Metalsplitter: "Die kollektive Erektion ist weg"

Slayer-Zukunft ungewiss

Ob Slayer jemals wieder zu einer Albumankündigung kommen ist ungewiss. In einem Interview mit Little Punk People äußerte sich Sänger Tom Araya sehr offen zum aktuellen Bandgefüge und klang dabei sehr nach jemandem, der ernsthaft überlegt, bald auszusteigen. Und Kerry King könnte wahrscheinlich rekrutieren wen er will – ohne Araya wären Slayer wohl Geschichte.

Angesprochen auf neue Musik, erzählte der Sänger, dass er nicht unbedingt glücklich ist, in welche Richtung sich die Band entwickelt hat: "Als ich angefangen habe, das zu machen, wollte ich immer nur in einer Band spielen und Musik machen. Also schloss ich mich mit vier Gleichgesinnten zusammen und es hat Klick gemacht. Wir haben gejammt, Songs geschrieben, irgendwann wollte jemand ein Album machen – so ging das weiter und weiter. 35 Jahre später sehe ich mich an einer Stelle, an der ich nie zu landen gedachte. Es ist Business. Es hat angefangen als etwas, das ich liebe und sich langsam zum Business entwickelt. Es ging [plötzlich] nicht mehr darum, Musik zu machen, sondern um das Business, Musik zu machen. Bevor Jeff verstarb, kümmerten wir uns nie wirklich um Bandmitgliedschaft und solche Sachen. Kerry und ich arbeiten gerade daran, diese Dinge zu klären."

Als die Sprache explizit auf Hanneman kam, ging Araya sogar noch weiter und gibt Einblicke in den veränderten Songwriting-Prozess, der ihm offenbar zu schaffen macht: "Er und ich kollaborierten. Jeff und ich haben eine Menge Songs zusammen geschrieben. 'Repentless' war gewissermaßen eine Kollaboration zwischen mir und Kerry – aber irgendwie auch nicht", druckste Araya herum und schob nach kurzer Pause nach: "Das ist ein Hinweis. Ich hab dir gerade einen großen Hinweis gegeben..."

Immerhin endet das Interview auf einer positiven Note. Der böse Slayer-Mann (der wie immer in Interviews eher an einen Schaukelstuhl-Opa statt kreischenden Serienkillerfantast erinnert) lobt Elliotts (so heißt der kleine Mann, der ihm Fragen stellt) Eltern dafür, dass sie ihrem Sohn ermöglichen, sich auszuprobieren.