Platz 15: Joy Division - Unknown Pleasures
Vor genau zehn Jahren dank der filmischen Hommage "Control" von Anton Corbijn zu neuem Ruhm gekommen, der nebenbei Fans von Interpol und Maximo Park zu den Ursprüngen zurückführte, stehen Joy Division und deren Sänger Ian Curtis dank "Unknown Pleasures" von 1979 im Pantheon des Postpunk. Obwohl ihre Kultsongs "Transmission", "Atmosphere", das intensive "Dead Souls" und natürlich die Hymne "Love Will Tear Us Apart" gar nicht auf dem Album enthalten sind, gleicht das Werk einem Urknall.
Produzent Martin Hannett, ein verrückter Hippie, ließ ungeahnte Räume im Sound der Band entstehen, was bis heute faszinierend klingt. Vor allem die reverbverstärkte Snare von Drummer Stephen Morris hörte man in dieser Form zum ersten Mal im (Punk-) Rockkontext. Bassist Peter Hook und Sänger Bernard Sumner sollten sich später immer wieder über die dunkel-gedämpfte Produktion beschweren, die dem lauten Livesound jener Zeit entgegenstand: "Wir nahmen ihm das übel, aber Rob [Gretton, Manager] liebte die Platte, Wilson [Factory Records-Boss] liebte sie, die Presse liebte sie und die Leute draußen auch. Wir waren einfach die dummen Musiker, die die Songs geschrieben haben." Als sich Ian Curtis 1980 das Leben nahm, starteten die restlichen Mitglieder einen Neustart als New Order, was der Relevanz von Joy Division keinen Abbruch tat.
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