Letzten Monat stieg Gitarrist Brian Welch bei Korn aus, um sich dem Christentum zuzuwenden. Mit jeder Menge Sendungsbewusstsein versucht er nun, Rapper 50 Cent Gottesfürchtigkeit einzutrichtern.
Konstanz (mma) - Brian "Head" Welch befindet sich derzeit auf Werbetournee für höhere Kräfte. Zunächst entsagte er den Nu-Metallern von Korn, um sich ganz dem Glauben zu widmen. Es folgte ein christliches Coming Out per Predigt vor 10.000 Schäfchen in einer kalifornischen Gemeinde, ein Tauftrip nach Israel und als Resultat nun ein Song über 50 Cent, der den scheinbar vom Pfad der Tugend abgekommenen Rapper bekehren soll.
Solch gewichtige Nachrichten, wie sie der Ex-Korner Welch in dem Stück übermittelt, bringt der Postbote sicher nicht jeden Tag. Von ganz oben und per Eingebung soll ihm die Lied gewordene Mahnung an 50 Cent gekommen sein. "Gott spricht oft durch mich, wenn ich Songs schreibe, und im geheiligten Land schrieb ich einen Song für 50 Cent", teilt Head nun MTV mit.
"Es handelt sich nicht um ein böses Lied, es ist eher wie der liebende Vater, der seinen Sohn diszipliniert." Head plant, ganz im Auftrag Gottes, Fifty das Stück persönlich vorzutragen. Von der Reaktion des Gangsta-Rappers mache er es abhängig, den Song zu veröffentlichen oder es bei einem Vier-Augen-Gespräch zu belassen. 50 Cent enthält sich bislang jeden Kommentars. Angst vor einem etwaigen Beef habe Head keine, schließlich respektiere auch der New Yorker die Autorität Gottes. Und Head selbst sei ja schließlich nur das Medium, durch das Fiftys Seele geretten werden solle.
Doch damit nicht genug: Auch mit Schauspieler und Glaubensbruder Stephen Baldwin hat sich der Jesus-Freak zusammen gesetzt. Moderne Produkte für junge Christen wollen die beiden demnächst vertreiben, denn, so Baldwin: "Es gibt einfach nicht viel cooles christliches Zeug da draußen." Welch möchte seinen Anteil am Erlös für "etwas Positives" nutzen, zum Beispiel Skater Parks.
Und schließlich reagiert der Gesandte Welch nun auch auf die Äußerung des Korn-Frontmanns Jonathan Davis. Er befinde sich nicht, wie Davis ihm unterstellt, auf einem "falschen Kreuzzug", ganz im Gegenteil habe ihn die Wendung zum Christentum vor Schlimmerem bewahrt. "Wenn jemand über Gott herzieht, werde ich als Mensch ihn und mich selbst mit allen notwendigen Mitteln verteidigen", droht Head. Derart radikale Worte erinnern stark an einen gewissen "geläuterten Christen", der ein hohes Staatsamt bekleidet ...
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