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Platz 8: Leonard Cohen - Songs Of Love And Hate

Wenn Melancholie umschwenkt, heißt das Ergebnis nicht Nostalgie, sondern Depression. Mit ebenjener sieht sich der dauerleidende Dichter Leonard Cohen Anfang der Siebziger konfrontiert. Um die hypnotische Wirkung seiner feinfühlig gewählten Worte wissend, nimmt der Kanadier im September 1970 ein Folk-Album auf, das dramatisch nah an der Grenze zu suizidalen Themen tänzelt.

Mit dem Fuß einen Schritt vom Abgrund entfernt kristallisiert Cohen aus seinem Schmerz einzigartige Lebensweisheiten heraus, die der breiten Masse allenfalls aus "Famous Blue Raincoat" bekannt sein dürften. Dabei macht die von einer Dreiecksbeziehung berichtende Melo-Ballade ja eigentlich nur ein Achtel der geballten Emotionsflut aus, die beim Hören von "Songs Of Love And Hate" über einen hereinbricht. Drum gilt: Handle with care.

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