Da geht was: Nicki Minaj ist sauer auf "dünne Mädels", Taylor Swift fühlt sich angegriffen. Und die Jugendschützer haben Angst vor Miley Cyrus.
Los Angeles (phi) - Der legendäre Auftritt von Kanye West bei den MTV Video Music Awards liegt jetzt schon sechs Jahre zurück. Sicher, als Mr. West einer damals noch scheuen Taylor Swift das Mikrofon aus der Hand riss und verkündete, Beyoncé hätte die Auszeichnung mehr verdient, machte er sich mal wieder zum Gespött der ganzen Welt. Rückblickend muss man Kanye aber fast dankbar sein, lieferte er doch immerhin einen kleinen Aufreger in der sonst so glatt geleckt lahmen Zeremonie.
Außerdem senkte er damit offenbar die Hemmschwelle anderer unzufriedener Künstler, ihren Unmut über fehlende Nominierungen öffentlich kund zu tun. So geschehen bei Nicki Minaj, die empört darüber ist, mit ihrem Arschwackel-Video zu "Anaconda" nicht für die "Video Of The Year"-Auszeichnung nominiert zu sein. Schuld daran sei ihre Körperfülle: "Wenn dein Video dünne Frauen feiert, dann wirst du auch für das Video des Jahres nominiert", schreibt Minaj auf Twitter.
Wohl weil sie in der "Video Of The Year"-Kategorie die Dünnste ist, fühlt sich Taylor Swift auch gleich angegriffen und so entsteht ein kleiner Twitter-Beef: "Ich habe dich immer geliebt und unterstützt. Es sieht dir gar nicht ähnlich, Frauen gegeneinander auszuspielen [...]", schreibt die gleich neunmal nominierte Swift. Minaj beschwichtigt, Swift sei doch gar nicht gemeint gewesen und danach entspannt sich eine Diskussion über einflussreiche Videos und die Benachteiligung schwarzer Künstler. Was genau an Minajs Softporno-Video "einflussreich" sein soll, bleibt dabei ihr Geheimnis.
Azealia Banks legt jedenfalls noch einen drauf: "Alle meine Videos verdienen VMAs und mein Album verdient einen Grammy, ich werde aber nie einen bekommen, weil Amerika einfach keine schwarzen Frauen mit einer starken Meinung mag", so Banks auf Twitter. Nennen wir das einfach mal gesundes Selbstbewusstsein. Für einen Seitenhieb Richtung Swift schaltet sich dann auch noch Katy Perry ein: Sie finde es seltsam, das Frauen-gegeneinander-aufbringen-Argument vorzubringen, während eine Beteiligte auf unermessliche Weise davon profitiere, dass eine andere niedergemacht werde. Nach Swifts Video zu "Bad Blood" gilt es als ein offenes Geheimnis, dass Perry nicht gerade Swifts Lieblingskollegin ist.
Cyrus moderiert die Show
Nicht nur der Twitter-Beef bietet Skandal-Potenzial, auch die Moderatorin lässt die Hoffnungen auf eine halbwegs spannende Show steigen: Unser aller Lieblings-Skandalnudel Miley Cyrus führt am 30. August durch die Preisverleihung.
2013 sorgte sie mit ihrem lasziven Auftritt mit Robin Thicke schon für Schlagzeilen, 2014 schickte sie einen Obdachlosen auf die Bühne, um ihren Preis für das Video des Jahres anzunehmen. Man darf also gespannt sein, was sich die 22-Jährige für dieses Jahr ausgedacht hat. Das Parent Television Council, eine Art Jugendschutzbehörde fürs TV, ahnt jedenfalls schon Böses. PTC-Präsident Winter befürchtet "a very sexually explicit show" und kritisiert Miley "for dropping F-bombs in her announcement on social media".
Fuck yeah VMAs!!!!! #vmas on @MTV Aug 30 at 9pm pic.twitter.com/iiBzMm0l3C
— Miley Ray Cyrus (@MileyCyrus) 20. Juli 2015
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