haben, um mir Mut zu machen." Auch der Aufenthalt in London und die Mentalität der Engländer hätten ihm sehr bei der Überwindung seines Schicksalsschlags geholfen. "Trauern heißt bei denen auch nicht, dass man nicht mehr lacht. Das ist ihr schwarzer Humor." Eine Rückkehr nach Berlin im nächsten Sommer schließt Grönemeyer dennoch nicht mehr aus: "Ich vermisse es massiv, deutsch zu sprechen."
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