Die Europäische Rundfunkunion verurteilt gezielte Hasskampagnen in den Sozialen Medien.

Genf/Malmö (elv) - Die Verantwortlichen des Eurovision Song Contests haben "gezielten Kampagnen" gegen Teilnehmer:innen verurteilt. In dem Statement werden keine bestimmte Künstler:innen genannt. Gleichwohl fällt der Zeitpunkt der Veröffentlichung mit den Morddrohungen gegen Eden Golan zusammen. Die 20-Jährige vertritt Israel bim ESC im schwedischen Malmö und wurde auf ihrem Instagram-Profil bedroht. Andere Teilnehmer wie Olly Alexander wurden im Netz beschimpft und bedroht, weil sie den ESC trotz der Teilnahme Israels nicht boykottieren.

Die Europäische Rundfunkunion (EBU), die den ESC organisiert, teilte in einem Statement mit, dass sie die Absicht, Ansichten über die Ereignisse im Nahen Osten zu äußern, zwar verstehe, und betonte die Bedeutung der Meinungsfreiheit in demokratischen Gesellschaften. Dennoch lehne sie jede Form von Beschimpfungen im Internet bzw. den Sozialen Medien, Hassreden oder Belästigungen ab, die sich "gegen unsere Künstler oder Personen richten, die mit dem Wettbewerb in Verbindung stehen". Dies sei "inakzeptabel und völlig unfair". Man sei besorgt.

Zuvor hatte die EBU Israel aufgefordert, den Text von Golans Song "October Rain" zu ändern, den man als zu politisch einstufte. Im vergangenen Monat akzeptierte die Eurovision die Teilnahme der israelischen Künstlerin dann mit einem anderen Lied namens "Hurricane". Es handelt sich um die gleiche Musik, jedoch mit einem anderen Text.

Nachdem auch Stimmen laut geworden waren, Israel genauso wie Russland vom ESC auszuschließen, hob die EBU dazu hervor, dass der israelische Rundfunk, anders als der russische, Mitglied der Rundfunkunion sei und daher teilnehmen könne.

Die beiden ESC-Halbfinals sind für den 7. und 9. Mai geplant, das Finale findet am 11. Mai statt. Deutschland tritt mit dem 29-jährigen Sänger Isaak und dem Lied "Always On The Run" an.

Weiterlesen

2 Kommentare mit 3 Antworten