Noch einmal zum Plastik
Aber an diesem Punkt kann ich zumindest einmal nachschieben, dass ich mir inzwischen relativ sicher damit bin, dass "Wrap Me In Plastic" ein guter, vielleicht sogar ein fantastischer Song ist. Denn die schillernde, leere Produktion von Chromance geht in eine Hyperpop-Richtung, die mit K-Pop zwar artverwandt, ideologisch sehr weit davon entfernt ist. Was passiert also, wenn man einen zynischen Song von bitterernsten Performern singen lässt, die singen, als ob sie die eigene Ironie nicht verstehen?
Ein ulkiges Meisterwerk. Momoland heben diesen Song auf ein anderes Level, weil sie mehr als alle Ironie-verseuchten PC Music-Nachkommen solche Nummern singen könnten, als würden sie das so meinen und hätten nicht totgedacht, welche Textzeile welche Reaktion in der Twitter-Bubble auslösen könnte. Das Resultat ist furchteinflößend: "I wanna be your girl" klang noch nie so ehrlich zermürbt und ausgelaugt. Momoland arbeiten hier wie lebendige Vocaloids. Dass die Produktion und der Refrain dabei fantastisch klingen, macht dieses trojanische Pferd von einem Popsong nur noch perfider.
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