Momoland & Natty Natasha - Yummy Yummy Love
In der ersten Folge des K-Pop Comedowns habe ich dem Momoland-Song "Wrap Me In Plastic" ein Fragezeichen als Wertung verpasst. Einfach deshalb, weil ihr schräges Team-Up mit dem deutschen DJ Chromance einen so leeren und deprimierenden Song geschaffen hat, dass der Zynismus des übel guten Refrains mir ein komisches Gefühl gegeben hat. Ich war mir damals einfach nicht sicher, ob das gut funktioniert, was ich da höre. Diese neue Natty Natasha-Kollabo hat mir gezeigt, dass es das tut, denn "Yummy Yummy Love" tut es überhaupt nicht.
Auch hier haben wir einen seltsamen Überwurf von zwei Stilrichtungen vor uns, die einander nicht so recht zu verstehen scheinen. Ich werde gleich erklären, warum "Wrap Me In Plastic" auf dieser Ebene irgendwie eine Verstärkung der jeweiligen Appeals ausgelöst hat, aber hier widersprechen sie sich. Das Video fühlt sich an, als hätte die Videocrew von Natasha das Sagen gehabt, das Set-Design mit den roten Moodlichtern, dem Motorrad und der edgy, sinnlichen Aufmachung mag ja für sie funktionieren, aber sobald die Momoland-Member dann deplatziert einmarschieren und in piepshoher Stimme "Yummy yummy love, oh yeah" ansingen, ist es um die Atmosphäre geschehen.
Darüberhinaus: "Yummy yummy love". Ernsthaft? Es gibt kaum einen möglichen Song mit diesem Titel, der funktioniert hätte, aber da sind Ansätze eines soliden Refrains und einer soliden Performance hier, gerade der Scat-Gesang, der sich dazwischenschleicht, macht durchaus Spaß. Trotzdem erschließt sich nicht ganz, was nun eigentlich der Vibe dieses Songs sein soll. Die guten Elemente klingen eigentlich leichtherzig, ein bisschen campy, aber sommerlich und albern; warum versucht also die Produktion, jede Sekunde mit möglichst viel Melodrama und Intensität aufzuladen? Muss ein Song namens "Yummy Yummy Love" von allen Dingen der Welt wirklich intensiv sein? Nein, das funktioniert so nicht. Auf jeder Ebene versucht diese Nummer zwei Dinge auf einmal zu sein, die nicht harmonieren und sonst auch nichts miteinander zu tun haben. Alle Grundlage eines okayen Songs gehen in diesem ästhetischen Frankenstein komplett unter.
Wertung: 1/5
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