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Pink Fantasy - Poison

Oh jemine, wenn wir es schon von Edge haben. Habt ihr Bock auf Edge? Weil dieser Mist hier ist edgy.

K-Pop und Metal, also. Ja, das gab es schon einmal, die Girlgroup Dreamcatcher hat diesen Sound schon mehrmals mit gemischten Ergebnissen erkundet, und zumindest ästhetisch sind auch bei Boygroup Vixx ein paar Inspirationen abzuholen. Jetzt gibt es also ein neues Kind am Block: Pink Fantasy heißen die, die gerade mit dem Luftgitarren-Exodus "Poison" ein fettes Rebrand hingelegt haben. Weg vom K-Pop-Standard, hin zum Metal-Crossover. Und natürlich kann Metal eine coole Inspirations-Quelle für Pop sein, Acts wie Babymetal, Rina Sawayama, Poppy und Grimes zeigten in den letzten Jahren eindrucksvoll, wie geil dieses Crossover klingen kann.

"Poison" von Pink Fantasy scheitert an der Umsetzung. An der Gruppe liegt das sicher nicht. Die singt vielleicht etwas über-ernst und finden keinen super-authentischen Vocal-Stil für das Instrumental, aber das ist wirklich nicht ihre Schuld. Die Vocals und die Performance sind an sich verdammt gut, gerade für eine Gruppe ihrer Größenordnung, da ist mächtig Talent in ihrem Line-Up. Gerade aus der Hook holen sie gesanglich alles raus.

Aber diese Produktion? Himmel Hilf. Wer auch immer diese Evanescence-Gedächtnis-Riffs sperrig über extrem steife Percussion geklemmt hat, dachte wohl, das mit genug Tempo schon alles irgendwie geil klingen wird. Aber Fehlanzeige. Im Grunde ist "Poison" von der Vocal-Top-Line ein erz-generischer, konservativer K-Pop-Song, den man auf jedes beliebige EDM-Instrumental remixen könnte, kein Problem. Dafür bekommen wir diese absurden Karneval-Gitarren, die in Richtung Refrain dann für den Pop-Faktor noch mit dem dünnsten Eurodance-Beat der Welt unterlegt werden, während ein unangenehm schriller Synthesizer eingrätscht, um ja von den eigentlich ganz guten Vocals abzulenken.

Und dann noch dieses Interlude, in dem irgendjemand zu einem anderen Riff eine kurze Growl-Einlage auffährt: Verzeihung, aber das waren die zehn lächerlichsten Sekunden, die ich je in einem K-Pop-Song gehört habe. Nicht mal Papa Roach wäre stolz. "Poison" ist so ein überzüchteter, schräg komponierter Song, der die Stärken seiner Gruppe in fragwürdigen Sound-Entscheidungen begräbt und stattdessen so viel Edge auffährt, dass es an eine Parodie grenzt. Natürlich ist es am Ende Geschmackssache, ob man nicht genau das daran geil finden möchte, ich persönlich möchte freundlich passen.

Wertung: 1/5

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