Suspiria - Suspiria (Goblin)
Mit "Suspiria" benötigt Giallo-Altmeister Dario Argento nicht einmal eine Minute, um uns ein Gefühl des drohenden Unheils zu vermitteln. Dabei krabbelt der Hauptcharakter nicht etwa durch von Spinnenweben durchzogene Dachböden oder rennt durch nächtliche Wälder, sie verlässt einfach nur einen Flughafen und steigt in ein Taxi.
Zu verdanken ist das unter anderem der Prog-Band Goblin, die das Opus Magnum des Italieners mit wunderbar außerirdischen Klängen begleitetet. Das Klirren der Keys lässt die Luft förmlich funkeln, wenn sich die Schiebetüren des Flughafens öffnen. Der sparsam gesäte Trommelschlag klingt wie eine zunehmend ernstere Warnung, und das dämonische Flüstern lockt uns in eine Welt, in der hinter jedem Schatten eine neue Ausgeburt der Hölle lauern könnte. Parallel dazu blutet rotes Neon auf das Gesicht einer zunehmend beunruhigten Jessica Harper. Unter strömendem Regen thront das Ziel ihrer Reise, eine deutsche Ballettschule, wie das Schloss Draculas inmitten eines dichten Nadelwaldes.
Keinem anderen Horrorfilm gelang je eine solch formvollendete Vermählung von Bild und Ton. Argentos Farbenspiel und Goblins gespenstischer Score transportieren einen binnen Minuten in eine Welt jenseits der unseren. Auch wenn nahezu nichts geschieht, prangen diese Anfangsminuten wie ein böses Omen über einem Film, dessen wahrer Horror gerade erst begonnen hat.
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