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Gefeuert wegen Faschismus

Eine obskure Rand-Notiz zum Schluss: Vor vier Monaten ging eine neue Rookie-Girlgroup mit dem Namne H1-Key an den Start, die mit dem sehr mediokeren Song "Athletic Girl" und einem nicht allzu vielversprechenden Konzept keine großen Wellen schlug. Was auch immer, dachte ich damals, da kommt wohl nichts Interessantes bei herum. Denkste! Eines der Mitglieder, namhaft Sitala, musste ihren Posten nun räumen. Laut dem Label aus persönlichen Gründen und im gegenseitigen Einvernehmen, aber sieht man sich die Kommentare an, zeichnet sich ein anderes Bild.

Das thailändische Idol hat nämlich einen mächtigen Vater, den sie auch in seinen beruflichen Handlungen vokal unterstützt. Das wäre in den meisten Fällen nichts Schlimmes oder Ungewöhnliches, es sei denn, der Vater ist an einer Militärdiktatur beteiligt. 1998 war ihr Vater einer von 100 Mitgliedern, die gegen den Präsidentschaftskandidaten Thaskin gestanden haben. Sitala selbst hat auf Facebook zu einem Coup d'Etat aufgerufen.

Folgendes: Ich will gar nicht so tun, als könnte ich mich an diesem schönen Sonntagabend noch auf die Schnelle in die letzten fünf Jahrzehnte an thailändischer Politik einlesen, aber alle Quellen, die ich überflogen haben, deuten darauf hin, dass zwar keine Gruppe fantastisch ist, aber die anti-demokratische Bewegung nun wirklich nichts ist, mit dem man sich besonders assoziieren möchte. Fakt ist, dass gerade die thailändische Bevölkerung icht begeistert reagiert, wenn die sehr reiche Tochter eines pro-faschistischen Politikers ihr Land repräsentieren will. Der Backlash war überwältigend - und die junge Dame wurde schließlich aus der Gruppe entfernt.

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