Die US-Band wirft dem Labelriesen Betrug vor und behauptet, weitere Acts könnten betroffen sein.
Los Angeles (ebi) - Fred Durst verklagt das Label seiner Band Limp Bizkit, Universal Music, wegen nicht gezahlter Tantiemen auf 200 Millionen Dollar. Dursts Anwälte reichten die Klage gestern beim Bundesgericht in Los Angeles ein.
"Vorsätzlicher Betrug"
Das Majorlabel habe die Band "vorsätzlich" betrogen. Insbesondere in den Jahren zwischen 1997 und 2004, als Limp Bizkit im Zenit ihrer Karriere standen und rekordverdächtige Umsätze erzielten, habe der Plattenriese die tatsächliche Höhe der Einnahmen "absichtlich" verschleiert und falsche Abrechnungen gestellt, um die Gewinne unrechtmäßig einzustreichen. Limp Bizkit habe trotz der immensen Summen "keinen einzigen Cent gesehen".
Universal habe sich Durst gegenüber geweigert, Tantiemenabrechnungen offenzulegen und stattdessen behauptet, Limp Bizkit schulde dem Unternehmen noch Vorschüsse in Höhe von 43 Millionen Dollar, weshalb keine weiteren Zahlungen erfolgt seien. Ein niedriger Millionenbetrag war in diesem Frühjahr an die Band und Dursts Label Flawless Records überwiesen worden, nachdem Durst seine Anwälte bereits von der Leine gelassen hatte.
Viele weitere, geschädigte Bands?
Die Band wiederum bestreitet, die Vorschüsse nicht beglichen zu haben. In der Klageschrift gehen Dursts Anwälte sogar noch weiter: Möglicherweise könnten nicht nur Limp Bizkit, sondern Hunderte weitere Acts Opfer von Universals "betrügerischem" Tantiemensystem geworden sein.
Beobachtern zufolge zielt die Klage zudem darauf ab, Limp Bizkits Plattenvertrag mit Interscope/Universal für ungültig zu erklären, um die Rechte an der eigenen Musik zurückzuerlangen, schreiben US-Medien. In der Klage wird auch Schadensersatz wegen Urheberrechtsverletzung gefordert. Eine Stellungnahme von Universal Music steht noch aus.
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