Unter dem Pseudonym MBSounds veröffentlicht der Bundesminister der Justiz seit Jahren elektronische Musik über SoundCloud.
Berlin (dol) - Marco Buschmann fällt durch ein ausgefallenes Hobby auf. Unter dem Pseudonym MBSounds veröffentlicht der amtierende Bundesminister der Justiz elektronische Musik über SoundCloud. In den vergangenen sieben Jahren haben sich über 50 Beiträge angesammelt, die sich zwischen Trance und House bewegen. Seitdem seine Songs mediale Aufmerksamkeit geweckt haben, steigen seine Aufrufzahlen auf der Plattform, wie der FDP-Politiker in aller Bescheidenheit auf Twitter schrieb. "Hoffentlich tun nun niemandem die Ohren weh."
Seit einige Medien meinen SoundCloud-Kanal erwähnt haben, haben sich über 14.000 Menschen meinen letzten Track angehört. Ich fühle mich sehr geehrt. ???????? Hoffentlich tun nun niemandem die Ohren weh. ????
— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) December 14, 2021
Buschmann versieht jeden seiner Songs mit einer kurzen Erklärung. "Driving To The Bar" beschreibt er etwa als Mischung aus Vangelis, Daft Punk und Kraftwerk. "Morriconian Moods" sei von Ennio Morricone inspiriert und bewege sich zwischen dessen Arbeiten für Italowestern und "Es War Einmal In Amerika". Und der düstere "Epic-House Track" mit James-Bond-Einschlag "Train To Berlin" sei als Resultat einer Bahnfahrt von Düsseldorf nach Berlin entstanden. In Christian Lindners Buch "Schattenjahre" soll jene Reise nähere Beachtung finden.
Der FDP-Chef Christian Lindner steht im Zentrum des erfolgreichsten Songs von Marco Buschmann. 2015 hielt der heutige Bundesminister der Finanzen eine Rede vor dem Landtag Nordrhein-Westfalens über den Mut zur Unternehmensgründung. Unter anderem rief er dazu auf, das "Scheitern von Pionieren nicht ein Leben lang biografisch als Stigma [zu] verwenden." Der als "Wutrede" bekannte Redebeitrag inspirierte seinen Kollegen dazu, mit "CS 80-Sound" und "verzerrter TR909" einen Song zu bauen, der "diese Wut auf musikalische Weise" ausdrücke.
Generell drückt MBSounds einen gehörigen Hang zur Dramatik aus. Im Vorfeld der letztjährigen Feiertage veröffentlichte er ein "Epic Christmas Medley". Im Angesicht der Coronapandemie fühle sich Weihnachten "wie ein gefährliches Abenteuer" an. Deshalb habe er das Medley geschrieben – "eine kleine Sammlung berühmter Weihnachtslieder im Stil von Actionfilm-Soundtracks mit einigen typischen Zutaten, wie wir sie von Künstlern wie John Williams oder Hans Zimmer kennen."
10 Kommentare mit 2 Antworten
"In Christian Lindners Buch "Schattenjahre" soll jene Reise nähere Beachtung finden."
Hihi, mega. Der Mann mit dem lustigsten Mund/untere Gesichtspartie EVER. Wäre schön, wenn diese für sich existieren würde.
""Driving To The Bar" beschreibt er etwa als Mischung aus Vangelis, Daft Punk und Kraftwerk."
"Zirkelschluss" nennt man das wohl . Unfassbar destroyed.
Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.
Zumindest hat der Mann sein Studium erfolgreich beendet und könnte – was man nicht von allen Berufspolitikern sagen kann – in einen normalen Beruf zurück, sollte er irgendwann nicht mehr im Bundestag sitzen.
"Im Angesicht der Coronapandemie fühle sich Weihnachten "wie ein gefährliches Abenteuer" an."
LOOOL!
Manche Leute machen auch aus dem eigenen Badeprogramm einen Actionfilm.
Ich sehe es schon kommen, verwunschene Tempel erkunden oder nach verborgenen Schätzen suchen mit Lara Croft oder Nathan Drake war gestern, in den Games von morgen geht es erst richtig adrenalingeladen zur Sache:
Mit Oberdraufgänger Justiz-Buschi ins Coronatestcenter, um anschließend wie ein echter Entdecker und Abenteurer am Weihnachtsabend Massentierhaltungswürstchen mit Kartoffelsalat aus dem Supermarkt zu mampfen, woah ey, das sind die richtig abgefahren gefährlichen Abenteuer!