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3. Twice - The Feels

Was geht eigentlich mit Twice? Diese Frauen machen ungefähr drei Millionen Comebacks im Jahr, haben gefühlt seit ihrem Debüt keine 30 Sekunden pausiert und halten trotzdem mit einer Konsequenz das Bubblegum-Level auf einer Höhe, von der anderen Pop-Acts nicht einmal zu Träumen wagen. Nach ihrem irren 2019-2020 Run mit "Fancy", "Feel Special" und "Can't Stop Me" und dem Aufschwung in etwas erwachsenere Gewächse hat eigentlich niemand ein fulminantes 2021 erwartet. Irgendwann müssen die ja auch mal schlafen.

Pustekuchen. Zwei japanische und eine koreanische Single erscheinen, und im Spätsommer fangen Twice erst so richtig an, indem sie noch ein ganzes Album, einen weiterne koreanischen Titeltrack und ihr englisches Debütsong ankündigen. Alles davon war stark, aber nichts kommt an eben jenes englische Debüt heran. "The Feels" klingt wie konzentrierte Twice-DNA, kompromisslos zurück an die Cute-Wurzeln getreten und mit Gusto auf Amerika entladen. Auch, wenn der Song auf Billboard chartete und damit einen Meilenstein für die Gruppe setzte, war von vornherein klar, dass die Nummer zu bunt und zu bubblegum für den Westen sein würde.

Aber Jesus, geht das ab. Der Song ist am 1. Oktober 2021 erschienen und ich habe seitdem keinen Tag verlebt, an dem ich nicht an irgendeinem Punkt einen Ohrwurm davon hatte. Es ist einfach diese Hook, diese Pop-Perfektion von einem Refrain, in der Nayeon und Jihyo so explosive Vocal-Chants abliefern; "Lightning straight to my heart, oh yeah" - singt Letztere und verkauft das mit einem Level an Energie, das man so selten gehört hat. Im Ernst: "The Feels" könnte einer von Twice besten Songs sein. Und bei ihrem quasi übermenschlichen Output an 10/10-Popsongs will das etwas heißen. Würden Twice ihre endlosen Titeltracks irgendwann einmal als gesondertes Album auflegen - und das meine ich ohne Übertreibung - könnte es eins der besten Pop-Alben aller Zeiten sein. Das ist, wie gut sie sind.

Honorable Mention: "Alcohol-Free" erschien ebenfalls früher im Jahr und klingt eigentlich wie eine der unwesentlicheren Twice-Nummern. Aber die Mischung aus Bossanova, Flamenco und subtilen Electronica funktioniert trotzdem irre gut. Es gibt kaum einen Twice-Song, der nicht irren Spaß macht. Auch ihre weniger Wesentlichen sind da keine Ausnahme.

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